Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite

Abend-Gebett eines Krancken.
mir auflegen wirst. Siehe, mein GOtt!
hie bin ich, mache es mit mir, wie es dir
wohl gefällt, du bist mein Vatter, ich bin
dein Kind, du kanst mein Leben mir erhal-
ten, und mich mit deiner Hülffe erfreuen.
Ich will auf den Abend deine Güte rühmen,
und deine Barmhertzigkeit hertzlich preisen,
für alles, was du an mir gethan hast. Mei-
nen Leib und meine Seele, samt den Sin-
nen und Verstand, grosser GOtt, ich dir be-
fehle, unter deine starcke Hand. HErr, mein
Schild, mein Ehr und Ruhm, nimm mich
auf, dein Eigenthum. Deinen Engel zu
mir sende, der des bösen Feindes Macht, List
und Anschläg von mir wende, und mich halt
in guter Acht, der auch endlich mich zur
Ruh, führe nach dem Himmel zu, Amen.

Abend-Gebett eines Krancken.
Psalm 77, 2. 3. Ich schreye mit meiner Stimme zu GOtt, zu GOtt schreye
ich, und er erhöret mich. In der Zeit meiner Noth suche ich den HErrn, meine
Hand ist des Nachts ausgereckt, und läßt nicht ab, denn meine Seele will sich
nicht trösten lassen. Wenn ich betrübt bin, so dencke ich an GOtt, wenn mein
Hertz in Aengsten ist, so rede ich, Sela.

ACh du barmhertziger GOtt! ich habe
nun wiederum einen Tag überlebet,
HErr! HErr! du hast nach deiner Güte

bis
R r 2

Abend-Gebett eines Krancken.
mir auflegen wirſt. Siehe, mein GOtt!
hie bin ich, mache es mit mir, wie es dir
wohl gefällt, du biſt mein Vatter, ich bin
dein Kind, du kanſt mein Leben mir erhal-
ten, und mich mit deiner Hülffe erfreuen.
Ich will auf den Abend deine Güte rühmen,
und deine Barmhertzigkeit hertzlich preiſen,
für alles, was du an mir gethan haſt. Mei-
nen Leib und meine Seele, ſamt den Sin-
nen und Verſtand, groſſer GOtt, ich dir be-
fehle, unter deine ſtarcke Hand. HErr, mein
Schild, mein Ehr und Ruhm, nimm mich
auf, dein Eigenthum. Deinen Engel zu
mir ſende, der des böſen Feindes Macht, Liſt
und Anſchläg von mir wende, und mich halt
in guter Acht, der auch endlich mich zur
Ruh, führe nach dem Himmel zu, Amen.

Abend-Gebett eines Krancken.
Pſalm 77, 2. 3. Ich ſchreye mit meiner Stimme zu GOtt, zu GOtt ſchreye
ich, und er erhöret mich. In der Zeit meiner Noth ſuche ich den HErrn, meine
Hand iſt des Nachts ausgereckt, und läßt nicht ab, denn meine Seele will ſich
nicht tröſten laſſen. Wenn ich betrübt bin, ſo dencke ich an GOtt, wenn mein
Hertz in Aengſten iſt, ſo rede ich, Sela.

ACh du barmhertziger GOtt! ich habe
nun wiederum einen Tag überlebet,
HErr! HErr! du haſt nach deiner Güte

bis
R r 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0649" n="627"/><fw place="top" type="header">Abend-Gebett eines Krancken.</fw><lb/>
mir auflegen wir&#x017F;t. Siehe, mein GOtt!<lb/>
hie bin ich, mache es mit mir, wie es dir<lb/>
wohl gefällt, du bi&#x017F;t mein Vatter, ich bin<lb/>
dein Kind, du kan&#x017F;t mein Leben mir erhal-<lb/>
ten, und mich mit deiner Hülffe erfreuen.<lb/>
Ich will auf den Abend deine Güte rühmen,<lb/>
und deine Barmhertzigkeit hertzlich prei&#x017F;en,<lb/>
für alles, was du an mir gethan ha&#x017F;t. Mei-<lb/>
nen Leib und meine Seele, &#x017F;amt den Sin-<lb/>
nen und Ver&#x017F;tand, gro&#x017F;&#x017F;er GOtt, ich dir be-<lb/>
fehle, unter deine &#x017F;tarcke Hand. HErr, mein<lb/>
Schild, mein Ehr und Ruhm, nimm mich<lb/>
auf, dein Eigenthum. Deinen Engel zu<lb/>
mir &#x017F;ende, der des bö&#x017F;en Feindes Macht, Li&#x017F;t<lb/>
und An&#x017F;chläg von mir wende, und mich halt<lb/>
in guter Acht, der auch endlich mich zur<lb/>
Ruh, führe nach dem Himmel zu, Amen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>Abend-Gebett eines Krancken.</head><lb/>
          <cit>
            <quote>P&#x017F;alm 77, 2. 3. Ich &#x017F;chreye mit meiner Stimme zu GOtt, zu GOtt &#x017F;chreye<lb/>
ich, und er erhöret mich. In der Zeit meiner Noth &#x017F;uche ich den HErrn, meine<lb/>
Hand i&#x017F;t des Nachts ausgereckt, und läßt nicht ab, denn meine Seele will &#x017F;ich<lb/>
nicht trö&#x017F;ten la&#x017F;&#x017F;en. Wenn ich betrübt bin, &#x017F;o dencke ich an GOtt, wenn mein<lb/>
Hertz in Aeng&#x017F;ten i&#x017F;t, &#x017F;o rede ich, Sela.</quote>
          </cit><lb/>
          <p><hi rendition="#in">A</hi>Ch du barmhertziger GOtt! ich habe<lb/>
nun wiederum einen Tag überlebet,<lb/>
HErr! HErr! du ha&#x017F;t nach deiner Güte<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">R r 2</fw><fw place="bottom" type="catch">bis</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[627/0649] Abend-Gebett eines Krancken. mir auflegen wirſt. Siehe, mein GOtt! hie bin ich, mache es mit mir, wie es dir wohl gefällt, du biſt mein Vatter, ich bin dein Kind, du kanſt mein Leben mir erhal- ten, und mich mit deiner Hülffe erfreuen. Ich will auf den Abend deine Güte rühmen, und deine Barmhertzigkeit hertzlich preiſen, für alles, was du an mir gethan haſt. Mei- nen Leib und meine Seele, ſamt den Sin- nen und Verſtand, groſſer GOtt, ich dir be- fehle, unter deine ſtarcke Hand. HErr, mein Schild, mein Ehr und Ruhm, nimm mich auf, dein Eigenthum. Deinen Engel zu mir ſende, der des böſen Feindes Macht, Liſt und Anſchläg von mir wende, und mich halt in guter Acht, der auch endlich mich zur Ruh, führe nach dem Himmel zu, Amen. Abend-Gebett eines Krancken. Pſalm 77, 2. 3. Ich ſchreye mit meiner Stimme zu GOtt, zu GOtt ſchreye ich, und er erhöret mich. In der Zeit meiner Noth ſuche ich den HErrn, meine Hand iſt des Nachts ausgereckt, und läßt nicht ab, denn meine Seele will ſich nicht tröſten laſſen. Wenn ich betrübt bin, ſo dencke ich an GOtt, wenn mein Hertz in Aengſten iſt, ſo rede ich, Sela. ACh du barmhertziger GOtt! ich habe nun wiederum einen Tag überlebet, HErr! HErr! du haſt nach deiner Güte bis R r 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/649
Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 627. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/649>, abgerufen am 30.06.2024.