so sehr hasse als die Sünde, und daß ich mich vor nichts mehr fürchte als vor der Sünde: Daß ich nichts mehr suche als dei- ne Liebe, und nichts mehr verlange als dei- ne beständige Gnade zu erhalten: Laß dei- ne Wohlthaten mich zu desto mehrerer Danckbarkeit reitzen und aufmuntern: Meine Gesundheit mich veranlassen, desto freudiger dir zu dienen: Und meinen Se- gen, den du mir gönnest, dazu dienen, mei- nem armen und dürfftigen Rächsten desto mehr Gutes zu thun.
Laß mich wohnen unter meinem Volck in Ruhe und Frieden: Vergieb meinen Feinden, die mir Ubels wünschen und Bö- ses thun, und mache ihren bösen Rath zu schanden: Laß mich, mein GOtt! nimmer- mehr so weit verfallen, daß ich Böses soll- te mit Bösem vergelten: Sondern thue mir die Gnade, mein eigen Fleisch und Blut mit einer geheiligten Vernunfft, und meine Feinde mit Sanfftmuth zu überwin- den: Mache mich großmüthig, daß ich seg- nen könne, die mir fluchen, und Gutes thun
denen,
D 4
am Montag.
ſo ſehr haſſe als die Sünde, und daß ich mich vor nichts mehr fürchte als vor der Sünde: Daß ich nichts mehr ſuche als dei- ne Liebe, und nichts mehr verlange als dei- ne beſtändige Gnade zu erhalten: Laß dei- ne Wohlthaten mich zu deſto mehrerer Danckbarkeit reitzen und aufmuntern: Meine Geſundheit mich veranlaſſen, deſto freudiger dir zu dienen: Und meinen Se- gen, den du mir gönneſt, dazu dienen, mei- nem armen und dürfftigen Rächſten deſto mehr Gutes zu thun.
Laß mich wohnen unter meinem Volck in Ruhe und Frieden: Vergieb meinen Feinden, die mir Ubels wünſchen und Bö- ſes thun, und mache ihren böſen Rath zu ſchanden: Laß mich, mein GOtt! nimmer- mehr ſo weit verfallen, daß ich Böſes ſoll- te mit Böſem vergelten: Sondern thue mir die Gnade, mein eigen Fleiſch und Blut mit einer geheiligten Vernunfft, und meine Feinde mit Sanfftmuth zu überwin- den: Mache mich großmüthig, daß ich ſeg- nen könne, die mir fluchen, und Gutes thun
denen,
D 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0077"n="55"/><fwplace="top"type="header">am Montag.</fw><lb/>ſo ſehr haſſe als die Sünde, und daß ich<lb/>
mich vor nichts mehr fürchte als vor der<lb/>
Sünde: Daß ich nichts mehr ſuche als dei-<lb/>
ne Liebe, und nichts mehr verlange als dei-<lb/>
ne beſtändige Gnade zu erhalten: Laß dei-<lb/>
ne Wohlthaten mich zu deſto mehrerer<lb/>
Danckbarkeit reitzen und aufmuntern:<lb/>
Meine Geſundheit mich veranlaſſen, deſto<lb/>
freudiger dir zu dienen: Und meinen Se-<lb/>
gen, den du mir gönneſt, dazu dienen, mei-<lb/>
nem armen und dürfftigen Rächſten deſto<lb/>
mehr Gutes zu thun.</p><lb/><p>Laß mich wohnen unter meinem Volck<lb/>
in Ruhe und Frieden: Vergieb meinen<lb/>
Feinden, die mir Ubels wünſchen und Bö-<lb/>ſes thun, und mache ihren böſen Rath zu<lb/>ſchanden: Laß mich, mein GOtt! nimmer-<lb/>
mehr ſo weit verfallen, daß ich Böſes ſoll-<lb/>
te mit Böſem vergelten: Sondern thue<lb/>
mir die Gnade, mein eigen Fleiſch und<lb/>
Blut mit einer geheiligten Vernunfft, und<lb/>
meine Feinde mit Sanfftmuth zu überwin-<lb/>
den: Mache mich großmüthig, daß ich ſeg-<lb/>
nen könne, die mir fluchen, und Gutes thun<lb/><fwplace="bottom"type="sig">D 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">denen,</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[55/0077]
am Montag.
ſo ſehr haſſe als die Sünde, und daß ich
mich vor nichts mehr fürchte als vor der
Sünde: Daß ich nichts mehr ſuche als dei-
ne Liebe, und nichts mehr verlange als dei-
ne beſtändige Gnade zu erhalten: Laß dei-
ne Wohlthaten mich zu deſto mehrerer
Danckbarkeit reitzen und aufmuntern:
Meine Geſundheit mich veranlaſſen, deſto
freudiger dir zu dienen: Und meinen Se-
gen, den du mir gönneſt, dazu dienen, mei-
nem armen und dürfftigen Rächſten deſto
mehr Gutes zu thun.
Laß mich wohnen unter meinem Volck
in Ruhe und Frieden: Vergieb meinen
Feinden, die mir Ubels wünſchen und Bö-
ſes thun, und mache ihren böſen Rath zu
ſchanden: Laß mich, mein GOtt! nimmer-
mehr ſo weit verfallen, daß ich Böſes ſoll-
te mit Böſem vergelten: Sondern thue
mir die Gnade, mein eigen Fleiſch und
Blut mit einer geheiligten Vernunfft, und
meine Feinde mit Sanfftmuth zu überwin-
den: Mache mich großmüthig, daß ich ſeg-
nen könne, die mir fluchen, und Gutes thun
denen,
D 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/77>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.