bis auf diese Stunde mir mein Leben gefri- stet, davor sey deiner Vatter-Treue hertzlich Lob und Danck gesaget. Sonderlich prei- se ich deinen Namen, daß du diesen Tag meine Schmertzen und Kranckheit mir hast tragen helffen. Ach HErr! du legest eine Last auf, aber du hilffest auch tragen; wir haben einen GOtt, der da hilffet, und einen HErrn HErrn, der vom Tode errettet. Der HErr betrübet wohl, aber er erbarmet sich wieder nach seiner grossen Güte. Der HErr ist gnädig, gütig und freundlich allen denen, die ihn anruffen. Er höret das Schreyen der Elenden, und wegert nicht, was ihr Mund bittet. Ach! grosser GOtt, die Nacht bricht herein, und es will Abend werden, darum wende ich mich zu dir mit meinem Gebett, und spreche: Mein Vat- ter! ach bleibe bey mir, und weiche diese Nacht nicht von mir. Ja befiehl dem En- gel, daß er komm, und uns bewach dein Ei- genthum, gieb uns die lieben Wächter zu, daß wir vorm Satan haben Ruh, so schla- fen wir im Namen dein, dieweil die Engel
bey
Abend-Gebett eines Krancken.
bis auf dieſe Stunde mir mein Leben gefri- ſtet, davor ſey deiner Vatter-Treue hertzlich Lob und Danck geſaget. Sonderlich prei- ſe ich deinen Namen, daß du dieſen Tag meine Schmertzen und Kranckheit mir haſt tragen helffen. Ach HErr! du legeſt eine Laſt auf, aber du hilffeſt auch tragen; wir haben einen GOtt, der da hilffet, und einen HErrn HErrn, der vom Tode errettet. Der HErr betrübet wohl, aber er erbarmet ſich wieder nach ſeiner groſſen Güte. Der HErr iſt gnädig, gütig und freundlich allen denen, die ihn anruffen. Er höret das Schreyen der Elenden, und wegert nicht, was ihr Mund bittet. Ach! groſſer GOtt, die Nacht bricht herein, und es will Abend werden, darum wende ich mich zu dir mit meinem Gebett, und ſpreche: Mein Vat- ter! ach bleibe bey mir, und weiche dieſe Nacht nicht von mir. Ja befiehl dem En- gel, daß er komm, und uns bewach dein Ei- genthum, gieb uns die lieben Wächter zu, daß wir vorm Satan haben Ruh, ſo ſchla- fen wir im Namen dein, dieweil die Engel
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Abend-Gebett eines Krancken.
bis auf dieſe Stunde mir mein Leben gefri-
ſtet, davor ſey deiner Vatter-Treue hertzlich
Lob und Danck geſaget. Sonderlich prei-
ſe ich deinen Namen, daß du dieſen Tag
meine Schmertzen und Kranckheit mir haſt
tragen helffen. Ach HErr! du legeſt eine
Laſt auf, aber du hilffeſt auch tragen; wir
haben einen GOtt, der da hilffet, und einen
HErrn HErrn, der vom Tode errettet.
Der HErr betrübet wohl, aber er erbarmet
ſich wieder nach ſeiner groſſen Güte. Der
HErr iſt gnädig, gütig und freundlich allen
denen, die ihn anruffen. Er höret das
Schreyen der Elenden, und wegert nicht,
was ihr Mund bittet. Ach! groſſer GOtt,
die Nacht bricht herein, und es will Abend
werden, darum wende ich mich zu dir mit
meinem Gebett, und ſpreche: Mein Vat-
ter! ach bleibe bey mir, und weiche dieſe
Nacht nicht von mir. Ja befiehl dem En-
gel, daß er komm, und uns bewach dein Ei-
genthum, gieb uns die lieben Wächter zu,
daß wir vorm Satan haben Ruh, ſo ſchla-
fen wir im Namen dein, dieweil die Engel
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Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 628. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/650>, abgerufen am 04.11.2024.
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