Gebett in Sterbens-Läufften, bey ansteckenden Kranckh.
ter aller Gnade und Barmhertzigkeit, und gieb uns was wir, deine Kinder, bitten, um JEsu deines lie- ben Sohns willen, Amen.
Gebett in Sterbens-Läufften, bey anste- ckenden Pestilentzialischen Kranckheiten.
Psalm 91, 1. 2. 3. Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt, und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibet, der spricht zu dem HErrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein GOtt auf den ich hoffe, dann er errettet mich von der schädlichen Pestilentz.
O Heiliger und gerechter GOTT! der du uns durch ansteckende Seuchen und Kranckheiten hart heimsuchest, die wir wider dich den allmächtigen Schöpfer gesündiget haben. Ach wir erkennen und bekennen, daß wir wider dich den HErrn gesündi- get und deine Güte und Langmuth zum Zorn und gerechten Strafen gereitzet haben; darum lässest du solche schwere ansteckende Seuche unter uns einreis- sen, die uns gar bald aus ber Zeit in die Ewigkeit setzen. Der Tod dringet zu unsern Fenstern ein, und raffet einen nach dem andern hin, durch eine solche Plage, welche machet, daß die besten Freunde sich vor uns scheuen, und von uns fliehen. Du hast ein Feuer unter uns angezündet, welches niemand löschen kan, als du, der du unser Artzt bist. Wir sehen Menschen hinfallen zur Lincken und zur Rech- ten, und die häuffige Leichen, die man hinträgt, sa- gen uns, daß wir das, was sie seyn, auch bald wer- den können. Ach GOtt! wir stehen zwischen den Todten und Lebendigen, wie Aaron, und bringen dir, unserm Helffer, das Rauch-Opfer unsers inn-
brün-
Gebett in Sterbens-Läufften, bey anſteckenden Kranckh.
ter aller Gnade und Barmhertzigkeit, und gieb uns was wir, deine Kinder, bitten, um JEſu deines lie- ben Sohns willen, Amen.
Gebett in Sterbens-Läufften, bey anſte- ckenden Peſtilentzialiſchen Kranckheiten.
Pſalm 91, 1. 2. 3. Wer unter dem Schirm des Höchſten ſitzt, und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibet, der ſpricht zu dem HErrn: Meine Zuverſicht und meine Burg, mein GOtt auf den ich hoffe, dann er errettet mich von der ſchädlichen Peſtilentz.
O Heiliger und gerechter GOTT! der du uns durch anſteckende Seuchen und Kranckheiten hart heimſucheſt, die wir wider dich den allmächtigen Schöpfer geſündiget haben. Ach wir erkennen und bekennen, daß wir wider dich den HErrn geſündi- get und deine Güte und Langmuth zum Zorn und gerechten Strafen gereitzet haben; darum läſſeſt du ſolche ſchwere anſteckende Seuche unter uns einreiſ- ſen, die uns gar bald aus ber Zeit in die Ewigkeit ſetzen. Der Tod dringet zu unſern Fenſtern ein, und raffet einen nach dem andern hin, durch eine ſolche Plage, welche machet, daß die beſten Freunde ſich vor uns ſcheuen, und von uns fliehen. Du haſt ein Feuer unter uns angezündet, welches niemand löſchen kan, als du, der du unſer Artzt biſt. Wir ſehen Menſchen hinfallen zur Lincken und zur Rech- ten, und die häuffige Leichen, die man hinträgt, ſa- gen uns, daß wir das, was ſie ſeyn, auch bald wer- den können. Ach GOtt! wir ſtehen zwiſchen den Todten und Lebendigen, wie Aaron, und bringen dir, unſerm Helffer, das Rauch-Opfer unſers inn-
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Gebett in Sterbens-Läufften, bey anſteckenden Kranckh.
ter aller Gnade und Barmhertzigkeit, und gieb uns
was wir, deine Kinder, bitten, um JEſu deines lie-
ben Sohns willen, Amen.
Gebett in Sterbens-Läufften, bey anſte-
ckenden Peſtilentzialiſchen Kranckheiten.
Pſalm 91, 1. 2. 3. Wer unter dem Schirm des Höchſten ſitzt, und unter dem
Schatten des Allmächtigen bleibet, der ſpricht zu dem HErrn: Meine Zuverſicht
und meine Burg, mein GOtt auf den ich hoffe, dann er errettet mich von der
ſchädlichen Peſtilentz.
O Heiliger und gerechter GOTT! der du uns
durch anſteckende Seuchen und Kranckheiten
hart heimſucheſt, die wir wider dich den allmächtigen
Schöpfer geſündiget haben. Ach wir erkennen und
bekennen, daß wir wider dich den HErrn geſündi-
get und deine Güte und Langmuth zum Zorn und
gerechten Strafen gereitzet haben; darum läſſeſt du
ſolche ſchwere anſteckende Seuche unter uns einreiſ-
ſen, die uns gar bald aus ber Zeit in die Ewigkeit
ſetzen. Der Tod dringet zu unſern Fenſtern ein, und
raffet einen nach dem andern hin, durch eine ſolche
Plage, welche machet, daß die beſten Freunde ſich
vor uns ſcheuen, und von uns fliehen. Du haſt
ein Feuer unter uns angezündet, welches niemand
löſchen kan, als du, der du unſer Artzt biſt. Wir
ſehen Menſchen hinfallen zur Lincken und zur Rech-
ten, und die häuffige Leichen, die man hinträgt, ſa-
gen uns, daß wir das, was ſie ſeyn, auch bald wer-
den können. Ach GOtt! wir ſtehen zwiſchen den
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Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 605. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/627>, abgerufen am 22.11.2024.
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