Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite
Gebett
Gebett um kindliche Furcht GOttes.
Pred. Sal. 12, 1. Laßt uns die Haupt-Summ aller Lehre hören: Fürchte GOtt,
und halte seine Gebott.

OHeiliger und anbetens - würdiger
GOtt! der du auch das Inwendige
siehest, und Hertzen und Nieren prüfest:
Du hast mich beruffen, und mir deinen
Willen in deinem göttlichen Wort bekannt
gemacht, und willt, daß ich in aller Auf-
richtigkeit vor dir soll wandeln und fromm
seyn. Bewahre mich, mein GOtt! vor
dem gefährlichen Heuchel-Werck, da man
dir Mund ohne Hertz, Worte ohne Werck,
und ein äusserliches Lippen - Werck giebt,
worinn kein Leben des Glaubens und Gei-
stes ist: Wann ich auch sollte das Böse
meiden und das Gute thun, aus Furcht
der Straffe, weil Hölle und Verdammniß
darauf folget, so würde es eine knechtische
Furcht seyn, die auch die Gottlosen eine
Zeitlang haben können, die doch verlohren
gehen. Pflantze vielmehr eine kindliche
Furcht in mein Hertz, dir so treu, hertzlich
und aufrichtig zu dienen, wann ich allein

bin,
Gebett
Gebett um kindliche Furcht GOttes.
Pred. Sal. 12, 1. Laßt uns die Haupt-Summ aller Lehre hören: Fürchte GOtt,
und halte ſeine Gebott.

OHeiliger und anbetens - würdiger
GOtt! der du auch das Inwendige
ſieheſt, und Hertzen und Nieren prüfeſt:
Du haſt mich beruffen, und mir deinen
Willen in deinem göttlichen Wort bekannt
gemacht, und willt, daß ich in aller Auf-
richtigkeit vor dir ſoll wandeln und fromm
ſeyn. Bewahre mich, mein GOtt! vor
dem gefährlichen Heuchel-Werck, da man
dir Mund ohne Hertz, Worte ohne Werck,
und ein äuſſerliches Lippen - Werck giebt,
worinn kein Leben des Glaubens und Gei-
ſtes iſt: Wann ich auch ſollte das Böſe
meiden und das Gute thun, aus Furcht
der Straffe, weil Hölle und Verdammniß
darauf folget, ſo würde es eine knechtiſche
Furcht ſeyn, die auch die Gottloſen eine
Zeitlang haben können, die doch verlohren
gehen. Pflantze vielmehr eine kindliche
Furcht in mein Hertz, dir ſo treu, hertzlich
und aufrichtig zu dienen, wann ich allein

bin,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0430" n="408"/>
          <fw place="top" type="header">Gebett</fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>Gebett um kindliche Furcht GOttes.</head><lb/>
            <cit>
              <quote>Pred. Sal. 12, 1. Laßt uns die Haupt-Summ aller Lehre hören: Fürchte GOtt,<lb/>
und halte &#x017F;eine Gebott.</quote>
            </cit><lb/>
            <p><hi rendition="#in">O</hi>Heiliger und anbetens - würdiger<lb/>
GOtt! der du auch das Inwendige<lb/>
&#x017F;iehe&#x017F;t, und Hertzen und Nieren prüfe&#x017F;t:<lb/>
Du ha&#x017F;t mich beruffen, und mir deinen<lb/>
Willen in deinem göttlichen Wort bekannt<lb/>
gemacht, und willt, daß ich in aller Auf-<lb/>
richtigkeit vor dir &#x017F;oll wandeln und fromm<lb/>
&#x017F;eyn. Bewahre mich, mein GOtt! vor<lb/>
dem gefährlichen Heuchel-Werck, da man<lb/>
dir Mund ohne Hertz, Worte ohne Werck,<lb/>
und ein äu&#x017F;&#x017F;erliches Lippen - Werck giebt,<lb/>
worinn kein Leben des Glaubens und Gei-<lb/>
&#x017F;tes i&#x017F;t: Wann ich auch &#x017F;ollte das Bö&#x017F;e<lb/>
meiden und das Gute thun, aus Furcht<lb/>
der Straffe, weil Hölle und Verdammniß<lb/>
darauf folget, &#x017F;o würde es eine knechti&#x017F;che<lb/>
Furcht &#x017F;eyn, die auch die Gottlo&#x017F;en eine<lb/>
Zeitlang haben können, die doch verlohren<lb/>
gehen. Pflantze vielmehr eine kindliche<lb/>
Furcht in mein Hertz, dir &#x017F;o treu, hertzlich<lb/>
und aufrichtig zu dienen, wann ich allein<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">bin,</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[408/0430] Gebett Gebett um kindliche Furcht GOttes. Pred. Sal. 12, 1. Laßt uns die Haupt-Summ aller Lehre hören: Fürchte GOtt, und halte ſeine Gebott. OHeiliger und anbetens - würdiger GOtt! der du auch das Inwendige ſieheſt, und Hertzen und Nieren prüfeſt: Du haſt mich beruffen, und mir deinen Willen in deinem göttlichen Wort bekannt gemacht, und willt, daß ich in aller Auf- richtigkeit vor dir ſoll wandeln und fromm ſeyn. Bewahre mich, mein GOtt! vor dem gefährlichen Heuchel-Werck, da man dir Mund ohne Hertz, Worte ohne Werck, und ein äuſſerliches Lippen - Werck giebt, worinn kein Leben des Glaubens und Gei- ſtes iſt: Wann ich auch ſollte das Böſe meiden und das Gute thun, aus Furcht der Straffe, weil Hölle und Verdammniß darauf folget, ſo würde es eine knechtiſche Furcht ſeyn, die auch die Gottloſen eine Zeitlang haben können, die doch verlohren gehen. Pflantze vielmehr eine kindliche Furcht in mein Hertz, dir ſo treu, hertzlich und aufrichtig zu dienen, wann ich allein bin,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/430
Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 408. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/430>, abgerufen am 22.11.2024.