Nach den einzelnen Provinzen vertheilen sich 1828 die Gehülfen der Landmeister folgendermaßen; auf 100 Landmeister kamen
[Tabelle]
Im Westen hat wenigstens jeder dritte Land- meister einen Gesellen oder Lehrling; im Nordosten arbeiten von 100 Landmeistern 89 ohne jede gewerb- liche Hülfe.
Im Jahre 1849 haben Gehülfen und Meister in den preußischen Städten etwa das Gleichgewicht erreicht, es kamen auf 100 Meister da 98, auf dem Lande 56 Gehülfen. Neun Jahre später, im Jahre 1858, haben 100 städtische Meister 115,4, 100 Landmeister 71,8 Gehülfen. Das Landhandwerk hat 1858 beinahe so viel Gehülfen, daß es seine Meisterstellen allein besetzen könnte. Die Zahl der Lehrlinge, gegenüber den Gesellen, erscheint im Ganzen 1858 als normal: 125202 Lehrlinge auf 377093 Gesellen; also jene etwa 1/3 dieser; in den Städten freilich nähert sich die Zahl der Lehrlinge nahezu der Hälfte der Gesellen, auf dem Lande beträgt sie etwa ein Viertel derselben.
Nach der Aufnahme von 1861 stellt sich das Ver- hältniß der Meister und Gehülfen in den größern preu- ßischen Städten folgendermaßen:
Die preußiſchen Gehülfen in Stadt und Land.
Nach den einzelnen Provinzen vertheilen ſich 1828 die Gehülfen der Landmeiſter folgendermaßen; auf 100 Landmeiſter kamen
[Tabelle]
Im Weſten hat wenigſtens jeder dritte Land- meiſter einen Geſellen oder Lehrling; im Nordoſten arbeiten von 100 Landmeiſtern 89 ohne jede gewerb- liche Hülfe.
Im Jahre 1849 haben Gehülfen und Meiſter in den preußiſchen Städten etwa das Gleichgewicht erreicht, es kamen auf 100 Meiſter da 98, auf dem Lande 56 Gehülfen. Neun Jahre ſpäter, im Jahre 1858, haben 100 ſtädtiſche Meiſter 115,4, 100 Landmeiſter 71,8 Gehülfen. Das Landhandwerk hat 1858 beinahe ſo viel Gehülfen, daß es ſeine Meiſterſtellen allein beſetzen könnte. Die Zahl der Lehrlinge, gegenüber den Geſellen, erſcheint im Ganzen 1858 als normal: 125202 Lehrlinge auf 377093 Geſellen; alſo jene etwa ⅓ dieſer; in den Städten freilich nähert ſich die Zahl der Lehrlinge nahezu der Hälfte der Geſellen, auf dem Lande beträgt ſie etwa ein Viertel derſelben.
Nach der Aufnahme von 1861 ſtellt ſich das Ver- hältniß der Meiſter und Gehülfen in den größern preu- ßiſchen Städten folgendermaßen:
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Die preußiſchen Gehülfen in Stadt und Land.
Nach den einzelnen Provinzen vertheilen ſich 1828
die Gehülfen der Landmeiſter folgendermaßen; auf 100
Landmeiſter kamen
Im Weſten hat wenigſtens jeder dritte Land-
meiſter einen Geſellen oder Lehrling; im Nordoſten
arbeiten von 100 Landmeiſtern 89 ohne jede gewerb-
liche Hülfe.
Im Jahre 1849 haben Gehülfen und Meiſter in
den preußiſchen Städten etwa das Gleichgewicht erreicht,
es kamen auf 100 Meiſter da 98, auf dem Lande
56 Gehülfen. Neun Jahre ſpäter, im Jahre 1858,
haben 100 ſtädtiſche Meiſter 115,4, 100 Landmeiſter
71,8 Gehülfen. Das Landhandwerk hat 1858 beinahe
ſo viel Gehülfen, daß es ſeine Meiſterſtellen allein
beſetzen könnte. Die Zahl der Lehrlinge, gegenüber den
Geſellen, erſcheint im Ganzen 1858 als normal: 125202
Lehrlinge auf 377093 Geſellen; alſo jene etwa ⅓
dieſer; in den Städten freilich nähert ſich die Zahl der
Lehrlinge nahezu der Hälfte der Geſellen, auf dem Lande
beträgt ſie etwa ein Viertel derſelben.
Nach der Aufnahme von 1861 ſtellt ſich das Ver-
hältniß der Meiſter und Gehülfen in den größern preu-
ßiſchen Städten folgendermaßen:
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Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 363. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/385>, abgerufen am 24.11.2024.
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