denen, die mich hassen und beleidigen, und also feurige Kohlen auf ihr Haupt sammlen. Bewahre meinen Mund, daß ich von mei- nem Rächsten kein liebloses Urtheil fälle, kein frommes Kind GOttes beleidige, die Arme nicht verachte, die Betrübte nicht betrübe, mich über meines Rächsten Scha- den nimmermehr erfreue; sonst möchte mich selbst treffen, was ich andern gönne, und ich würde vergessen, weß Geistes Kind ich bin.
Laß deinen Geist, o GOtt! Zeugniß geben meinem Geist, daß ich ein Kind GOttes bin. Ich lege mich nicht eher zur Ruhe, du segnest mich denn. Laß mein Hertz seyn wie ein fruchtbarer Baum, da viel Früchte des Glaubens, der Gedult, der Liebe, Sanfftmuth, Keuschheit und Demuth wachsen.
Mache mich beständig in der Hoffnung, was auch Fleisch und Blut dawider rede. Wie ein Schiffer bey finsterer Nacht auf den Leitstern siehet, und durch die Wellen hindurch bricht, so laß mich in den finstern
Nächten
Abend-Gebett
denen, die mich haſſen und beleidigen, und alſo feurige Kohlen auf ihr Haupt ſammlen. Bewahre meinen Mund, daß ich von mei- nem Rächſten kein liebloſes Urtheil fälle, kein frommes Kind GOttes beleidige, die Arme nicht verachte, die Betrübte nicht betrübe, mich über meines Rächſten Scha- den nimmermehr erfreue; ſonſt möchte mich ſelbſt treffen, was ich andern gönne, und ich würde vergeſſen, weß Geiſtes Kind ich bin.
Laß deinen Geiſt, o GOtt! Zeugniß geben meinem Geiſt, daß ich ein Kind GOttes bin. Ich lege mich nicht eher zur Ruhe, du ſegneſt mich denn. Laß mein Hertz ſeyn wie ein fruchtbarer Baum, da viel Früchte des Glaubens, der Gedult, der Liebe, Sanfftmuth, Keuſchheit und Demuth wachſen.
Mache mich beſtändig in der Hoffnung, was auch Fleiſch und Blut dawider rede. Wie ein Schiffer bey finſterer Nacht auf den Leitſtern ſiehet, und durch die Wellen hindurch bricht, ſo laß mich in den finſtern
Nächten
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Abend-Gebett
denen, die mich haſſen und beleidigen, und
alſo feurige Kohlen auf ihr Haupt ſammlen.
Bewahre meinen Mund, daß ich von mei-
nem Rächſten kein liebloſes Urtheil fälle,
kein frommes Kind GOttes beleidige, die
Arme nicht verachte, die Betrübte nicht
betrübe, mich über meines Rächſten Scha-
den nimmermehr erfreue; ſonſt möchte
mich ſelbſt treffen, was ich andern gönne,
und ich würde vergeſſen, weß Geiſtes Kind
ich bin.
Laß deinen Geiſt, o GOtt! Zeugniß
geben meinem Geiſt, daß ich ein Kind
GOttes bin. Ich lege mich nicht eher zur
Ruhe, du ſegneſt mich denn. Laß mein
Hertz ſeyn wie ein fruchtbarer Baum, da
viel Früchte des Glaubens, der Gedult,
der Liebe, Sanfftmuth, Keuſchheit und
Demuth wachſen.
Mache mich beſtändig in der Hoffnung,
was auch Fleiſch und Blut dawider rede.
Wie ein Schiffer bey finſterer Nacht auf
den Leitſtern ſiehet, und durch die Wellen
hindurch bricht, ſo laß mich in den finſtern
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Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/78>, abgerufen am 21.11.2024.
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