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Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870.

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Die Metall- und Maschinenindustrie.
vielfach auch die erste Verarbeitung der Metalle mit
übernommen; eiserne Oefen, sowie einfachere Eisengeräthe
und Maschinentheile werden auf den Hütten selbst gegossen;
Stahl-, Eisenwalz- und Eisendrahtwerke sind mit den
Hütten verbunden; häufig sind die großen Gewerkschaften
sogar im Besitz von Maschinenfabriken. Aber auch wo
die weitere Verarbeitung der Metalle, besonders des
Eisens und Stahls, selbständigen Geschäften anheimfällt,
können wenigstens für eine Reihe von Spezialitäten nur
noch die größten Etablissements konkurriren, da die noth-
wendigen Ingenieure, Zeichner und Modelleure nur in
solchen voll ausgenutzt und demgemäß bezahlt werden
können, da die Gebäude, die sonstigen Anlagen, die großen
Summen zum Einkauf der Rohstoffe und zur monate-
lang vorher erfolgenden Auszahlung hoher Löhne nur
dem großen Kapital die Betheiligung erlauben. So für
Lokomotiven, Damfschiffe, Dampfmaschinen, mechanische
Spinnereien, Eisenbahnwagen, bergmännische Maschinen
und Geschütze. Krupp in Essen hat gegen 8000, Borsig
in Berlin gegen 3000, Hartmann in Chemnitz 2000,
Kramer-Klett in Nürnberg gegen 1000 Arbeiter.
Auf eine Wagen- und Bahnenwagenfabrik im Zollverein
kommen 1861 - 70, auf eine Maschinenbauanstalt 54,
in Berlin allein 80 Arbeiter. Um die große Maschinen-
industrie gruppiren sich nach und nach wieder eine Reihe
mittlerer Geschäfte, welche massenhaft einzelne Theile,
Kesselarmaturen und Aehnliches übernehmen; das ist in
entwickelteren Ländern, wie in England, noch mehr der
Fall; eigentlich kleine Geschäfte sind das aber auch noch
nicht. Neben den Maschinenfabriken kommen eine Reihe

Die Metall- und Maſchineninduſtrie.
vielfach auch die erſte Verarbeitung der Metalle mit
übernommen; eiſerne Oefen, ſowie einfachere Eiſengeräthe
und Maſchinentheile werden auf den Hütten ſelbſt gegoſſen;
Stahl-, Eiſenwalz- und Eiſendrahtwerke ſind mit den
Hütten verbunden; häufig ſind die großen Gewerkſchaften
ſogar im Beſitz von Maſchinenfabriken. Aber auch wo
die weitere Verarbeitung der Metalle, beſonders des
Eiſens und Stahls, ſelbſtändigen Geſchäften anheimfällt,
können wenigſtens für eine Reihe von Spezialitäten nur
noch die größten Etabliſſements konkurriren, da die noth-
wendigen Ingenieure, Zeichner und Modelleure nur in
ſolchen voll ausgenutzt und demgemäß bezahlt werden
können, da die Gebäude, die ſonſtigen Anlagen, die großen
Summen zum Einkauf der Rohſtoffe und zur monate-
lang vorher erfolgenden Auszahlung hoher Löhne nur
dem großen Kapital die Betheiligung erlauben. So für
Lokomotiven, Damfſchiffe, Dampfmaſchinen, mechaniſche
Spinnereien, Eiſenbahnwagen, bergmänniſche Maſchinen
und Geſchütze. Krupp in Eſſen hat gegen 8000, Borſig
in Berlin gegen 3000, Hartmann in Chemnitz 2000,
Kramer-Klett in Nürnberg gegen 1000 Arbeiter.
Auf eine Wagen- und Bahnenwagenfabrik im Zollverein
kommen 1861 - 70, auf eine Maſchinenbauanſtalt 54,
in Berlin allein 80 Arbeiter. Um die große Maſchinen-
induſtrie gruppiren ſich nach und nach wieder eine Reihe
mittlerer Geſchäfte, welche maſſenhaft einzelne Theile,
Keſſelarmaturen und Aehnliches übernehmen; das iſt in
entwickelteren Ländern, wie in England, noch mehr der
Fall; eigentlich kleine Geſchäfte ſind das aber auch noch
nicht. Neben den Maſchinenfabriken kommen eine Reihe

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[655/0677] Die Metall- und Maſchineninduſtrie. vielfach auch die erſte Verarbeitung der Metalle mit übernommen; eiſerne Oefen, ſowie einfachere Eiſengeräthe und Maſchinentheile werden auf den Hütten ſelbſt gegoſſen; Stahl-, Eiſenwalz- und Eiſendrahtwerke ſind mit den Hütten verbunden; häufig ſind die großen Gewerkſchaften ſogar im Beſitz von Maſchinenfabriken. Aber auch wo die weitere Verarbeitung der Metalle, beſonders des Eiſens und Stahls, ſelbſtändigen Geſchäften anheimfällt, können wenigſtens für eine Reihe von Spezialitäten nur noch die größten Etabliſſements konkurriren, da die noth- wendigen Ingenieure, Zeichner und Modelleure nur in ſolchen voll ausgenutzt und demgemäß bezahlt werden können, da die Gebäude, die ſonſtigen Anlagen, die großen Summen zum Einkauf der Rohſtoffe und zur monate- lang vorher erfolgenden Auszahlung hoher Löhne nur dem großen Kapital die Betheiligung erlauben. So für Lokomotiven, Damfſchiffe, Dampfmaſchinen, mechaniſche Spinnereien, Eiſenbahnwagen, bergmänniſche Maſchinen und Geſchütze. Krupp in Eſſen hat gegen 8000, Borſig in Berlin gegen 3000, Hartmann in Chemnitz 2000, Kramer-Klett in Nürnberg gegen 1000 Arbeiter. Auf eine Wagen- und Bahnenwagenfabrik im Zollverein kommen 1861 - 70, auf eine Maſchinenbauanſtalt 54, in Berlin allein 80 Arbeiter. Um die große Maſchinen- induſtrie gruppiren ſich nach und nach wieder eine Reihe mittlerer Geſchäfte, welche maſſenhaft einzelne Theile, Keſſelarmaturen und Aehnliches übernehmen; das iſt in entwickelteren Ländern, wie in England, noch mehr der Fall; eigentlich kleine Geſchäfte ſind das aber auch noch nicht. Neben den Maſchinenfabriken kommen eine Reihe

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Zitationshilfe: Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 655. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/677>, abgerufen am 22.11.2024.