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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

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Abend-Gebett am Dienstage.
ich zweifle nicht, mein Glaube heißt mich hoffen, der
Friede zwischen uns ist wiederum gemacht: Dein
Sohn hat den Vergleich mit seinem Blut getroffen,
so geb ich künfftig nun den Sünden gute Nacht. Du
wirst in mir, o GOtt! ein reines Hertze geben, und
einen neuen Geist durch deine Krafft verleihn, ich will
dir nimmermehr mit Bosheit widerstreben, und ein
gehorsam Kind vor deinen Augen seyn. Das Wol-
len ist bereit, gieb du nur das Vollbringen, und
mache morgen mich zur neuen Creatur, so will ich
dir, mein GOtt! ein neues Danck-Lied singen, und
mein Gelübde thun, das dir mein Hertze schwur. Ich
gehe nun versöhnt mit dir, mein GOtt! zu Bethe,
ich führe dich zu mir in meine Kammer ein, und
wenn ich sonsten nichts zu meinem Lager hätte, so
soll dein Gnaden-Schoos die sanffte Ruhstatt seyn.
Du Hüter Israel, ich werffe meinen Kummer auf
deinen Rücken hin, der alles tragen kan: Komm,
lege meinen Leib in einen süssen Schlummer, doch
schaue dich mein Geist auch in dem Dunckeln an.
Solls aber anders seyn, daß sich nach deinem Wil-
len die letzte Lagerstatt in einen Sarg verkehrt, so
sterb ich auf dein Wort, und ruhe gantz im Stillen,
weil meines JEsu Blut den Schlaf-Trunck mir ge-
währt. O! welch ein Morgen wird in Zion dort
erscheinen, dort wird ein Dienstag nicht, ein rech-
ter Freytag seyn: Egypten, gute Nacht! GOtt
führt zuletzt die Seinen, da, wo kein Dienst-Haus
ist, zur Himmels-Freyheit ein. Indessen schlaf ich
nun, sey du bey Groß-und Kleinen, sie seyn hier

oder

Abend-Gebett am Dienſtage.
ich zweifle nicht, mein Glaube heißt mich hoffen, der
Friede zwiſchen uns iſt wiederum gemacht: Dein
Sohn hat den Vergleich mit ſeinem Blut getroffen,
ſo geb ich künfftig nun den Sünden gute Nacht. Du
wirſt in mir, o GOtt! ein reines Hertze geben, und
einen neuen Geiſt durch deine Krafft verleihn, ich will
dir nimmermehr mit Bosheit widerſtreben, und ein
gehorſam Kind vor deinen Augen ſeyn. Das Wol-
len iſt bereit, gieb du nur das Vollbringen, und
mache morgen mich zur neuen Creatur, ſo will ich
dir, mein GOtt! ein neues Danck-Lied ſingen, und
mein Gelübde thun, das dir mein Hertze ſchwur. Ich
gehe nun verſöhnt mit dir, mein GOtt! zu Bethe,
ich führe dich zu mir in meine Kammer ein, und
wenn ich ſonſten nichts zu meinem Lager hätte, ſo
ſoll dein Gnaden-Schoos die ſanffte Ruhſtatt ſeyn.
Du Hüter Iſrael, ich werffe meinen Kummer auf
deinen Rücken hin, der alles tragen kan: Komm,
lege meinen Leib in einen ſüſſen Schlummer, doch
ſchaue dich mein Geiſt auch in dem Dunckeln an.
Solls aber anders ſeyn, daß ſich nach deinem Wil-
len die letzte Lagerſtatt in einen Sarg verkehrt, ſo
ſterb ich auf dein Wort, und ruhe gantz im Stillen,
weil meines JEſu Blut den Schlaf-Trunck mir ge-
währt. O! welch ein Morgen wird in Zion dort
erſcheinen, dort wird ein Dienſtag nicht, ein rech-
ter Freytag ſeyn: Egypten, gute Nacht! GOtt
führt zuletzt die Seinen, da, wo kein Dienſt-Haus
iſt, zur Himmels-Freyheit ein. Indeſſen ſchlaf ich
nun, ſey du bey Groß-und Kleinen, ſie ſeyn hier

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[750/0772] Abend-Gebett am Dienſtage. ich zweifle nicht, mein Glaube heißt mich hoffen, der Friede zwiſchen uns iſt wiederum gemacht: Dein Sohn hat den Vergleich mit ſeinem Blut getroffen, ſo geb ich künfftig nun den Sünden gute Nacht. Du wirſt in mir, o GOtt! ein reines Hertze geben, und einen neuen Geiſt durch deine Krafft verleihn, ich will dir nimmermehr mit Bosheit widerſtreben, und ein gehorſam Kind vor deinen Augen ſeyn. Das Wol- len iſt bereit, gieb du nur das Vollbringen, und mache morgen mich zur neuen Creatur, ſo will ich dir, mein GOtt! ein neues Danck-Lied ſingen, und mein Gelübde thun, das dir mein Hertze ſchwur. Ich gehe nun verſöhnt mit dir, mein GOtt! zu Bethe, ich führe dich zu mir in meine Kammer ein, und wenn ich ſonſten nichts zu meinem Lager hätte, ſo ſoll dein Gnaden-Schoos die ſanffte Ruhſtatt ſeyn. Du Hüter Iſrael, ich werffe meinen Kummer auf deinen Rücken hin, der alles tragen kan: Komm, lege meinen Leib in einen ſüſſen Schlummer, doch ſchaue dich mein Geiſt auch in dem Dunckeln an. Solls aber anders ſeyn, daß ſich nach deinem Wil- len die letzte Lagerſtatt in einen Sarg verkehrt, ſo ſterb ich auf dein Wort, und ruhe gantz im Stillen, weil meines JEſu Blut den Schlaf-Trunck mir ge- währt. O! welch ein Morgen wird in Zion dort erſcheinen, dort wird ein Dienſtag nicht, ein rech- ter Freytag ſeyn: Egypten, gute Nacht! GOtt führt zuletzt die Seinen, da, wo kein Dienſt-Haus iſt, zur Himmels-Freyheit ein. Indeſſen ſchlaf ich nun, ſey du bey Groß-und Kleinen, ſie ſeyn hier oder

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 750. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/772>, abgerufen am 22.11.2024.