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Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870.

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Die Umbildung einzelner Gewerbszweige.
am besten, daneben gibt sie die Zahl und die Art der
Stühle, wobei zugleich ersichtlich, daß die Aufnahme
der Handstühle für ganz Sachsen 1861 unvollständig
war. Man zählte im Herbst 1863 nach der besonderen
Aufnahme:
1

Der Chemnitzer Berichterstatter erklärt die Noth
neben der Absatzstockung aus dem geringen Fortschritt
im Maschinenwesen, aus dem Zurückbleiben gegenüber
den englischen Konkurrenten. Er beklagt vom sittlichen
Standpunkt aus den Verfall der Hausindustrie, aber

1 Etwa 3000 dieser Stühle -- wird hinzugefügt --
gehören Maurern, Zimmerleuten, Feldarbeitern, sie sind immer
nur im Winter im Gange. Der Gesammtwerth der obigen
Handstühle (wozu Hand-, Ketten- und Ränderstühle gerechnet
sind) wird von dem Berichterstatter zu 929510 Thlr., der
Gesammtwerth der sog. Maschinenstühle (von welchen aber auch
viele mit der Hand betrieben werden) zu 278990 Thlr.
berechnet, wobei alle Hülfsmaschinen, Spulräder, Spulmaschinen,
Appreturutensilien, die Motoren etc. noch nicht gerechnet sind.
Bei vollem Gange erfordern diese Stühle jährlich 10 Mill.
Pfund Garn.

Die Umbildung einzelner Gewerbszweige.
am beſten, daneben gibt ſie die Zahl und die Art der
Stühle, wobei zugleich erſichtlich, daß die Aufnahme
der Handſtühle für ganz Sachſen 1861 unvollſtändig
war. Man zählte im Herbſt 1863 nach der beſonderen
Aufnahme:
1

Der Chemnitzer Berichterſtatter erklärt die Noth
neben der Abſatzſtockung aus dem geringen Fortſchritt
im Maſchinenweſen, aus dem Zurückbleiben gegenüber
den engliſchen Konkurrenten. Er beklagt vom ſittlichen
Standpunkt aus den Verfall der Hausinduſtrie, aber

1 Etwa 3000 dieſer Stühle — wird hinzugefügt —
gehören Maurern, Zimmerleuten, Feldarbeitern, ſie ſind immer
nur im Winter im Gange. Der Geſammtwerth der obigen
Handſtühle (wozu Hand-, Ketten- und Ränderſtühle gerechnet
ſind) wird von dem Berichterſtatter zu 929510 Thlr., der
Geſammtwerth der ſog. Maſchinenſtühle (von welchen aber auch
viele mit der Hand betrieben werden) zu 278990 Thlr.
berechnet, wobei alle Hülfsmaſchinen, Spulräder, Spulmaſchinen,
Appreturutenſilien, die Motoren ꝛc. noch nicht gerechnet ſind.
Bei vollem Gange erfordern dieſe Stühle jährlich 10 Mill.
Pfund Garn.
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[612/0634] Die Umbildung einzelner Gewerbszweige. am beſten, daneben gibt ſie die Zahl und die Art der Stühle, wobei zugleich erſichtlich, daß die Aufnahme der Handſtühle für ganz Sachſen 1861 unvollſtändig war. Man zählte im Herbſt 1863 nach der beſonderen Aufnahme: 1 Der Chemnitzer Berichterſtatter erklärt die Noth neben der Abſatzſtockung aus dem geringen Fortſchritt im Maſchinenweſen, aus dem Zurückbleiben gegenüber den engliſchen Konkurrenten. Er beklagt vom ſittlichen Standpunkt aus den Verfall der Hausinduſtrie, aber 1 Etwa 3000 dieſer Stühle — wird hinzugefügt — gehören Maurern, Zimmerleuten, Feldarbeitern, ſie ſind immer nur im Winter im Gange. Der Geſammtwerth der obigen Handſtühle (wozu Hand-, Ketten- und Ränderſtühle gerechnet ſind) wird von dem Berichterſtatter zu 929510 Thlr., der Geſammtwerth der ſog. Maſchinenſtühle (von welchen aber auch viele mit der Hand betrieben werden) zu 278990 Thlr. berechnet, wobei alle Hülfsmaſchinen, Spulräder, Spulmaſchinen, Appreturutenſilien, die Motoren ꝛc. noch nicht gerechnet ſind. Bei vollem Gange erfordern dieſe Stühle jährlich 10 Mill. Pfund Garn.

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Zitationshilfe: Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 612. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/634>, abgerufen am 22.11.2024.