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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

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Gebett eines Sterbenden um ein seliges Ende.
wenn es dir gefällt, ein sanfftes Ende. Behüte mich vor
Ungebärden, Anfechtungen, Verstellungen. Laß mein
Hertz, welches deine Wohnung hier gewesen, fein sanfft ge-
brochen werden. Ach! laß mich in deinem Arm sanfft ver-
scheiden. Ach gieb mir auch ein seliges Ende, daß ich möge
dein heiliges Angesicht bald mit Freuden erblicken. O Drey-
einiger GOtt! segne meinen Ausgang aus dieser Sterblich-
keit, und meinen Eingang in die frohe Ewigkeit. Der HErr
segne mich und behüte mich! der HErr lasse sein Antlitz leuch-
ten über mich, und sey mir gnädig! der HErr erhebe sein
Angesicht auf mich, und gebe mir Frieden! Im Namen des
Dreyeinigen GOttes, des Vatters, des Sohnes, und des
heiligen Geistes, lebe und sterbe ich, in seinem Namen schließ
ich meine Augen zu, und befehle mich GOtt und seiner
Gnade.

Nun will ich mich gantz wenden zu dir, HErr Christ!
allein, gieb mir ein seliges Ende, send mir dein Engelein, führ
mich ins ew'ge Leben, das du erworben hast, durch dein Lei-
den und Sterben, und blutiges Verdienst, Amen.

Abschied eines Sterbenden von den Sei-
nigen.
Apost. Gesch. 20, 32. Nun lieben Brüder! ich befehl euch GOtt, und dem Wort
seiner Gnaden, der da mächtig ist, euch zu erbauen, und zu geben das Erbe unter
allen, die geheiliget werden.

EWiger, gütiger und grosser GOtt! ich weiß nicht, wie
nahe meines Lebens Ende etwa seyn möchte, und wann
du über mich gebieten, und mich von der Welt abfordern
werdest; darum will ich mich in Zeiten zu meinem Ster-
ben schicken, sonderlich aber auch mit Beten und Singen.
Ich nehme hiemit Abschied von allen meinen Verwandten,
Bekandten, Wohlthätern und Freunden, ich befehle sie
dir, o grosser GOtt! in deinen Schutz, Liebe und Gnade;
thue ihnen Gutes, für die mir erzeigte Liebe und Gut-
thaten, und da ich ihnen nicht alles vergelten kan, so wol-
lest du an meiner Statt hinfüro ihr reicher Vergelter
seyn. Ich verlasse meine Freunde, Verwandten und Be-

kann-

Gebett eines Sterbenden um ein ſeliges Ende.
wenn es dir gefällt, ein ſanfftes Ende. Behüte mich vor
Ungebärden, Anfechtungen, Verſtellungen. Laß mein
Hertz, welches deine Wohnung hier geweſen, fein ſanfft ge-
brochen werden. Ach! laß mich in deinem Arm ſanfft ver-
ſcheiden. Ach gieb mir auch ein ſeliges Ende, daß ich möge
dein heiliges Angeſicht bald mit Freuden erblicken. O Drey-
einiger GOtt! ſegne meinen Ausgang aus dieſer Sterblich-
keit, und meinen Eingang in die frohe Ewigkeit. Der HErr
ſegne mich und behüte mich! der HErr laſſe ſein Antlitz leuch-
ten über mich, und ſey mir gnädig! der HErr erhebe ſein
Angeſicht auf mich, und gebe mir Frieden! Im Namen des
Dreyeinigen GOttes, des Vatters, des Sohnes, und des
heiligen Geiſtes, lebe und ſterbe ich, in ſeinem Namen ſchließ
ich meine Augen zu, und befehle mich GOtt und ſeiner
Gnade.

Nun will ich mich gantz wenden zu dir, HErr Chriſt!
allein, gieb mir ein ſeliges Ende, ſend mir dein Engelein, führ
mich ins ew’ge Leben, das du erworben haſt, durch dein Lei-
den und Sterben, und blutiges Verdienſt, Amen.

Abſchied eines Sterbenden von den Sei-
nigen.
Apoſt. Geſch. 20, 32. Nun lieben Brüder! ich befehl euch GOtt, und dem Wort
ſeiner Gnaden, der da mächtig iſt, euch zu erbauen, und zu geben das Erbe unter
allen, die geheiliget werden.

EWiger, gütiger und groſſer GOtt! ich weiß nicht, wie
nahe meines Lebens Ende etwa ſeyn möchte, und wann
du über mich gebieten, und mich von der Welt abfordern
werdeſt; darum will ich mich in Zeiten zu meinem Ster-
ben ſchicken, ſonderlich aber auch mit Beten und Singen.
Ich nehme hiemit Abſchied von allen meinen Verwandten,
Bekandten, Wohlthätern und Freunden, ich befehle ſie
dir, o groſſer GOtt! in deinen Schutz, Liebe und Gnade;
thue ihnen Gutes, für die mir erzeigte Liebe und Gut-
thaten, und da ich ihnen nicht alles vergelten kan, ſo wol-
leſt du an meiner Statt hinfüro ihr reicher Vergelter
ſeyn. Ich verlaſſe meine Freunde, Verwandten und Be-

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[670/0692] Gebett eines Sterbenden um ein ſeliges Ende. wenn es dir gefällt, ein ſanfftes Ende. Behüte mich vor Ungebärden, Anfechtungen, Verſtellungen. Laß mein Hertz, welches deine Wohnung hier geweſen, fein ſanfft ge- brochen werden. Ach! laß mich in deinem Arm ſanfft ver- ſcheiden. Ach gieb mir auch ein ſeliges Ende, daß ich möge dein heiliges Angeſicht bald mit Freuden erblicken. O Drey- einiger GOtt! ſegne meinen Ausgang aus dieſer Sterblich- keit, und meinen Eingang in die frohe Ewigkeit. Der HErr ſegne mich und behüte mich! der HErr laſſe ſein Antlitz leuch- ten über mich, und ſey mir gnädig! der HErr erhebe ſein Angeſicht auf mich, und gebe mir Frieden! Im Namen des Dreyeinigen GOttes, des Vatters, des Sohnes, und des heiligen Geiſtes, lebe und ſterbe ich, in ſeinem Namen ſchließ ich meine Augen zu, und befehle mich GOtt und ſeiner Gnade. Nun will ich mich gantz wenden zu dir, HErr Chriſt! allein, gieb mir ein ſeliges Ende, ſend mir dein Engelein, führ mich ins ew’ge Leben, das du erworben haſt, durch dein Lei- den und Sterben, und blutiges Verdienſt, Amen. Abſchied eines Sterbenden von den Sei- nigen. Apoſt. Geſch. 20, 32. Nun lieben Brüder! ich befehl euch GOtt, und dem Wort ſeiner Gnaden, der da mächtig iſt, euch zu erbauen, und zu geben das Erbe unter allen, die geheiliget werden. EWiger, gütiger und groſſer GOtt! ich weiß nicht, wie nahe meines Lebens Ende etwa ſeyn möchte, und wann du über mich gebieten, und mich von der Welt abfordern werdeſt; darum will ich mich in Zeiten zu meinem Ster- ben ſchicken, ſonderlich aber auch mit Beten und Singen. Ich nehme hiemit Abſchied von allen meinen Verwandten, Bekandten, Wohlthätern und Freunden, ich befehle ſie dir, o groſſer GOtt! in deinen Schutz, Liebe und Gnade; thue ihnen Gutes, für die mir erzeigte Liebe und Gut- thaten, und da ich ihnen nicht alles vergelten kan, ſo wol- leſt du an meiner Statt hinfüro ihr reicher Vergelter ſeyn. Ich verlaſſe meine Freunde, Verwandten und Be- kann-

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 670. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/692>, abgerufen am 22.11.2024.