bei den Schuhmachern, Schneidern, Bäckern, Fleischern, Rade- und Stellmachern, kaum etwas mehr bei den Böttchern, Riemern, Sattlern, Seilern. Eine wesent- lich stärkere Zunahme als die Bevölkerung zeigen nur die Tischler und Drechsler, die Maurer, die Buchbinder und Zinngießer.
Diese Zahlen sind beredt. Sie zeigen uns das Leben und die Entwickelung der wichtigsten Handwerke für die Zeit von 1800--1831 gleichsam als etwas Elementares, das von den Stürmen der Zeit, von der Aenderung der äußern Gewerbeverfassung weniger berührt wird, als man gewöhnlich erwartet. Die Gemeinde- verfassung, die ständischen Rechte, das ganze Agrarrecht war ein anderes geworden; die Gewerbefreiheit, die unbedingte Zulassung der Handwerker auf dem Lande war eingetreten. Das städtische Accisewesen war ein anderes geworden, die Gewerbesteuer war eingeführt worden. Und es erscheint beinahe, als ob All das spurlos an den Kleingewerben vorbeigegangen wäre. In vielen Gewerben dieselbe Meisterzahl trotz der außer- ordentlichen Veränderungen, die zwischen 1800 und 1831 liegen. Auch die großen Aenderungen in der Technik mancher Gewerbe, die Dampfmaschinen und die anderen neuen Maschinen und Entdeckungen zeigen keinen wesent- lichen Einfluß bis dahin auf die Handwerke. Selbst der gestiegene Wohlstand, wenn man für 1831 überhaupt einen solchen gegenüber 1800 annehmen will, zeigt sich nicht in einer größern Zahl von Bäcker-, Fleischer-, Schuhmacher- und Schneidermeistern; diese Haupt- gewerbe dienen ja auch ziemlich elementaren, sich nicht
Der Vergleich von 1803 und 1831.
bei den Schuhmachern, Schneidern, Bäckern, Fleiſchern, Rade- und Stellmachern, kaum etwas mehr bei den Böttchern, Riemern, Sattlern, Seilern. Eine weſent- lich ſtärkere Zunahme als die Bevölkerung zeigen nur die Tiſchler und Drechsler, die Maurer, die Buchbinder und Zinngießer.
Dieſe Zahlen ſind beredt. Sie zeigen uns das Leben und die Entwickelung der wichtigſten Handwerke für die Zeit von 1800—1831 gleichſam als etwas Elementares, das von den Stürmen der Zeit, von der Aenderung der äußern Gewerbeverfaſſung weniger berührt wird, als man gewöhnlich erwartet. Die Gemeinde- verfaſſung, die ſtändiſchen Rechte, das ganze Agrarrecht war ein anderes geworden; die Gewerbefreiheit, die unbedingte Zulaſſung der Handwerker auf dem Lande war eingetreten. Das ſtädtiſche Acciſeweſen war ein anderes geworden, die Gewerbeſteuer war eingeführt worden. Und es erſcheint beinahe, als ob All das ſpurlos an den Kleingewerben vorbeigegangen wäre. In vielen Gewerben dieſelbe Meiſterzahl trotz der außer- ordentlichen Veränderungen, die zwiſchen 1800 und 1831 liegen. Auch die großen Aenderungen in der Technik mancher Gewerbe, die Dampfmaſchinen und die anderen neuen Maſchinen und Entdeckungen zeigen keinen weſent- lichen Einfluß bis dahin auf die Handwerke. Selbſt der geſtiegene Wohlſtand, wenn man für 1831 überhaupt einen ſolchen gegenüber 1800 annehmen will, zeigt ſich nicht in einer größern Zahl von Bäcker-, Fleiſcher-, Schuhmacher- und Schneidermeiſtern; dieſe Haupt- gewerbe dienen ja auch ziemlich elementaren, ſich nicht
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Der Vergleich von 1803 und 1831.
bei den Schuhmachern, Schneidern, Bäckern, Fleiſchern,
Rade- und Stellmachern, kaum etwas mehr bei den
Böttchern, Riemern, Sattlern, Seilern. Eine weſent-
lich ſtärkere Zunahme als die Bevölkerung zeigen nur
die Tiſchler und Drechsler, die Maurer, die Buchbinder
und Zinngießer.
Dieſe Zahlen ſind beredt. Sie zeigen uns das
Leben und die Entwickelung der wichtigſten Handwerke
für die Zeit von 1800—1831 gleichſam als etwas
Elementares, das von den Stürmen der Zeit, von der
Aenderung der äußern Gewerbeverfaſſung weniger berührt
wird, als man gewöhnlich erwartet. Die Gemeinde-
verfaſſung, die ſtändiſchen Rechte, das ganze Agrarrecht
war ein anderes geworden; die Gewerbefreiheit, die
unbedingte Zulaſſung der Handwerker auf dem Lande
war eingetreten. Das ſtädtiſche Acciſeweſen war ein
anderes geworden, die Gewerbeſteuer war eingeführt
worden. Und es erſcheint beinahe, als ob All das
ſpurlos an den Kleingewerben vorbeigegangen wäre. In
vielen Gewerben dieſelbe Meiſterzahl trotz der außer-
ordentlichen Veränderungen, die zwiſchen 1800 und 1831
liegen. Auch die großen Aenderungen in der Technik
mancher Gewerbe, die Dampfmaſchinen und die anderen
neuen Maſchinen und Entdeckungen zeigen keinen weſent-
lichen Einfluß bis dahin auf die Handwerke. Selbſt der
geſtiegene Wohlſtand, wenn man für 1831 überhaupt
einen ſolchen gegenüber 1800 annehmen will, zeigt ſich
nicht in einer größern Zahl von Bäcker-, Fleiſcher-,
Schuhmacher- und Schneidermeiſtern; dieſe Haupt-
gewerbe dienen ja auch ziemlich elementaren, ſich nicht
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Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/77>, abgerufen am 21.11.2024.
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