Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite

um Besserung des Lebens.
um winde ich meine Armen um die Hörner
dieses Altars, so wirst du mich nicht tödten;
Seine Wunden sind mein Asilum und
Burg der Freyheit, darinn will ich mich
verbergen, bis dein Zorn vorüber gehe, und
du mich wiederum mit gnädigen Augen an-
siehest.

Ich gelobe dir an, mein Leben zu bessern:
Nun will ich ein anderer Mensch werden,
nun will ich mich hüten vor den Sünden,
die mich in deine Ungnade gebracht haben.
Ach gieb Gnade zu meinem heiligen Vor-
nehmen, und cröne mein Wollen mit einem
willigen Vollbringen. Ich will nicht mehr
meinem Nächsten mißgönnen, was du ihm
o GOtt gönnest, sondern mich freuen, daß
du auch gegen andere gütig bist. Allen
Betrug im Umgang will ich meiden, und
meinem Nächsten nicht Unrecht thun; ich
will fürsichtig und redlich handeln bey de-
nen, die mit mir umgehen; ich will mir
keine böse Sache fürnehmen, sondern die
Ubertretter hassen, doch nicht ihre Person,
sondern nur ihre böse Thaten; den Lügen

will
C c 2

um Beſſerung des Lebens.
um winde ich meine Armen um die Hörner
dieſes Altars, ſo wirſt du mich nicht tödten;
Seine Wunden ſind mein Aſilum und
Burg der Freyheit, darinn will ich mich
verbergen, bis dein Zorn vorüber gehe, und
du mich wiederum mit gnädigen Augen an-
ſieheſt.

Ich gelobe dir an, mein Leben zu beſſern:
Nun will ich ein anderer Menſch werden,
nun will ich mich hüten vor den Sünden,
die mich in deine Ungnade gebracht haben.
Ach gieb Gnade zu meinem heiligen Vor-
nehmen, und cröne mein Wollen mit einem
willigen Vollbringen. Ich will nicht mehr
meinem Nächſten mißgönnen, was du ihm
o GOtt gönneſt, ſondern mich freuen, daß
du auch gegen andere gütig biſt. Allen
Betrug im Umgang will ich meiden, und
meinem Nächſten nicht Unrecht thun; ich
will fürſichtig und redlich handeln bey de-
nen, die mit mir umgehen; ich will mir
keine böſe Sache fürnehmen, ſondern die
Ubertretter haſſen, doch nicht ihre Perſon,
ſondern nur ihre böſe Thaten; den Lügen

will
C c 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0425" n="403"/><fw place="top" type="header">um Be&#x017F;&#x017F;erung des Lebens.</fw><lb/>
um winde ich meine Armen um die Hörner<lb/>
die&#x017F;es Altars, &#x017F;o wir&#x017F;t du mich nicht tödten;<lb/>
Seine Wunden &#x017F;ind mein A&#x017F;ilum und<lb/>
Burg der Freyheit, darinn will ich mich<lb/>
verbergen, bis dein Zorn vorüber gehe, und<lb/>
du mich wiederum mit gnädigen Augen an-<lb/>
&#x017F;iehe&#x017F;t.</p><lb/>
          <p>Ich gelobe dir an, mein Leben zu be&#x017F;&#x017F;ern:<lb/>
Nun will ich ein anderer Men&#x017F;ch werden,<lb/>
nun will ich mich hüten vor den Sünden,<lb/>
die mich in deine Ungnade gebracht haben.<lb/>
Ach gieb Gnade zu meinem heiligen Vor-<lb/>
nehmen, und cröne mein Wollen mit einem<lb/>
willigen Vollbringen. Ich will nicht mehr<lb/>
meinem Näch&#x017F;ten mißgönnen, was du ihm<lb/>
o GOtt gönne&#x017F;t, &#x017F;ondern mich freuen, daß<lb/>
du auch gegen andere gütig bi&#x017F;t. Allen<lb/>
Betrug im Umgang will ich meiden, und<lb/>
meinem Näch&#x017F;ten nicht Unrecht thun; ich<lb/>
will für&#x017F;ichtig und redlich handeln bey de-<lb/>
nen, die mit mir umgehen; ich will mir<lb/>
keine bö&#x017F;e Sache fürnehmen, &#x017F;ondern die<lb/>
Ubertretter ha&#x017F;&#x017F;en, doch nicht ihre Per&#x017F;on,<lb/>
&#x017F;ondern nur ihre bö&#x017F;e Thaten; den Lügen<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">C c 2</fw><fw place="bottom" type="catch">will</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[403/0425] um Beſſerung des Lebens. um winde ich meine Armen um die Hörner dieſes Altars, ſo wirſt du mich nicht tödten; Seine Wunden ſind mein Aſilum und Burg der Freyheit, darinn will ich mich verbergen, bis dein Zorn vorüber gehe, und du mich wiederum mit gnädigen Augen an- ſieheſt. Ich gelobe dir an, mein Leben zu beſſern: Nun will ich ein anderer Menſch werden, nun will ich mich hüten vor den Sünden, die mich in deine Ungnade gebracht haben. Ach gieb Gnade zu meinem heiligen Vor- nehmen, und cröne mein Wollen mit einem willigen Vollbringen. Ich will nicht mehr meinem Nächſten mißgönnen, was du ihm o GOtt gönneſt, ſondern mich freuen, daß du auch gegen andere gütig biſt. Allen Betrug im Umgang will ich meiden, und meinem Nächſten nicht Unrecht thun; ich will fürſichtig und redlich handeln bey de- nen, die mit mir umgehen; ich will mir keine böſe Sache fürnehmen, ſondern die Ubertretter haſſen, doch nicht ihre Perſon, ſondern nur ihre böſe Thaten; den Lügen will C c 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/425
Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/425>, abgerufen am 22.11.2024.