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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

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Gebett der Wäisen.
an Alter, Weisheit und Gnade, daß ich geschickt
möge seyn, dir, meinem GOtt, und meinem Näch-
sten zu dienen.

O du grosser und erhabener GOTT! siehe doch
herab von deiner hohen und heiligen Wohnung, und
versorge mich vätterlich: Du versorgest ja die Vö-
gel des Himmels, und giebst den jungen Raben ihre
Speise: Du kleidest die Blumen des Feldes: Ach
so versorge mich dann auch, daß ich Brod zu essen,
und Kleider anzuziehen habe. Gieb mir nicht nur
meine Mund-Portion, und Leibes-Nothdurfft, son-
dern versorge auch meine Seele mit dem Brod des
Lebens. Laß mich wachsen an der Erkänntniß und
Gnade meines HErrn JEsu Christi, und laß mich
als ein Kind des Lichts in deinen Wegen wandeln.

HErr JEsu! du grosser Wäisen-Vormund, der
du so liebreich vor uns sorgest, daß du dich selbst als
Schuldner darstellest, und die Liebes-Wercke an je-
nem grossen Tage nicht nur rühmen, sondern auch
aus Gnaden belohnen willt denen, die uns Gutes
thun: Erwecke uns doch Gönner und Freunde, die
sich unser annehmen, und uns mit Rath und Hülffe
beyspringen, und laß uns handgreiflich spüren, daß
du vor uns sorgest.

Du hast wohl eher armen Wäisen mehr und
besser fort geholffen als andern, die sich auf Men-
schen verlassen, und dem Glück schienen im Schoos
zu sitzen: Deine Wege sind wunderbar, was du de-
müthigest, das machest du groß: So will ich dann
nicht verzagen; dann deine Hülffe, o GOTT! ist

bes-

Gebett der Wäiſen.
an Alter, Weisheit und Gnade, daß ich geſchickt
möge ſeyn, dir, meinem GOtt, und meinem Näch-
ſten zu dienen.

O du groſſer und erhabener GOTT! ſiehe doch
herab von deiner hohen und heiligen Wohnung, und
verſorge mich vätterlich: Du verſorgeſt ja die Vö-
gel des Himmels, und giebſt den jungen Raben ihre
Speiſe: Du kleideſt die Blumen des Feldes: Ach
ſo verſorge mich dann auch, daß ich Brod zu eſſen,
und Kleider anzuziehen habe. Gieb mir nicht nur
meine Mund-Portion, und Leibes-Nothdurfft, ſon-
dern verſorge auch meine Seele mit dem Brod des
Lebens. Laß mich wachſen an der Erkänntniß und
Gnade meines HErrn JEſu Chriſti, und laß mich
als ein Kind des Lichts in deinen Wegen wandeln.

HErr JEſu! du groſſer Wäiſen-Vormund, der
du ſo liebreich vor uns ſorgeſt, daß du dich ſelbſt als
Schuldner darſtelleſt, und die Liebes-Wercke an je-
nem groſſen Tage nicht nur rühmen, ſondern auch
aus Gnaden belohnen willt denen, die uns Gutes
thun: Erwecke uns doch Gönner und Freunde, die
ſich unſer annehmen, und uns mit Rath und Hülffe
beyſpringen, und laß uns handgreiflich ſpüren, daß
du vor uns ſorgeſt.

Du haſt wohl eher armen Wäiſen mehr und
beſſer fort geholffen als andern, die ſich auf Men-
ſchen verlaſſen, und dem Glück ſchienen im Schoos
zu ſitzen: Deine Wege ſind wunderbar, was du de-
müthigeſt, das macheſt du groß: So will ich dann
nicht verzagen; dann deine Hülffe, o GOTT! iſt

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[554/0576] Gebett der Wäiſen. an Alter, Weisheit und Gnade, daß ich geſchickt möge ſeyn, dir, meinem GOtt, und meinem Näch- ſten zu dienen. O du groſſer und erhabener GOTT! ſiehe doch herab von deiner hohen und heiligen Wohnung, und verſorge mich vätterlich: Du verſorgeſt ja die Vö- gel des Himmels, und giebſt den jungen Raben ihre Speiſe: Du kleideſt die Blumen des Feldes: Ach ſo verſorge mich dann auch, daß ich Brod zu eſſen, und Kleider anzuziehen habe. Gieb mir nicht nur meine Mund-Portion, und Leibes-Nothdurfft, ſon- dern verſorge auch meine Seele mit dem Brod des Lebens. Laß mich wachſen an der Erkänntniß und Gnade meines HErrn JEſu Chriſti, und laß mich als ein Kind des Lichts in deinen Wegen wandeln. HErr JEſu! du groſſer Wäiſen-Vormund, der du ſo liebreich vor uns ſorgeſt, daß du dich ſelbſt als Schuldner darſtelleſt, und die Liebes-Wercke an je- nem groſſen Tage nicht nur rühmen, ſondern auch aus Gnaden belohnen willt denen, die uns Gutes thun: Erwecke uns doch Gönner und Freunde, die ſich unſer annehmen, und uns mit Rath und Hülffe beyſpringen, und laß uns handgreiflich ſpüren, daß du vor uns ſorgeſt. Du haſt wohl eher armen Wäiſen mehr und beſſer fort geholffen als andern, die ſich auf Men- ſchen verlaſſen, und dem Glück ſchienen im Schoos zu ſitzen: Deine Wege ſind wunderbar, was du de- müthigeſt, das macheſt du groß: So will ich dann nicht verzagen; dann deine Hülffe, o GOTT! iſt beſ-

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 554. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/576>, abgerufen am 25.11.2024.