len Frieden, den wir vorhin hatten, nicht er- kannt. Diß alles erkennen wir nun, und be- reuen es von Hertzen, und bitten um Gnade und Vergebung. Willt du hier Sünde zu- rechnen, wer wird vor dir bestehen? Wir bitten, wir ruffen und schreyen, wir klopffen an deine Gnaden-Thür, und seuffzen: Ach HErr, HErr! ach HErr sey gnädig! ach HErr! erbarme dich unser; wir sind ja dein Volck und nach deinem Namen genennet: Wehre doch dem Dräuen, Schnauben und Morden unserer Feinde: Ach HErr! sey uns gnädig, wie sich ein Vatter erbarmet über seine Kinder, so erbarme dich auch über uns: Siehe unser Elend an, dann wir haben keinen bessern Helffer, dann dich: Erweise uns deine wunderbare Güte, du Heyland derer, die dir vertrauen: Dein Name ist ein vestes Schloß, der Gerechte, (auch sol- che arme bußfertige Sünder, wie wir seyn) lauffet dahin, du kanst uns beschirmen wi- der alle Gewalt der Feinde. Zerbrich das schwere Kriegs- und Dienst-Joch von un- serm Halse, und laß uns unser Leben, und
was
Gebett in Kriegs-Zeiten.
len Frieden, den wir vorhin hatten, nicht er- kannt. Diß alles erkennen wir nun, und be- reuen es von Hertzen, und bitten um Gnade und Vergebung. Willt du hier Sünde zu- rechnen, wer wird vor dir beſtehen? Wir bitten, wir ruffen und ſchreyen, wir klopffen an deine Gnaden-Thür, und ſeuffzen: Ach HErr, HErr! ach HErr ſey gnädig! ach HErr! erbarme dich unſer; wir ſind ja dein Volck und nach deinem Namen genennet: Wehre doch dem Dräuen, Schnauben und Morden unſerer Feinde: Ach HErr! ſey uns gnädig, wie ſich ein Vatter erbarmet über ſeine Kinder, ſo erbarme dich auch über uns: Siehe unſer Elend an, dann wir haben keinen beſſern Helffer, dann dich: Erweiſe uns deine wunderbare Güte, du Heyland derer, die dir vertrauen: Dein Name iſt ein veſtes Schloß, der Gerechte, (auch ſol- che arme bußfertige Sünder, wie wir ſeyn) lauffet dahin, du kanſt uns beſchirmen wi- der alle Gewalt der Feinde. Zerbrich das ſchwere Kriegs- und Dienſt-Joch von un- ſerm Halſe, und laß uns unſer Leben, und
was
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Gebett in Kriegs-Zeiten.
len Frieden, den wir vorhin hatten, nicht er-
kannt. Diß alles erkennen wir nun, und be-
reuen es von Hertzen, und bitten um Gnade
und Vergebung. Willt du hier Sünde zu-
rechnen, wer wird vor dir beſtehen? Wir
bitten, wir ruffen und ſchreyen, wir klopffen
an deine Gnaden-Thür, und ſeuffzen: Ach
HErr, HErr! ach HErr ſey gnädig! ach
HErr! erbarme dich unſer; wir ſind ja dein
Volck und nach deinem Namen genennet:
Wehre doch dem Dräuen, Schnauben und
Morden unſerer Feinde: Ach HErr! ſey uns
gnädig, wie ſich ein Vatter erbarmet über
ſeine Kinder, ſo erbarme dich auch über
uns: Siehe unſer Elend an, dann wir haben
keinen beſſern Helffer, dann dich: Erweiſe
uns deine wunderbare Güte, du Heyland
derer, die dir vertrauen: Dein Name iſt
ein veſtes Schloß, der Gerechte, (auch ſol-
che arme bußfertige Sünder, wie wir ſeyn)
lauffet dahin, du kanſt uns beſchirmen wi-
der alle Gewalt der Feinde. Zerbrich das
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 600. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/622>, abgerufen am 22.11.2024.
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