will ich von Hertzen gram seyn, und alle Verläumdungen ewig aus meinem Hertzen verbannen. Meine Lust soll seyn bey den Frommen, und meine Freude bey denen die in des HErrn Wegen wandeln, und sei- nen Namen fürchten. Das ist dein Wille und mein Wille, das ist dein Befehl und mein Amt, das ist dein Ordre und Com- mißion, und mein Vorhaben und williger Gehorsam: So will ich leben, so lang ich lebe, und das will ich durch deine Gnade thun, so lang ein Odem in mir ist; zu dei- nes grossen Namens Ehre, und meiner Seelen ewiger Wohlfahrt.
O gerechter GOtt! vor dessen Gegen- wart die Cherubim selbst ihre Angesichter bedecken müssen, vor dessen Herabkunfft auf Sinai die Grund-Veste der Berge sich be- wegten, und Horebs starcke Felsen zittern und beben mußten. Wer kan vor dir beste- hen, wenn deine höchste Majestät entrü- stet ist? Die erste und Sünden-volle Welt mußte im Wasser untergehen. Das gott- lose Sodoma mußte durch Feuer verzehret
wer-
Gebett
will ich von Hertzen gram ſeyn, und alle Verläumdungen ewig aus meinem Hertzen verbannen. Meine Luſt ſoll ſeyn bey den Frommen, und meine Freude bey denen die in des HErrn Wegen wandeln, und ſei- nen Namen fürchten. Das iſt dein Wille und mein Wille, das iſt dein Befehl und mein Amt, das iſt dein Ordre und Com- mißion, und mein Vorhaben und williger Gehorſam: So will ich leben, ſo lang ich lebe, und das will ich durch deine Gnade thun, ſo lang ein Odem in mir iſt; zu dei- nes groſſen Namens Ehre, und meiner Seelen ewiger Wohlfahrt.
O gerechter GOtt! vor deſſen Gegen- wart die Cherubim ſelbſt ihre Angeſichter bedecken müſſen, vor deſſen Herabkunfft auf Sinai die Grund-Veſte der Berge ſich be- wegten, und Horebs ſtarcke Felſen zittern und beben mußten. Wer kan vor dir beſte- hen, wenn deine höchſte Majeſtät entrü- ſtet iſt? Die erſte und Sünden-volle Welt mußte im Waſſer untergehen. Das gott- loſe Sodoma mußte durch Feuer verzehret
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Gebett
will ich von Hertzen gram ſeyn, und alle
Verläumdungen ewig aus meinem Hertzen
verbannen. Meine Luſt ſoll ſeyn bey den
Frommen, und meine Freude bey denen die
in des HErrn Wegen wandeln, und ſei-
nen Namen fürchten. Das iſt dein Wille
und mein Wille, das iſt dein Befehl und
mein Amt, das iſt dein Ordre und Com-
mißion, und mein Vorhaben und williger
Gehorſam: So will ich leben, ſo lang ich
lebe, und das will ich durch deine Gnade
thun, ſo lang ein Odem in mir iſt; zu dei-
nes groſſen Namens Ehre, und meiner
Seelen ewiger Wohlfahrt.
O gerechter GOtt! vor deſſen Gegen-
wart die Cherubim ſelbſt ihre Angeſichter
bedecken müſſen, vor deſſen Herabkunfft auf
Sinai die Grund-Veſte der Berge ſich be-
wegten, und Horebs ſtarcke Felſen zittern
und beben mußten. Wer kan vor dir beſte-
hen, wenn deine höchſte Majeſtät entrü-
ſtet iſt? Die erſte und Sünden-volle Welt
mußte im Waſſer untergehen. Das gott-
loſe Sodoma mußte durch Feuer verzehret
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 404. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/426>, abgerufen am 22.11.2024.
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