dann so und anckbar seyn, deine grosse Lie- be mit schnödem Undanck zu vergelten: HErr! du weist alle Ding, du weist, daß ich dich lieb habe, und vor dir wandele, wo nicht mit vollkommenem, doch mit aufrich- tigem Hertzen, und bemühe mich, zu thun, was dir wohlgefällig ist. Kan ich schon deinen Willen noch nicht so vollkommen thun wie die Engel im Himmel, so siehe doch an die Aufrichtigkeit meines Hertzens, und das gute Wollen, das du in mir ge- würcket hast. Würcke du selbst in mir durch deinen Geist auch das Vollbringen des Guten: Und wann ich nicht weiter kommen kan, so ersetze du meine Mängel, o HERR JESU! mein vollkommener Hoherpriester, und hilff meinen Schwach- heiten auf durch deinen Geist: Daß ich des- sen Krafft in mir recht lebendig fühle, und mich gezogen finde, heilig meinen Wandel fortzusetzen, bis an mein seliges Ende: Und dann gedencke meiner, mein GOtt! im Besten. Amen.
Ge-
Gebett um kindliche Furcht GOttes.
dann ſo und anckbar ſeyn, deine groſſe Lie- be mit ſchnödem Undanck zu vergelten: HErr! du weiſt alle Ding, du weiſt, daß ich dich lieb habe, und vor dir wandele, wo nicht mit vollkommenem, doch mit aufrich- tigem Hertzen, und bemühe mich, zu thun, was dir wohlgefällig iſt. Kan ich ſchon deinen Willen noch nicht ſo vollkommen thun wie die Engel im Himmel, ſo ſiehe doch an die Aufrichtigkeit meines Hertzens, und das gute Wollen, das du in mir ge- würcket haſt. Würcke du ſelbſt in mir durch deinen Geiſt auch das Vollbringen des Guten: Und wann ich nicht weiter kommen kan, ſo erſetze du meine Mängel, o HERR JESU! mein vollkommener Hoherprieſter, und hilff meinen Schwach- heiten auf durch deinen Geiſt: Daß ich deſ- ſen Krafft in mir recht lebendig fühle, und mich gezogen finde, heilig meinen Wandel fortzuſetzen, bis an mein ſeliges Ende: Und dann gedencke meiner, mein GOtt! im Beſten. Amen.
Ge-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0432"n="410"/><fwplace="top"type="header">Gebett um kindliche Furcht GOttes.</fw><lb/>
dann ſo und anckbar ſeyn, deine groſſe Lie-<lb/>
be mit ſchnödem Undanck zu vergelten:<lb/>
HErr! du weiſt alle Ding, du weiſt, daß<lb/>
ich dich lieb habe, und vor dir wandele, wo<lb/>
nicht mit vollkommenem, doch mit aufrich-<lb/>
tigem Hertzen, und bemühe mich, zu thun,<lb/>
was dir wohlgefällig iſt. Kan ich ſchon<lb/>
deinen Willen noch nicht ſo vollkommen<lb/>
thun wie die Engel im Himmel, ſo ſiehe<lb/>
doch an die Aufrichtigkeit meines Hertzens,<lb/>
und das gute Wollen, das du in mir ge-<lb/>
würcket haſt. Würcke du ſelbſt in mir<lb/>
durch deinen Geiſt auch das Vollbringen<lb/>
des Guten: Und wann ich nicht weiter<lb/>
kommen kan, ſo erſetze du meine Mängel,<lb/>
o HERR JESU! mein vollkommener<lb/>
Hoherprieſter, und hilff meinen Schwach-<lb/>
heiten auf durch deinen Geiſt: Daß ich deſ-<lb/>ſen Krafft in mir recht lebendig fühle, und<lb/>
mich gezogen finde, heilig meinen Wandel<lb/>
fortzuſetzen, bis an mein ſeliges Ende:<lb/>
Und dann gedencke meiner, mein GOtt!<lb/>
im Beſten. Amen.</p></div></div><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Ge-</fw><lb/></div></body></text></TEI>
[410/0432]
Gebett um kindliche Furcht GOttes.
dann ſo und anckbar ſeyn, deine groſſe Lie-
be mit ſchnödem Undanck zu vergelten:
HErr! du weiſt alle Ding, du weiſt, daß
ich dich lieb habe, und vor dir wandele, wo
nicht mit vollkommenem, doch mit aufrich-
tigem Hertzen, und bemühe mich, zu thun,
was dir wohlgefällig iſt. Kan ich ſchon
deinen Willen noch nicht ſo vollkommen
thun wie die Engel im Himmel, ſo ſiehe
doch an die Aufrichtigkeit meines Hertzens,
und das gute Wollen, das du in mir ge-
würcket haſt. Würcke du ſelbſt in mir
durch deinen Geiſt auch das Vollbringen
des Guten: Und wann ich nicht weiter
kommen kan, ſo erſetze du meine Mängel,
o HERR JESU! mein vollkommener
Hoherprieſter, und hilff meinen Schwach-
heiten auf durch deinen Geiſt: Daß ich deſ-
ſen Krafft in mir recht lebendig fühle, und
mich gezogen finde, heilig meinen Wandel
fortzuſetzen, bis an mein ſeliges Ende:
Und dann gedencke meiner, mein GOtt!
im Beſten. Amen.
Ge-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 410. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/432>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.