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Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870.

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Die Weberei als häusliche Nebenbeschäftigung.
6072, 1846 - 4519, 1861 - 4447. Also bis 1840
sogar eine große Zunahme, von da Abnahme bis 1846;
seither aber kaum eine Aenderung. Diese Stühle machen
1846 12,6 %, 1861 12,2 % aller Wollwebstühle aus.

Viel zahlreicher sind die Leinwandstühle, welche
als Nebenbeschäftigung gehen. Die Leinenweberei ist seit
Jahrhunderten Sache des deutschen Landmannes; in
gleicher einfacher Weise hat sie sich erhalten bis in die
neuere Zeit; ihre jüngere Schwester, die Baumwoll-
weberei, hat sie in diesem Jahrhundert zwar aus der
Kleidung der untern Volksklassen theilweise verdrängt,
aber mehr in der Stadt als auf dem Lande; die Her-
stellung baumwollener Gewebe ist -- so viel später ent-
standen und schnell zur Großindustrie entwickelt -- nie-
mals in ähnlicher Weise eine trauliche Nebenbeschäftigung
des kleinen Mannes geworden.

Die Zahlen der als Nebenbeschäftigung gehenden
Leinwandstühle in Preußen kann ich theilweise nicht
direkt angeben; ich muß theilweise dafür die sämmtlichen
als Nebenbeschäftigung gehenden Stühle setzen; doch
machen erstere immer den weitaus größten Theil der
letztern, z. B. 1861 - 96 % derselben, aus. Man
zählte in Preußen als Nebenbeschäftigung betriebene
Stühle:

[Tabelle]

Die Weberei als häusliche Nebenbeſchäftigung.
6072, 1846 ‒ 4519, 1861 ‒ 4447. Alſo bis 1840
ſogar eine große Zunahme, von da Abnahme bis 1846;
ſeither aber kaum eine Aenderung. Dieſe Stühle machen
1846 12,6 %, 1861 12,2 % aller Wollwebſtühle aus.

Viel zahlreicher ſind die Leinwandſtühle, welche
als Nebenbeſchäftigung gehen. Die Leinenweberei iſt ſeit
Jahrhunderten Sache des deutſchen Landmannes; in
gleicher einfacher Weiſe hat ſie ſich erhalten bis in die
neuere Zeit; ihre jüngere Schweſter, die Baumwoll-
weberei, hat ſie in dieſem Jahrhundert zwar aus der
Kleidung der untern Volksklaſſen theilweiſe verdrängt,
aber mehr in der Stadt als auf dem Lande; die Her-
ſtellung baumwollener Gewebe iſt — ſo viel ſpäter ent-
ſtanden und ſchnell zur Großinduſtrie entwickelt — nie-
mals in ähnlicher Weiſe eine trauliche Nebenbeſchäftigung
des kleinen Mannes geworden.

Die Zahlen der als Nebenbeſchäftigung gehenden
Leinwandſtühle in Preußen kann ich theilweiſe nicht
direkt angeben; ich muß theilweiſe dafür die ſämmtlichen
als Nebenbeſchäftigung gehenden Stühle ſetzen; doch
machen erſtere immer den weitaus größten Theil der
letztern, z. B. 1861 ‒ 96 % derſelben, aus. Man
zählte in Preußen als Nebenbeſchäftigung betriebene
Stühle:

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[505/0527] Die Weberei als häusliche Nebenbeſchäftigung. 6072, 1846 ‒ 4519, 1861 ‒ 4447. Alſo bis 1840 ſogar eine große Zunahme, von da Abnahme bis 1846; ſeither aber kaum eine Aenderung. Dieſe Stühle machen 1846 12,6 %, 1861 12,2 % aller Wollwebſtühle aus. Viel zahlreicher ſind die Leinwandſtühle, welche als Nebenbeſchäftigung gehen. Die Leinenweberei iſt ſeit Jahrhunderten Sache des deutſchen Landmannes; in gleicher einfacher Weiſe hat ſie ſich erhalten bis in die neuere Zeit; ihre jüngere Schweſter, die Baumwoll- weberei, hat ſie in dieſem Jahrhundert zwar aus der Kleidung der untern Volksklaſſen theilweiſe verdrängt, aber mehr in der Stadt als auf dem Lande; die Her- ſtellung baumwollener Gewebe iſt — ſo viel ſpäter ent- ſtanden und ſchnell zur Großinduſtrie entwickelt — nie- mals in ähnlicher Weiſe eine trauliche Nebenbeſchäftigung des kleinen Mannes geworden. Die Zahlen der als Nebenbeſchäftigung gehenden Leinwandſtühle in Preußen kann ich theilweiſe nicht direkt angeben; ich muß theilweiſe dafür die ſämmtlichen als Nebenbeſchäftigung gehenden Stühle ſetzen; doch machen erſtere immer den weitaus größten Theil der letztern, z. B. 1861 ‒ 96 % derſelben, aus. Man zählte in Preußen als Nebenbeſchäftigung betriebene Stühle:

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Zitationshilfe: Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 505. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/527>, abgerufen am 22.11.2024.