zum Besten diene; bin ich schon noch so nie- drig, so bin ich doch groß in deinen Augen: Bin ich schon ein Kind der Trübsal, so bin ich doch auch ein Kind des Höchsten, der mich doch liebt, wann er mich schon züchti- get: Diß kan mir nicht fehlen, mein Vat- ter muß mich lieben, wann mirs schon die gantze Welt mißgönnet; und wann mirs in dieser argen und bösen Welt noch so wi- drig gienge. Hast du doch, o wunderba- rer GOtt! mich so wunderbar formiret, und aus Richts zu etwas gemacht zu deiner Ehre. Hast du mich doch von Kindes- Beinen an mit so viel Wohlthaten über- schüttet, und aus so mancher Gefahr erret- tet. Wann ich schon manchmal keine Hülf- fe sahe, und alles verlohren gab, so warest du mit deiner Hülffe am allernächsten. Wer hat für mich gesorget, da ich noch verborgen war? Wer hat mich aus Haut, Adern und Beinen zusammen gesetzt? Wer hat mich in den Jahren meiner Kindheit, welche der Menge der Gefahren unterworffen waren, mit Adlers Fittigen bedeckt und geleitet, wie
ein
Gebett in Kranckheit.
zum Beſten diene; bin ich ſchon noch ſo nie- drig, ſo bin ich doch groß in deinen Augen: Bin ich ſchon ein Kind der Trübſal, ſo bin ich doch auch ein Kind des Höchſten, der mich doch liebt, wann er mich ſchon züchti- get: Diß kan mir nicht fehlen, mein Vat- ter muß mich lieben, wann mirs ſchon die gantze Welt mißgönnet; und wann mirs in dieſer argen und böſen Welt noch ſo wi- drig gienge. Haſt du doch, o wunderba- rer GOtt! mich ſo wunderbar formiret, und aus Richts zu etwas gemacht zu deiner Ehre. Haſt du mich doch von Kindes- Beinen an mit ſo viel Wohlthaten über- ſchüttet, und aus ſo mancher Gefahr erret- tet. Wann ich ſchon manchmal keine Hülf- fe ſahe, und alles verlohren gab, ſo wareſt du mit deiner Hülffe am allernächſten. Wer hat für mich geſorget, da ich noch verborgen war? Wer hat mich aus Haut, Adern und Beinen zuſammen geſetzt? Wer hat mich in den Jahren meiner Kindheit, welche der Menge der Gefahren unterworffen waren, mit Adlers Fittigen bedeckt und geleitet, wie
ein
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Gebett in Kranckheit.
zum Beſten diene; bin ich ſchon noch ſo nie-
drig, ſo bin ich doch groß in deinen Augen:
Bin ich ſchon ein Kind der Trübſal, ſo bin
ich doch auch ein Kind des Höchſten, der
mich doch liebt, wann er mich ſchon züchti-
get: Diß kan mir nicht fehlen, mein Vat-
ter muß mich lieben, wann mirs ſchon die
gantze Welt mißgönnet; und wann mirs
in dieſer argen und böſen Welt noch ſo wi-
drig gienge. Haſt du doch, o wunderba-
rer GOtt! mich ſo wunderbar formiret,
und aus Richts zu etwas gemacht zu deiner
Ehre. Haſt du mich doch von Kindes-
Beinen an mit ſo viel Wohlthaten über-
ſchüttet, und aus ſo mancher Gefahr erret-
tet. Wann ich ſchon manchmal keine Hülf-
fe ſahe, und alles verlohren gab, ſo wareſt
du mit deiner Hülffe am allernächſten. Wer
hat für mich geſorget, da ich noch verborgen
war? Wer hat mich aus Haut, Adern und
Beinen zuſammen geſetzt? Wer hat mich
in den Jahren meiner Kindheit, welche der
Menge der Gefahren unterworffen waren,
mit Adlers Fittigen bedeckt und geleitet, wie
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 654. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/676>, abgerufen am 22.11.2024.
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