bis 1831 zahlreich entwickelt; sie hatten sich stark auf den Export geworfen und drückten so zunächst nicht so sehr auf die kleinen Geschäfte; im Gegentheil, die steigende Ausfuhr kam auch diesen zu Gute; sie machten, wie die obigen Zahlen lehren, jedenfalls noch von 1834--40 Fortschritte. Die kleinen Zahlen nehmen in der Tabelle so stark zu wie die großen.
Gegen 1840 freilich beginnt schon der Umschwung. In den andern Ländern des Zollvereins hatte sich schon mit dem Anschluß an den preußischen Zollverein die Schwierigkeit für die kleinen Tuchmacher gezeigt mit den vorzüglichen Produkten der rheinischen, sächsischen oder brandenburgischen Fabriken zu konkurriren. Die in Württemberg so zahlreich 1825--33 entstandenen klei- nen Tuchmachergeschäfte1 zeigten jetzt, daß sie zu vielerlei produzirten, daß ihren Waaren die Ausrüstung, die Legart, die Appretur fehlte; der Detailverschluß am Wohnort, der Verkauf auf Jahrmärkten wollte, je mehr der Handel sich ausbildete, nicht mehr gehen. Auch der Uebergang zu Mode- und Sommerstoffen allein konnte den kleinen Meister nicht retten. Vom Königreich Sachsen meldet Wiek2 schon 1840 ähnliches: die kleinen Tuchmacher verdienen trotz großer Anstrengung kaum mehr so viel, daß sie sich halten können; selbst wenn sie sich anstrengen, können sie das Tuch der Fabriken nicht liefern, ihre Waare ist eine total andere;
1 Mährlen beschreibt die Krisis sehr gut a. a. O. S. 200 bis 214.
2 Industrielle Zustände Sachsens S. 40--48.
Die Umbildung einzelner Gewerbszweige.
bis 1831 zahlreich entwickelt; ſie hatten ſich ſtark auf den Export geworfen und drückten ſo zunächſt nicht ſo ſehr auf die kleinen Geſchäfte; im Gegentheil, die ſteigende Ausfuhr kam auch dieſen zu Gute; ſie machten, wie die obigen Zahlen lehren, jedenfalls noch von 1834—40 Fortſchritte. Die kleinen Zahlen nehmen in der Tabelle ſo ſtark zu wie die großen.
Gegen 1840 freilich beginnt ſchon der Umſchwung. In den andern Ländern des Zollvereins hatte ſich ſchon mit dem Anſchluß an den preußiſchen Zollverein die Schwierigkeit für die kleinen Tuchmacher gezeigt mit den vorzüglichen Produkten der rheiniſchen, ſächſiſchen oder brandenburgiſchen Fabriken zu konkurriren. Die in Württemberg ſo zahlreich 1825—33 entſtandenen klei- nen Tuchmachergeſchäfte1 zeigten jetzt, daß ſie zu vielerlei produzirten, daß ihren Waaren die Ausrüſtung, die Legart, die Appretur fehlte; der Detailverſchluß am Wohnort, der Verkauf auf Jahrmärkten wollte, je mehr der Handel ſich ausbildete, nicht mehr gehen. Auch der Uebergang zu Mode- und Sommerſtoffen allein konnte den kleinen Meiſter nicht retten. Vom Königreich Sachſen meldet Wiek2 ſchon 1840 ähnliches: die kleinen Tuchmacher verdienen trotz großer Anſtrengung kaum mehr ſo viel, daß ſie ſich halten können; ſelbſt wenn ſie ſich anſtrengen, können ſie das Tuch der Fabriken nicht liefern, ihre Waare iſt eine total andere;
1 Mährlen beſchreibt die Kriſis ſehr gut a. a. O. S. 200 bis 214.
2 Induſtrielle Zuſtände Sachſens S. 40—48.
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Die Umbildung einzelner Gewerbszweige.
bis 1831 zahlreich entwickelt; ſie hatten ſich ſtark auf
den Export geworfen und drückten ſo zunächſt nicht ſo
ſehr auf die kleinen Geſchäfte; im Gegentheil, die
ſteigende Ausfuhr kam auch dieſen zu Gute; ſie machten,
wie die obigen Zahlen lehren, jedenfalls noch von
1834—40 Fortſchritte. Die kleinen Zahlen nehmen
in der Tabelle ſo ſtark zu wie die großen.
Gegen 1840 freilich beginnt ſchon der Umſchwung.
In den andern Ländern des Zollvereins hatte ſich ſchon
mit dem Anſchluß an den preußiſchen Zollverein die
Schwierigkeit für die kleinen Tuchmacher gezeigt mit den
vorzüglichen Produkten der rheiniſchen, ſächſiſchen oder
brandenburgiſchen Fabriken zu konkurriren. Die in
Württemberg ſo zahlreich 1825—33 entſtandenen klei-
nen Tuchmachergeſchäfte 1 zeigten jetzt, daß ſie zu vielerlei
produzirten, daß ihren Waaren die Ausrüſtung, die
Legart, die Appretur fehlte; der Detailverſchluß am
Wohnort, der Verkauf auf Jahrmärkten wollte, je mehr
der Handel ſich ausbildete, nicht mehr gehen. Auch
der Uebergang zu Mode- und Sommerſtoffen allein
konnte den kleinen Meiſter nicht retten. Vom Königreich
Sachſen meldet Wiek 2 ſchon 1840 ähnliches: die
kleinen Tuchmacher verdienen trotz großer Anſtrengung
kaum mehr ſo viel, daß ſie ſich halten können; ſelbſt
wenn ſie ſich anſtrengen, können ſie das Tuch der
Fabriken nicht liefern, ihre Waare iſt eine total andere;
1 Mährlen beſchreibt die Kriſis ſehr gut a. a. O. S. 200
bis 214.
2 Induſtrielle Zuſtände Sachſens S. 40—48.
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Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 522. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/544>, abgerufen am 22.11.2024.
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