komm, o HErr Christ! mir behend, zu Hülff an meinem letz- ten End. Und führ mich aus dem Jammerthal, verkürtz mir auch des Todes Quaal: etc.
133. Selig ist der, und heilig, der Theil hat an der ersten Auferstehung, über solche hat der andere Tod keine Macht; sondern sie werden Priester GOttes und Christi seyn, und mit ihm regieren tausend Jahr. Off. Joh. 20, 6.
134. Ach lieber HErr JEsu! laß mein Sterb-Stündlein schlagen, wann es Zeit ist, verleihe mir nur Gedult, daß ich warte auf deine Erlösung. Laß meinen Glauben nicht auf- hören. Laß meine Hoffnung nicht müde werden. Und wann es Zeit ist, so erlöse mich von allem Ubel.
135. Nun hab ich überwunden Creutz, Leiden, Angst und Noth, durch dein heilig fünff Wunden bin ich versöhnt mit GOtt, etc. Fein leicht, fein sanfft, fein stille, HErr laß mich schlafen ein, nach deinem Rath und Wille, wann kommt mein Stündelein. Und laß etc.
136. Siehe da, eine Hütte GOttes bey den Menschen, und er wird bey ihnen wohnen, und sie werden sein Volck seyn, und er selbst GOtt mit ihnen wird ihr GOtt seyn, und GOtt wird abwischen alle Thränen von ihren Augen. Und der Tod wird nicht mehr seyn, noch Leyd, noch Geschrey, noch Schmertzen wird mehr seyn. Off. Joh. 21, 3. 4.
137. Ach lieber HErr JEsu! bringe mich wieder hervor aus meinem Grab auf den Jüngsten Tag, verkläre meinen Leib, verändere meine Seele, und mache aus mir einen gantz seligen Menschen. So werde ich alsdann seyn, als wenn ich neu gebohren wäre. Und in einem neuen Leben, als ein Kind GOttes, wandeln in dem Haus meines himmlischen Vatters immer und ewiglich. Amen.
138. Laß deinen Engel mit mir fahren, auf Eliä Wagen roth, und meine Seele zu bewahren, wie Lazari nach seinem Tod, laß sie ruhn in deinem Schoos, erfüll sie mit Freud und Trost, bis der Leib kommt aus der Erden, mit ihr wird ver- einigt werden.
139. Ich bin das A und das O, der Anfang und das En- de. Ich will den Durstigen geben von dem Brunn des le- bendigen Wassers umsonst. Wer überwindet, der wird alles
erer-
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Sterbens-Gedancken.
komm, o HErr Chriſt! mir behend, zu Hülff an meinem letz- ten End. Und führ mich aus dem Jammerthal, verkürtz mir auch des Todes Quaal: ꝛc.
133. Selig iſt der, und heilig, der Theil hat an der erſten Auferſtehung, über ſolche hat der andere Tod keine Macht; ſondern ſie werden Prieſter GOttes und Chriſti ſeyn, und mit ihm regieren tauſend Jahr. Off. Joh. 20, 6.
134. Ach lieber HErr JEſu! laß mein Sterb-Stündlein ſchlagen, wann es Zeit iſt, verleihe mir nur Gedult, daß ich warte auf deine Erlöſung. Laß meinen Glauben nicht auf- hören. Laß meine Hoffnung nicht müde werden. Und wann es Zeit iſt, ſo erlöſe mich von allem Ubel.
135. Nun hab ich überwunden Creutz, Leiden, Angſt und Noth, durch dein heilig fünff Wunden bin ich verſöhnt mit GOtt, ꝛc. Fein leicht, fein ſanfft, fein ſtille, HErr laß mich ſchlafen ein, nach deinem Rath und Wille, wann kommt mein Stündelein. Und laß ꝛc.
136. Siehe da, eine Hütte GOttes bey den Menſchen, und er wird bey ihnen wohnen, und ſie werden ſein Volck ſeyn, und er ſelbſt GOtt mit ihnen wird ihr GOtt ſeyn, und GOtt wird abwiſchen alle Thränen von ihren Augen. Und der Tod wird nicht mehr ſeyn, noch Leyd, noch Geſchrey, noch Schmertzen wird mehr ſeyn. Off. Joh. 21, 3. 4.
137. Ach lieber HErr JEſu! bringe mich wieder hervor aus meinem Grab auf den Jüngſten Tag, verkläre meinen Leib, verändere meine Seele, und mache aus mir einen gantz ſeligen Menſchen. So werde ich alsdann ſeyn, als wenn ich neu gebohren wäre. Und in einem neuen Leben, als ein Kind GOttes, wandeln in dem Haus meines himmliſchen Vatters immer und ewiglich. Amen.
138. Laß deinen Engel mit mir fahren, auf Eliä Wagen roth, und meine Seele zu bewahren, wie Lazari nach ſeinem Tod, laß ſie ruhn in deinem Schoos, erfüll ſie mit Freud und Troſt, bis der Leib kommt aus der Erden, mit ihr wird ver- einigt werden.
139. Ich bin das A und das O, der Anfang und das En- de. Ich will den Durſtigen geben von dem Brunn des le- bendigen Waſſers umſonſt. Wer überwindet, der wird alles
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Sterbens-Gedancken.
komm, o HErr Chriſt! mir behend, zu Hülff an meinem letz-
ten End. Und führ mich aus dem Jammerthal, verkürtz
mir auch des Todes Quaal: ꝛc.
133. Selig iſt der, und heilig, der Theil hat an der erſten
Auferſtehung, über ſolche hat der andere Tod keine Macht;
ſondern ſie werden Prieſter GOttes und Chriſti ſeyn, und
mit ihm regieren tauſend Jahr. Off. Joh. 20, 6.
134. Ach lieber HErr JEſu! laß mein Sterb-Stündlein
ſchlagen, wann es Zeit iſt, verleihe mir nur Gedult, daß ich
warte auf deine Erlöſung. Laß meinen Glauben nicht auf-
hören. Laß meine Hoffnung nicht müde werden. Und
wann es Zeit iſt, ſo erlöſe mich von allem Ubel.
135. Nun hab ich überwunden Creutz, Leiden, Angſt und
Noth, durch dein heilig fünff Wunden bin ich verſöhnt mit
GOtt, ꝛc. Fein leicht, fein ſanfft, fein ſtille, HErr laß mich
ſchlafen ein, nach deinem Rath und Wille, wann kommt
mein Stündelein. Und laß ꝛc.
136. Siehe da, eine Hütte GOttes bey den Menſchen, und
er wird bey ihnen wohnen, und ſie werden ſein Volck ſeyn,
und er ſelbſt GOtt mit ihnen wird ihr GOtt ſeyn, und GOtt
wird abwiſchen alle Thränen von ihren Augen. Und der Tod
wird nicht mehr ſeyn, noch Leyd, noch Geſchrey, noch
Schmertzen wird mehr ſeyn. Off. Joh. 21, 3. 4.
137. Ach lieber HErr JEſu! bringe mich wieder hervor
aus meinem Grab auf den Jüngſten Tag, verkläre meinen
Leib, verändere meine Seele, und mache aus mir einen gantz
ſeligen Menſchen. So werde ich alsdann ſeyn, als wenn ich
neu gebohren wäre. Und in einem neuen Leben, als ein Kind
GOttes, wandeln in dem Haus meines himmliſchen Vatters
immer und ewiglich. Amen.
138. Laß deinen Engel mit mir fahren, auf Eliä Wagen
roth, und meine Seele zu bewahren, wie Lazari nach ſeinem
Tod, laß ſie ruhn in deinem Schoos, erfüll ſie mit Freud und
Troſt, bis der Leib kommt aus der Erden, mit ihr wird ver-
einigt werden.
139. Ich bin das A und das O, der Anfang und das En-
de. Ich will den Durſtigen geben von dem Brunn des le-
bendigen Waſſers umſonſt. Wer überwindet, der wird alles
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Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 691. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/713>, abgerufen am 22.11.2024.
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