Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870.Statistik der Leinewebstühle 1816--49. Preis desselben Stückes Kanvas war nach Porter von1813--33 von 30 auf 16--18 sh. gefallen, der Web- lohn eines solchen Stückes nur von 2 sh. 8 p. auf 2 sh. 6 p. Wie gestalten sich dem gegenüber die deutschen
1 Die Ausfuhr über Bremen und Hamburg hatte 1839--44 etwa um 50 % abgenommen, Zollvereinsblatt 1845, S. 1021. An roher Leinwand hatte der Zollverein noch 1834 eine Mehrausfuhr von 9440 Ctnr., von da eine Mehreinfuhr, 1842--46 z. B. von jährlich 12331 Ctnr. Die Mehrausfuhr gebleichter Leinwand war 1842 noch 57499, 1860 - 18693 Ctr. 2 Die offiziellen Zahlen Schlesiens sind nach Schneer
viel zu niedrig; man zählte 1846 - 12347 gewerbsweise, 8820 als Nebenbeschäftigung gehende Webstühle, zus. 21167; die Zahl der Spinner war nach ihm jedenfalls noch die vierfache damals, hierzu kommen die Spuler und Bleicher, so daß die Zahl der nothleidenden Arbeiter ohne ihre Kinder mindestens auf 120000 anzuschlagen sei. Schneer S. 56. Statiſtik der Leinewebſtühle 1816—49. Preis deſſelben Stückes Kanvas war nach Porter von1813—33 von 30 auf 16—18 sh. gefallen, der Web- lohn eines ſolchen Stückes nur von 2 sh. 8 p. auf 2 sh. 6 p. Wie geſtalten ſich dem gegenüber die deutſchen
1 Die Ausfuhr über Bremen und Hamburg hatte 1839—44 etwa um 50 % abgenommen, Zollvereinsblatt 1845, S. 1021. An roher Leinwand hatte der Zollverein noch 1834 eine Mehrausfuhr von 9440 Ctnr., von da eine Mehreinfuhr, 1842—46 z. B. von jährlich 12331 Ctnr. Die Mehrausfuhr gebleichter Leinwand war 1842 noch 57499, 1860 - 18693 Ctr. 2 Die offiziellen Zahlen Schleſiens ſind nach Schneer
viel zu niedrig; man zählte 1846 - 12347 gewerbsweiſe, 8820 als Nebenbeſchäftigung gehende Webſtühle, zuſ. 21167; die Zahl der Spinner war nach ihm jedenfalls noch die vierfache damals, hierzu kommen die Spuler und Bleicher, ſo daß die Zahl der nothleidenden Arbeiter ohne ihre Kinder mindeſtens auf 120000 anzuſchlagen ſei. Schneer S. 56. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0571" n="549"/><fw place="top" type="header">Statiſtik der Leinewebſtühle 1816—49.</fw><lb/> Preis deſſelben Stückes Kanvas war nach Porter von<lb/> 1813—33 von 30 auf 16—18 <hi rendition="#aq">sh.</hi> gefallen, der Web-<lb/> lohn eines ſolchen Stückes nur von 2 <hi rendition="#aq">sh. 8 p.</hi> auf<lb/> 2 <hi rendition="#aq">sh. 6 p.</hi></p><lb/> <p>Wie geſtalten ſich dem gegenüber die deutſchen<lb/> Verhältniſſe bis zum Höhepunkt der Kriſis zu Anfang<lb/> und Mitte der vierziger Jahre, bis zu jener Zeit, in<lb/> welcher das Sinken der Preiſe und der Rückgang der<lb/> deutſchen Ausfuhr am ſtärkſten war?<note place="foot" n="1">Die Ausfuhr über Bremen und Hamburg hatte<lb/> 1839—44 etwa um 50 % abgenommen, Zollvereinsblatt 1845,<lb/> S. 1021. An roher Leinwand hatte der Zollverein noch 1834<lb/> eine Mehrausfuhr von 9440 Ctnr., von da eine Mehreinfuhr,<lb/> 1842—46 z. B. von jährlich 12331 Ctnr. Die Mehrausfuhr<lb/> gebleichter Leinwand war 1842 noch 57499, 1860 - 18693 Ctr.</note> Die Zahl der<lb/> gewerbsmäßig in Preußen gehenden Webſtühle war nach<lb/> der Aufnahme folgende:<lb/><table><row><cell><note place="foot" n="2">Die offiziellen Zahlen Schleſiens ſind nach Schneer<lb/> viel zu niedrig; man zählte 1846 - 12347 gewerbsweiſe, 8820 als<lb/> Nebenbeſchäftigung gehende Webſtühle, zuſ. 21167; die Zahl<lb/> der Spinner war nach ihm jedenfalls noch die vierfache damals,<lb/> hierzu kommen die Spuler und Bleicher, ſo daß die Zahl der<lb/> nothleidenden Arbeiter ohne ihre Kinder mindeſtens auf 120000<lb/> anzuſchlagen ſei. Schneer S. 56.</note><lb/></cell></row></table></p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [549/0571]
Statiſtik der Leinewebſtühle 1816—49.
Preis deſſelben Stückes Kanvas war nach Porter von
1813—33 von 30 auf 16—18 sh. gefallen, der Web-
lohn eines ſolchen Stückes nur von 2 sh. 8 p. auf
2 sh. 6 p.
Wie geſtalten ſich dem gegenüber die deutſchen
Verhältniſſe bis zum Höhepunkt der Kriſis zu Anfang
und Mitte der vierziger Jahre, bis zu jener Zeit, in
welcher das Sinken der Preiſe und der Rückgang der
deutſchen Ausfuhr am ſtärkſten war? 1 Die Zahl der
gewerbsmäßig in Preußen gehenden Webſtühle war nach
der Aufnahme folgende:
2
1 Die Ausfuhr über Bremen und Hamburg hatte
1839—44 etwa um 50 % abgenommen, Zollvereinsblatt 1845,
S. 1021. An roher Leinwand hatte der Zollverein noch 1834
eine Mehrausfuhr von 9440 Ctnr., von da eine Mehreinfuhr,
1842—46 z. B. von jährlich 12331 Ctnr. Die Mehrausfuhr
gebleichter Leinwand war 1842 noch 57499, 1860 - 18693 Ctr.
2 Die offiziellen Zahlen Schleſiens ſind nach Schneer
viel zu niedrig; man zählte 1846 - 12347 gewerbsweiſe, 8820 als
Nebenbeſchäftigung gehende Webſtühle, zuſ. 21167; die Zahl
der Spinner war nach ihm jedenfalls noch die vierfache damals,
hierzu kommen die Spuler und Bleicher, ſo daß die Zahl der
nothleidenden Arbeiter ohne ihre Kinder mindeſtens auf 120000
anzuſchlagen ſei. Schneer S. 56.
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