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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

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Gebett bey schwerem Gewitter.
Noch ein anders.

HEiliger, frommer und barmhertziger GOTT!
wir bekennen vor deiner göttlichen Majestät,
daß, weil nicht alsobald ein Urtheil geschiehet über
die bösen Werck, der Menschen Hertz dadurch voll
wird, Böses zu thun, und du zu harter Straff ange-
mahnet: Wir elende und verlassene Creaturen ersu-
chen dich im Namen JEsu Christi, du wollest uns
deinen feur-brennenden Zorn immerdar bedencken
lehren, damit wir nicht deine angebottene Gnade ver-
achten, den ewigen Bund fahren lassen, nach un-
sers eigenen Hertzens Greueln und Scheueln wand-
len, und nur das Gespött mit der Sünde treiben.
Ach HErr! dich unsern Felsen, der du uns gezeuget
hast, haben wir aus der Acht gelassen, und weit von
bösen Tagen geachtet, darum suchest du uns anjetzo
im Grimm heim, daß Berg und Thal zittern; für
dir erzittert das Land, der Himmel bebet, Sonn und
Mond werden finster, und die Sterne verhalten ih-
ren Schein. O lieber GOtt! willt du dann ewig-
lich über uns zürnen, und deinen Zorn gehen lassen
immer für und für? Ach sey uns doch wieder gnädig!
Zürne nicht so sehr, und dencke nicht ewig der Sün-
den, dann wir sind ja nach deinem Namen genennet,
darum verlaß uns nicht du getreuer GOtt. Ver-
birge dein Antlitz nicht für uns, und verstosse nicht im
Zorn deine Knechte, (Mägde) dann du bist unser
Hülffe; laß uns nicht, und thue die Hand nicht von
uns ab. GOtt, unser Heyl! mache ein End an diesem
schweren Wetter, und lasse es sich wieder mit Glück

le-
Gebett bey ſchwerem Gewitter.
Noch ein anders.

HEiliger, frommer und barmhertziger GOTT!
wir bekennen vor deiner göttlichen Majeſtät,
daß, weil nicht alſobald ein Urtheil geſchiehet über
die böſen Werck, der Menſchen Hertz dadurch voll
wird, Böſes zu thun, und du zu harter Straff ange-
mahnet: Wir elende und verlaſſene Creaturen erſu-
chen dich im Namen JEſu Chriſti, du wolleſt uns
deinen feur-brennenden Zorn immerdar bedencken
lehren, damit wir nicht deine angebottene Gnade ver-
achten, den ewigen Bund fahren laſſen, nach un-
ſers eigenen Hertzens Greueln und Scheueln wand-
len, und nur das Geſpött mit der Sünde treiben.
Ach HErr! dich unſern Felſen, der du uns gezeuget
haſt, haben wir aus der Acht gelaſſen, und weit von
böſen Tagen geachtet, darum ſucheſt du uns anjetzo
im Grimm heim, daß Berg und Thal zittern; für
dir erzittert das Land, der Himmel bebet, Sonn und
Mond werden finſter, und die Sterne verhalten ih-
ren Schein. O lieber GOtt! willt du dann ewig-
lich über uns zürnen, und deinen Zorn gehen laſſen
immer für und für? Ach ſey uns doch wieder gnädig!
Zürne nicht ſo ſehr, und dencke nicht ewig der Sün-
den, dann wir ſind ja nach deinem Namen genennet,
darum verlaß uns nicht du getreuer GOtt. Ver-
birge dein Antlitz nicht für uns, und verſtoſſe nicht im
Zorn deine Knechte, (Mägde) dann du biſt unſer
Hülffe; laß uns nicht, und thue die Hand nicht von
uns ab. GOtt, unſer Heyl! mache ein End an dieſem
ſchweren Wetter, und laſſe es ſich wieder mit Glück

le-
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[618/0640] Gebett bey ſchwerem Gewitter. Noch ein anders. HEiliger, frommer und barmhertziger GOTT! wir bekennen vor deiner göttlichen Majeſtät, daß, weil nicht alſobald ein Urtheil geſchiehet über die böſen Werck, der Menſchen Hertz dadurch voll wird, Böſes zu thun, und du zu harter Straff ange- mahnet: Wir elende und verlaſſene Creaturen erſu- chen dich im Namen JEſu Chriſti, du wolleſt uns deinen feur-brennenden Zorn immerdar bedencken lehren, damit wir nicht deine angebottene Gnade ver- achten, den ewigen Bund fahren laſſen, nach un- ſers eigenen Hertzens Greueln und Scheueln wand- len, und nur das Geſpött mit der Sünde treiben. Ach HErr! dich unſern Felſen, der du uns gezeuget haſt, haben wir aus der Acht gelaſſen, und weit von böſen Tagen geachtet, darum ſucheſt du uns anjetzo im Grimm heim, daß Berg und Thal zittern; für dir erzittert das Land, der Himmel bebet, Sonn und Mond werden finſter, und die Sterne verhalten ih- ren Schein. O lieber GOtt! willt du dann ewig- lich über uns zürnen, und deinen Zorn gehen laſſen immer für und für? Ach ſey uns doch wieder gnädig! Zürne nicht ſo ſehr, und dencke nicht ewig der Sün- den, dann wir ſind ja nach deinem Namen genennet, darum verlaß uns nicht du getreuer GOtt. Ver- birge dein Antlitz nicht für uns, und verſtoſſe nicht im Zorn deine Knechte, (Mägde) dann du biſt unſer Hülffe; laß uns nicht, und thue die Hand nicht von uns ab. GOtt, unſer Heyl! mache ein End an dieſem ſchweren Wetter, und laſſe es ſich wieder mit Glück le-

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 618. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/640>, abgerufen am 22.11.2024.