schuld wasche, und mich zu deinem Altar halte? Sollte dann kein Unterscheid seyn zwischen dem, der dir dienet, und dem, der dir so viel Gutes verheisset? Abba, Vat- ter! vergieb, wann mein Hertz bey derglei- chen Vorfällen ungleiche Gedancken von deiner Weisheit und Wahrheit geheget hat: Wann ich in dein Heiligthum gehe, und auf deine Wege mercke, so finde ich doch, daß deine Fürsehung allzeit heilig und gut ist: Du speisest die Welt-Kinder mit der Welt ab, weil sie kein Kinder-Theil in dem Him- mel haben: Uns deinen Kindern machest du die Welt bitter, daß wir uns in deren Eitelkeit nicht verlieben, sondern unsern Wandel in dem Himmel haben: Du willt deine Kinder üben, daß sie immer Proben der Gedult, der Hoffnung und des Glau- bens von sich geben sollen: Diese Zeit ist viel zu kurtz, daß wir darinn unsern Gna- den Lohn sollten empfangen, und die Glück- seligkeiten der Welt sind viel zu gering, daß wir davor eine Freuden- volle Ewigkeit soll- ten vertauschen: So mag dann die Welt
ihre
und den Gottloſen wohl gehet.
ſchuld waſche, und mich zu deinem Altar halte? Sollte dann kein Unterſcheid ſeyn zwiſchen dem, der dir dienet, und dem, der dir ſo viel Gutes verheiſſet? Abba, Vat- ter! vergieb, wann mein Hertz bey derglei- chen Vorfällen ungleiche Gedancken von deiner Weisheit und Wahrheit geheget hat: Wann ich in dein Heiligthum gehe, und auf deine Wege mercke, ſo finde ich doch, daß deine Fürſehung allzeit heilig und gut iſt: Du ſpeiſeſt die Welt-Kinder mit der Welt ab, weil ſie kein Kinder-Theil in dem Him- mel haben: Uns deinen Kindern macheſt du die Welt bitter, daß wir uns in deren Eitelkeit nicht verlieben, ſondern unſern Wandel in dem Himmel haben: Du willt deine Kinder üben, daß ſie immer Proben der Gedult, der Hoffnung und des Glau- bens von ſich geben ſollen: Dieſe Zeit iſt viel zu kurtz, daß wir darinn unſern Gna- den Lohn ſollten empfangen, und die Glück- ſeligkeiten der Welt ſind viel zu gering, daß wir davor eine Freuden- volle Ewigkeit ſoll- ten vertauſchen: So mag dann die Welt
ihre
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und den Gottloſen wohl gehet.
ſchuld waſche, und mich zu deinem Altar
halte? Sollte dann kein Unterſcheid ſeyn
zwiſchen dem, der dir dienet, und dem, der
dir ſo viel Gutes verheiſſet? Abba, Vat-
ter! vergieb, wann mein Hertz bey derglei-
chen Vorfällen ungleiche Gedancken von
deiner Weisheit und Wahrheit geheget hat:
Wann ich in dein Heiligthum gehe, und auf
deine Wege mercke, ſo finde ich doch, daß
deine Fürſehung allzeit heilig und gut iſt:
Du ſpeiſeſt die Welt-Kinder mit der Welt
ab, weil ſie kein Kinder-Theil in dem Him-
mel haben: Uns deinen Kindern macheſt
du die Welt bitter, daß wir uns in deren
Eitelkeit nicht verlieben, ſondern unſern
Wandel in dem Himmel haben: Du willt
deine Kinder üben, daß ſie immer Proben
der Gedult, der Hoffnung und des Glau-
bens von ſich geben ſollen: Dieſe Zeit iſt
viel zu kurtz, daß wir darinn unſern Gna-
den Lohn ſollten empfangen, und die Glück-
ſeligkeiten der Welt ſind viel zu gering, daß
wir davor eine Freuden- volle Ewigkeit ſoll-
ten vertauſchen: So mag dann die Welt
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 591. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/613>, abgerufen am 22.11.2024.
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