vergessen, und eine Mutter des Sohnes ihres Leibes: Aber du willt und kanst der Deinen nimmermehr vergessen, denn in deine Hände hast du sie gezeichnet.
Zwar unsere Sache ist gut, wann nur das Leben vieler Menschen unter uns nicht so wäre: Unser Glaube ist heilig, unsre Lehre rein; wann nur nicht so viele wären, die dieselbe mit einem unheiligen Leben be- fleckten. Kein Wunder ist es dann, daß du hin und wieder so schwere Trübsalen über uns verhänget hast, und deine Tenne säubern und fegen lässest: Die Dienst- Magd hat mehr Kinder als die Freye; und diejenige, die im Joch der Menschen- Satzungen gehen, halten steiffer und vester über ihrem Aberglauben, als wir bey un- serm allerheiligsten Glauben über denen Satzungen: Darum schickest du so viel Trübsalen. Ach HErr! nimm doch weg von uns das sündliche Wesen: Laß abstehen von der Ungerechtigkeit, die deinen Na- men kennen: Und schone unser, um der Ge- rechten willen, die unter uns seyn! ja viel-
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Gebett vor die
vergeſſen, und eine Mutter des Sohnes ihres Leibes: Aber du willt und kanſt der Deinen nimmermehr vergeſſen, denn in deine Hände haſt du ſie gezeichnet.
Zwar unſere Sache iſt gut, wann nur das Leben vieler Menſchen unter uns nicht ſo wäre: Unſer Glaube iſt heilig, unſre Lehre rein; wann nur nicht ſo viele wären, die dieſelbe mit einem unheiligen Leben be- fleckten. Kein Wunder iſt es dann, daß du hin und wieder ſo ſchwere Trübſalen über uns verhänget haſt, und deine Tenne ſäubern und fegen läſſeſt: Die Dienſt- Magd hat mehr Kinder als die Freye; und diejenige, die im Joch der Menſchen- Satzungen gehen, halten ſteiffer und veſter über ihrem Aberglauben, als wir bey un- ſerm allerheiligſten Glauben über denen Satzungen: Darum ſchickeſt du ſo viel Trübſalen. Ach HErr! nimm doch weg von uns das ſündliche Weſen: Laß abſtehen von der Ungerechtigkeit, die deinen Na- men kennen: Und ſchone unſer, um der Ge- rechten willen, die unter uns ſeyn! ja viel-
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Gebett vor die
vergeſſen, und eine Mutter des Sohnes
ihres Leibes: Aber du willt und kanſt der
Deinen nimmermehr vergeſſen, denn in
deine Hände haſt du ſie gezeichnet.
Zwar unſere Sache iſt gut, wann nur
das Leben vieler Menſchen unter uns nicht
ſo wäre: Unſer Glaube iſt heilig, unſre
Lehre rein; wann nur nicht ſo viele wären,
die dieſelbe mit einem unheiligen Leben be-
fleckten. Kein Wunder iſt es dann, daß
du hin und wieder ſo ſchwere Trübſalen
über uns verhänget haſt, und deine Tenne
ſäubern und fegen läſſeſt: Die Dienſt-
Magd hat mehr Kinder als die Freye;
und diejenige, die im Joch der Menſchen-
Satzungen gehen, halten ſteiffer und veſter
über ihrem Aberglauben, als wir bey un-
ſerm allerheiligſten Glauben über denen
Satzungen: Darum ſchickeſt du ſo viel
Trübſalen. Ach HErr! nimm doch weg
von uns das ſündliche Weſen: Laß abſtehen
von der Ungerechtigkeit, die deinen Na-
men kennen: Und ſchone unſer, um der Ge-
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 456. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/478>, abgerufen am 22.11.2024.
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