über 50 Personen beschäftigen, besonders ausgeschieden hat. Von den 50319 hierher gehörigen Fabriken, Mühlen und Anstalten haben nur 338 je über 50 Personen beschäftigt; die auf die 338 großen Fabriken fallende Personenzahl ist 50245, also 11,1 % der gesammten vorhin gezählten, 29,7 % der in der Fabriktabelle aufgeführten Personen.
Es sind das hauptsächlich die Rübenzuckerfabriken und Raffinerien, deren eine durchschnittlich nach der preußischen Aufnahme 1861 - 159 Personen beschäftigt. Die Anfänge dieser Industrie waren sehr viel kleinere; aber schon 1849 kamen in Preußen 130 Personen auf eine einzige Fabrik. Die technische Durchschnittsleistung jeder Rübenzuckerfabrik ist 1840 -- 65 auf das fünffache gestiegen.1 Hat hierzu die Art der Besteuerung, welche in jeder Weise auf technische Vervollkommnung, ja sogar auf eine Vervollkommnung selbst mit einer übermäßigen Steigerung der Produktionskosten hinwirkt, etwas bei- getragen, hat sie die Industrie wesentlich an die großen Güter geknüpft, auch mit einer Besteuerung ähnlich der französischen hätte der Umfang der einzelnen Geschäfte wachsen müssen, hätten sich die ganz kleinen Fabriken nicht gehalten.
Viel weniger umfangreich sind die übrigen hierher gehörigen Geschäfte nach der Aufnahme von 1861. Eine Chocoladenfabrik zählt durchschnittlich 15 Personen, eine Schaumweinfabrik 9, eine Stärkefabrik -- obwohl dabei die kleinsten Produzenten nicht sind, sie stehen mit in der Handwerkertabelle -- 6; eine Bierbrauerei und
1 Viebahn III, 775.
Die Umbildung einzelner Gewerbszweige.
über 50 Perſonen beſchäftigen, beſonders ausgeſchieden hat. Von den 50319 hierher gehörigen Fabriken, Mühlen und Anſtalten haben nur 338 je über 50 Perſonen beſchäftigt; die auf die 338 großen Fabriken fallende Perſonenzahl iſt 50245, alſo 11,1 % der geſammten vorhin gezählten, 29,7 % der in der Fabriktabelle aufgeführten Perſonen.
Es ſind das hauptſächlich die Rübenzuckerfabriken und Raffinerien, deren eine durchſchnittlich nach der preußiſchen Aufnahme 1861 - 159 Perſonen beſchäftigt. Die Anfänge dieſer Induſtrie waren ſehr viel kleinere; aber ſchon 1849 kamen in Preußen 130 Perſonen auf eine einzige Fabrik. Die techniſche Durchſchnittsleiſtung jeder Rübenzuckerfabrik iſt 1840 — 65 auf das fünffache geſtiegen.1 Hat hierzu die Art der Beſteuerung, welche in jeder Weiſe auf techniſche Vervollkommnung, ja ſogar auf eine Vervollkommnung ſelbſt mit einer übermäßigen Steigerung der Produktionskoſten hinwirkt, etwas bei- getragen, hat ſie die Induſtrie weſentlich an die großen Güter geknüpft, auch mit einer Beſteuerung ähnlich der franzöſiſchen hätte der Umfang der einzelnen Geſchäfte wachſen müſſen, hätten ſich die ganz kleinen Fabriken nicht gehalten.
Viel weniger umfangreich ſind die übrigen hierher gehörigen Geſchäfte nach der Aufnahme von 1861. Eine Chocoladenfabrik zählt durchſchnittlich 15 Perſonen, eine Schaumweinfabrik 9, eine Stärkefabrik — obwohl dabei die kleinſten Produzenten nicht ſind, ſie ſtehen mit in der Handwerkertabelle — 6; eine Bierbrauerei und
1 Viebahn III, 775.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0418"n="396"/><fwplace="top"type="header">Die Umbildung einzelner Gewerbszweige.</fw><lb/>
über 50 Perſonen beſchäftigen, beſonders ausgeſchieden hat.<lb/>
Von den 50319 hierher gehörigen Fabriken, Mühlen und<lb/>
Anſtalten haben nur 338 je über 50 Perſonen beſchäftigt;<lb/>
die auf die 338 großen Fabriken fallende Perſonenzahl<lb/>
iſt 50245, alſo 11,<hirendition="#sub">1</hi> % der geſammten vorhin gezählten,<lb/>
29,<hirendition="#sub">7</hi> % der in der Fabriktabelle aufgeführten Perſonen.</p><lb/><p>Es ſind das hauptſächlich die Rübenzuckerfabriken<lb/>
und Raffinerien, deren eine durchſchnittlich nach der<lb/>
preußiſchen Aufnahme 1861 - 159 Perſonen beſchäftigt.<lb/>
Die Anfänge dieſer Induſtrie waren ſehr viel kleinere;<lb/>
aber ſchon 1849 kamen in Preußen 130 Perſonen auf<lb/>
eine einzige Fabrik. Die techniſche Durchſchnittsleiſtung<lb/>
jeder Rübenzuckerfabrik iſt 1840 — 65 auf das fünffache<lb/>
geſtiegen.<noteplace="foot"n="1">Viebahn <hirendition="#aq">III,</hi> 775.</note> Hat hierzu die Art der Beſteuerung, welche<lb/>
in jeder Weiſe auf techniſche Vervollkommnung, ja ſogar<lb/>
auf eine Vervollkommnung ſelbſt mit einer übermäßigen<lb/>
Steigerung der Produktionskoſten hinwirkt, etwas bei-<lb/>
getragen, hat ſie die Induſtrie weſentlich an die großen<lb/>
Güter geknüpft, auch mit einer Beſteuerung ähnlich der<lb/>
franzöſiſchen hätte der Umfang der einzelnen Geſchäfte<lb/>
wachſen müſſen, hätten ſich die ganz kleinen Fabriken<lb/>
nicht gehalten.</p><lb/><p>Viel weniger umfangreich ſind die übrigen hierher<lb/>
gehörigen Geſchäfte nach der Aufnahme von 1861. Eine<lb/>
Chocoladenfabrik zählt durchſchnittlich 15 Perſonen, eine<lb/>
Schaumweinfabrik 9, eine Stärkefabrik — obwohl dabei<lb/>
die kleinſten Produzenten nicht ſind, ſie ſtehen mit in<lb/>
der Handwerkertabelle — 6; eine Bierbrauerei und<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[396/0418]
Die Umbildung einzelner Gewerbszweige.
über 50 Perſonen beſchäftigen, beſonders ausgeſchieden hat.
Von den 50319 hierher gehörigen Fabriken, Mühlen und
Anſtalten haben nur 338 je über 50 Perſonen beſchäftigt;
die auf die 338 großen Fabriken fallende Perſonenzahl
iſt 50245, alſo 11,1 % der geſammten vorhin gezählten,
29,7 % der in der Fabriktabelle aufgeführten Perſonen.
Es ſind das hauptſächlich die Rübenzuckerfabriken
und Raffinerien, deren eine durchſchnittlich nach der
preußiſchen Aufnahme 1861 - 159 Perſonen beſchäftigt.
Die Anfänge dieſer Induſtrie waren ſehr viel kleinere;
aber ſchon 1849 kamen in Preußen 130 Perſonen auf
eine einzige Fabrik. Die techniſche Durchſchnittsleiſtung
jeder Rübenzuckerfabrik iſt 1840 — 65 auf das fünffache
geſtiegen. 1 Hat hierzu die Art der Beſteuerung, welche
in jeder Weiſe auf techniſche Vervollkommnung, ja ſogar
auf eine Vervollkommnung ſelbſt mit einer übermäßigen
Steigerung der Produktionskoſten hinwirkt, etwas bei-
getragen, hat ſie die Induſtrie weſentlich an die großen
Güter geknüpft, auch mit einer Beſteuerung ähnlich der
franzöſiſchen hätte der Umfang der einzelnen Geſchäfte
wachſen müſſen, hätten ſich die ganz kleinen Fabriken
nicht gehalten.
Viel weniger umfangreich ſind die übrigen hierher
gehörigen Geſchäfte nach der Aufnahme von 1861. Eine
Chocoladenfabrik zählt durchſchnittlich 15 Perſonen, eine
Schaumweinfabrik 9, eine Stärkefabrik — obwohl dabei
die kleinſten Produzenten nicht ſind, ſie ſtehen mit in
der Handwerkertabelle — 6; eine Bierbrauerei und
1 Viebahn III, 775.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 396. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/418>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.