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Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870.

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Schluß und Resultate.
von Anstalten, deren Ausdehnung ziemlich verschieden ist:
Dampfkessel-, Ketten-, Anker-, Schrauben-, Nägel-
und Drahtstiftfabriken, Sensenhämmer, kleinere Gieße-
reien, Kratzenfabriken, Anstalten für Hecheln, Kämme,
Jacquardmaschinenkarden, hölzerne Web- und Strumpf-
stühle und Aehnliches. Die für Webereibedürfnisse arbei-
tenden Werkstätten zählten 1861 noch (entsprechend der
noch überwiegenden Handweberei) auf eine Anstalt nur
3 Personen; doch ändern sich auch hier die Dinge von
Tag zu Tag.

Die kleinen Geräthe und Instrumente aus Eisen
und andern Metallen, die Produkte der Feinmechanik,
die Blechwaaren, Schmiedewaaren, die Waffen und
Uhren, die musikalischen, optischen, chirurgischen Instru-
mente werden theilweise auch noch vom Handwerk, viel-
fach noch von der Hausindustrie, aber auch schon man-
nigfach und mit täglich steigendem Erfolg von großen
Fabriken geliefert. Was früher mit der Hand, aus
geschnittenen Blechen, durch getriebene Arbeit hergestellt
wurde, wird jetzt mehr gegossen oder durch Druck-,
durch Fall- und Walzwerke gestanzt und gewalzt; die
einfachen Ackergeräthe, welche der Schmied lieferte, gin-
gen auf Eisenwerke und landwirthschaftliche Maschinen-
fabriken über. Alle Baubedürfnisse, Schlösser, Thür-
und Fensterbeschläge macht die Fabrik billiger; die Aus-
führung von Dach- und andern Eisenkonstruktionen beim
Häuserbau, welche sich nach der Oertlichkeit richten,
bleiben eher dem lokalen Handwerker. Die Nagel-
schmiede sind theilweise schon ganz verschwunden, im
Erzgebirge und Oberfranken aber hämmern sie sich den

Schluß und Reſultate.
von Anſtalten, deren Ausdehnung ziemlich verſchieden iſt:
Dampfkeſſel-, Ketten-, Anker-, Schrauben-, Nägel-
und Drahtſtiftfabriken, Senſenhämmer, kleinere Gieße-
reien, Kratzenfabriken, Anſtalten für Hecheln, Kämme,
Jacquardmaſchinenkarden, hölzerne Web- und Strumpf-
ſtühle und Aehnliches. Die für Webereibedürfniſſe arbei-
tenden Werkſtätten zählten 1861 noch (entſprechend der
noch überwiegenden Handweberei) auf eine Anſtalt nur
3 Perſonen; doch ändern ſich auch hier die Dinge von
Tag zu Tag.

Die kleinen Geräthe und Inſtrumente aus Eiſen
und andern Metallen, die Produkte der Feinmechanik,
die Blechwaaren, Schmiedewaaren, die Waffen und
Uhren, die muſikaliſchen, optiſchen, chirurgiſchen Inſtru-
mente werden theilweiſe auch noch vom Handwerk, viel-
fach noch von der Hausinduſtrie, aber auch ſchon man-
nigfach und mit täglich ſteigendem Erfolg von großen
Fabriken geliefert. Was früher mit der Hand, aus
geſchnittenen Blechen, durch getriebene Arbeit hergeſtellt
wurde, wird jetzt mehr gegoſſen oder durch Druck-,
durch Fall- und Walzwerke geſtanzt und gewalzt; die
einfachen Ackergeräthe, welche der Schmied lieferte, gin-
gen auf Eiſenwerke und landwirthſchaftliche Maſchinen-
fabriken über. Alle Baubedürfniſſe, Schlöſſer, Thür-
und Fenſterbeſchläge macht die Fabrik billiger; die Aus-
führung von Dach- und andern Eiſenkonſtruktionen beim
Häuſerbau, welche ſich nach der Oertlichkeit richten,
bleiben eher dem lokalen Handwerker. Die Nagel-
ſchmiede ſind theilweiſe ſchon ganz verſchwunden, im
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[656/0678] Schluß und Reſultate. von Anſtalten, deren Ausdehnung ziemlich verſchieden iſt: Dampfkeſſel-, Ketten-, Anker-, Schrauben-, Nägel- und Drahtſtiftfabriken, Senſenhämmer, kleinere Gieße- reien, Kratzenfabriken, Anſtalten für Hecheln, Kämme, Jacquardmaſchinenkarden, hölzerne Web- und Strumpf- ſtühle und Aehnliches. Die für Webereibedürfniſſe arbei- tenden Werkſtätten zählten 1861 noch (entſprechend der noch überwiegenden Handweberei) auf eine Anſtalt nur 3 Perſonen; doch ändern ſich auch hier die Dinge von Tag zu Tag. Die kleinen Geräthe und Inſtrumente aus Eiſen und andern Metallen, die Produkte der Feinmechanik, die Blechwaaren, Schmiedewaaren, die Waffen und Uhren, die muſikaliſchen, optiſchen, chirurgiſchen Inſtru- mente werden theilweiſe auch noch vom Handwerk, viel- fach noch von der Hausinduſtrie, aber auch ſchon man- nigfach und mit täglich ſteigendem Erfolg von großen Fabriken geliefert. Was früher mit der Hand, aus geſchnittenen Blechen, durch getriebene Arbeit hergeſtellt wurde, wird jetzt mehr gegoſſen oder durch Druck-, durch Fall- und Walzwerke geſtanzt und gewalzt; die einfachen Ackergeräthe, welche der Schmied lieferte, gin- gen auf Eiſenwerke und landwirthſchaftliche Maſchinen- fabriken über. Alle Baubedürfniſſe, Schlöſſer, Thür- und Fenſterbeſchläge macht die Fabrik billiger; die Aus- führung von Dach- und andern Eiſenkonſtruktionen beim Häuſerbau, welche ſich nach der Oertlichkeit richten, bleiben eher dem lokalen Handwerker. Die Nagel- ſchmiede ſind theilweiſe ſchon ganz verſchwunden, im Erzgebirge und Oberfranken aber hämmern ſie ſich den

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Zitationshilfe: Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 656. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/678>, abgerufen am 22.11.2024.