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Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870.

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Die Vertheilung der Gewerbetreibenden.

Schon im Jahre 1849 kamen im Durchschnitt des
ganzen Landes bei den 50 wichtigsten Handwerken 1 auf
100 Meister 111 Gehülfen, in den Städten allein nur
112, also kaum mehr als im Durchschnitt des ganzen
Landes. Trennt man Gesellen und Lehrlinge, so kommen
nach dieser Rechnung auf 100 Meister

[Tabelle]

Dabei sind aber die besonders auf dem Lande als
Hausindustrie betriebenen Gewerke einbegriffen; von
einem Theil derselben rührt die hohe Zahl Gehülfen
des platten Landes her, so von den Bürstenmachern,
den Landklempnern und Nagelschmieden; andere wieder,
wie die Weber, haben keine besonders hohe Gehülfen-
zahl. Daneben ist nicht zu vergessen, was ich oben
schon erwähnte, daß die Gehülfenzahl auf dem Lande
viel zu hoch erscheint durch die Art der Zählung.
Tausende von Maurern, Zimmerleuten, Buchdruckern
und andern Gesellen und Arbeitern, die in der Stadt
arbeiten, wohnen auf dem Lande und werden da
gezählt.

Für die Vergleichung von 1849 und 1861 sind
andere Zahlen zu Grunde zu legen; nämlich die der
öfter schon angeführten Tabelle, 2 welche die Meister und
Gehülfen in 36 Handwerken, getrennt nach größern,

1 Zeitschrift des sächs. statist. Büreaus 1860. S. 105.
2 Zeitschrift des sächs. statist. Büreaus 1863. S. 102.
Die Vertheilung der Gewerbetreibenden.

Schon im Jahre 1849 kamen im Durchſchnitt des
ganzen Landes bei den 50 wichtigſten Handwerken 1 auf
100 Meiſter 111 Gehülfen, in den Städten allein nur
112, alſo kaum mehr als im Durchſchnitt des ganzen
Landes. Trennt man Geſellen und Lehrlinge, ſo kommen
nach dieſer Rechnung auf 100 Meiſter

[Tabelle]

Dabei ſind aber die beſonders auf dem Lande als
Hausinduſtrie betriebenen Gewerke einbegriffen; von
einem Theil derſelben rührt die hohe Zahl Gehülfen
des platten Landes her, ſo von den Bürſtenmachern,
den Landklempnern und Nagelſchmieden; andere wieder,
wie die Weber, haben keine beſonders hohe Gehülfen-
zahl. Daneben iſt nicht zu vergeſſen, was ich oben
ſchon erwähnte, daß die Gehülfenzahl auf dem Lande
viel zu hoch erſcheint durch die Art der Zählung.
Tauſende von Maurern, Zimmerleuten, Buchdruckern
und andern Geſellen und Arbeitern, die in der Stadt
arbeiten, wohnen auf dem Lande und werden da
gezählt.

Für die Vergleichung von 1849 und 1861 ſind
andere Zahlen zu Grunde zu legen; nämlich die der
öfter ſchon angeführten Tabelle, 2 welche die Meiſter und
Gehülfen in 36 Handwerken, getrennt nach größern,

1 Zeitſchrift des ſächſ. ſtatiſt. Büreaus 1860. S. 105.
2 Zeitſchrift des ſächſ. ſtatiſt. Büreaus 1863. S. 102.
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[366/0388] Die Vertheilung der Gewerbetreibenden. Schon im Jahre 1849 kamen im Durchſchnitt des ganzen Landes bei den 50 wichtigſten Handwerken 1 auf 100 Meiſter 111 Gehülfen, in den Städten allein nur 112, alſo kaum mehr als im Durchſchnitt des ganzen Landes. Trennt man Geſellen und Lehrlinge, ſo kommen nach dieſer Rechnung auf 100 Meiſter Dabei ſind aber die beſonders auf dem Lande als Hausinduſtrie betriebenen Gewerke einbegriffen; von einem Theil derſelben rührt die hohe Zahl Gehülfen des platten Landes her, ſo von den Bürſtenmachern, den Landklempnern und Nagelſchmieden; andere wieder, wie die Weber, haben keine beſonders hohe Gehülfen- zahl. Daneben iſt nicht zu vergeſſen, was ich oben ſchon erwähnte, daß die Gehülfenzahl auf dem Lande viel zu hoch erſcheint durch die Art der Zählung. Tauſende von Maurern, Zimmerleuten, Buchdruckern und andern Geſellen und Arbeitern, die in der Stadt arbeiten, wohnen auf dem Lande und werden da gezählt. Für die Vergleichung von 1849 und 1861 ſind andere Zahlen zu Grunde zu legen; nämlich die der öfter ſchon angeführten Tabelle, 2 welche die Meiſter und Gehülfen in 36 Handwerken, getrennt nach größern, 1 Zeitſchrift des ſächſ. ſtatiſt. Büreaus 1860. S. 105. 2 Zeitſchrift des ſächſ. ſtatiſt. Büreaus 1863. S. 102.

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Zitationshilfe: Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 366. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/388>, abgerufen am 24.11.2024.