Winde wehen, und die Vögel sich in die hohlen Bäume verstecken, also verbirgt sich meine Seele in deine Wunden, HErr JEsu! dein starck und mäch- tiger Schirm und Schutz ist meine sichere Woh- nung und meine Freystadt: Dein Name ist ein ve- stes Schloß, dahin fliehe ich in der Zeit der Angst und Furcht, und werde beschirmet: Du deckest mich in deiner Hütten, und verbirgest mich heimlich in dei- nem Gezelt.
Du fassest die Winde in deine Hand, und bindest sie in dein Kleid, und machest, daß sich Wind und Wellen legen: Ach bewahre uns doch für Unglück und Schaden an Haus und Hof, Haab und Gü- tern, Leib und Leben, und allem, was du uns gege- ben hast: Behüte gnädiglich für Feuer und ausbre- chenden Wassern: Bewahre alle fromme Christen vor Unglück und Schaden, zu Wasser und Lande, sonderlich die auf dem Meer, mitten unter den stür- menden Wellen, in Angst und Nöthen seyn: Er- höre ihr Schreyen, und nimm dich ihrer Seelen an: Bedrohe den Wind, daß er sich lege, und bewahre uns vor bösen Zeitungen: Beschütze sie und uns gnä- diglich, und sey du unser aller Schutz, so wird uns weder dieser entsetzliche Wind, noch einige andere Creatur, weder im Himmel noch auf Erden, von dei- ner Liebe scheiden: Bewahre du uns, unser GOtt! vor allem Unglück in Gnaden, so sind wir bewahret: Hilff du uns, so ist uns geholffen, erhalte uns in dei- ner kindlichen Furcht, so wollen wir deinem Namen dancken immer und ewiglich. Amen.
Ge-
Gebett bey entſetzlichen Sturm-Winden.
Winde wehen, und die Vögel ſich in die hohlen Bäume verſtecken, alſo verbirgt ſich meine Seele in deine Wunden, HErr JEſu! dein ſtarck und mäch- tiger Schirm und Schutz iſt meine ſichere Woh- nung und meine Freyſtadt: Dein Name iſt ein ve- ſtes Schloß, dahin fliehe ich in der Zeit der Angſt und Furcht, und werde beſchirmet: Du deckeſt mich in deiner Hütten, und verbirgeſt mich heimlich in dei- nem Gezelt.
Du faſſeſt die Winde in deine Hand, und bindeſt ſie in dein Kleid, und macheſt, daß ſich Wind und Wellen legen: Ach bewahre uns doch für Unglück und Schaden an Haus und Hof, Haab und Gü- tern, Leib und Leben, und allem, was du uns gege- ben haſt: Behüte gnädiglich für Feuer und ausbre- chenden Waſſern: Bewahre alle fromme Chriſten vor Unglück und Schaden, zu Waſſer und Lande, ſonderlich die auf dem Meer, mitten unter den ſtür- menden Wellen, in Angſt und Nöthen ſeyn: Er- höre ihr Schreyen, und nimm dich ihrer Seelen an: Bedrohe den Wind, daß er ſich lege, und bewahre uns vor böſen Zeitungen: Beſchütze ſie und uns gnä- diglich, und ſey du unſer aller Schutz, ſo wird uns weder dieſer entſetzliche Wind, noch einige andere Creatur, weder im Himmel noch auf Erden, von dei- ner Liebe ſcheiden: Bewahre du uns, unſer GOtt! vor allem Unglück in Gnaden, ſo ſind wir bewahret: Hilff du uns, ſo iſt uns geholffen, erhalte uns in dei- ner kindlichen Furcht, ſo wollen wir deinem Namen dancken immer und ewiglich. Amen.
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Gebett bey entſetzlichen Sturm-Winden.
Winde wehen, und die Vögel ſich in die hohlen
Bäume verſtecken, alſo verbirgt ſich meine Seele in
deine Wunden, HErr JEſu! dein ſtarck und mäch-
tiger Schirm und Schutz iſt meine ſichere Woh-
nung und meine Freyſtadt: Dein Name iſt ein ve-
ſtes Schloß, dahin fliehe ich in der Zeit der Angſt
und Furcht, und werde beſchirmet: Du deckeſt mich
in deiner Hütten, und verbirgeſt mich heimlich in dei-
nem Gezelt.
Du faſſeſt die Winde in deine Hand, und bindeſt
ſie in dein Kleid, und macheſt, daß ſich Wind und
Wellen legen: Ach bewahre uns doch für Unglück
und Schaden an Haus und Hof, Haab und Gü-
tern, Leib und Leben, und allem, was du uns gege-
ben haſt: Behüte gnädiglich für Feuer und ausbre-
chenden Waſſern: Bewahre alle fromme Chriſten
vor Unglück und Schaden, zu Waſſer und Lande,
ſonderlich die auf dem Meer, mitten unter den ſtür-
menden Wellen, in Angſt und Nöthen ſeyn: Er-
höre ihr Schreyen, und nimm dich ihrer Seelen an:
Bedrohe den Wind, daß er ſich lege, und bewahre
uns vor böſen Zeitungen: Beſchütze ſie und uns gnä-
diglich, und ſey du unſer aller Schutz, ſo wird uns
weder dieſer entſetzliche Wind, noch einige andere
Creatur, weder im Himmel noch auf Erden, von dei-
ner Liebe ſcheiden: Bewahre du uns, unſer GOtt!
vor allem Unglück in Gnaden, ſo ſind wir bewahret:
Hilff du uns, ſo iſt uns geholffen, erhalte uns in dei-
ner kindlichen Furcht, ſo wollen wir deinem Namen
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 608. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/630>, abgerufen am 22.11.2024.
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