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Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870.

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Der Vergleich von 1803 und 1831.
ist sie 20 % höher als 1814--15.1 Durch solche
Schwankungen in Folge der Kriege wird aber unsere
Behauptung nur noch in helleres Licht gestellt. Trotz-
dem, daß Alles erschüttert, geändert, umgestürzt wurde,
-- kann man sagen -- bringen es gleichmäßig sich erhal-
tende volkswirthschaftliche Bedingungen dahin, daß nach
wenigen Jahren Alles so ziemlich im alten Geleise ist,
daß ähnliche Zahlenproportionen sich bei den statistischen
Aufnahmen wieder ergeben.

Dabei will ich allerdings Eins im Voraus als
Einschränkung meiner Behauptung hinzufügen. Die
elementare, vom Wechsel der Jahre, wie der staatlichen
Verfassung und Verwaltung wenig berührte Natur der
wichtigsten Handwerke, die vor Allem gegenüber dem
viel wechselvollern Leben der Großindustrie zu betonen
ist, wird sich immer geltend machen; immer werden
die Aenderungen schwer sich vollziehen, schon weil sie
zusammenhängen mit den schwer sich ändernden Lebens-
gewohnheiten, häuslichen Sitten und Bräuchen des ganzen
Volkes. Aber zunächst beweisen die vorstehenden Zahlen
nur, daß die großen Ereignisse von 1795--1831 daran
wenig geändert haben. Wir werden sehen, daß später
vielleicht unbedeutendere Ereignisse, aber Ereignisse
anderer Art, tiefer eingreifen. Nur solange die Technik,
die häusliche Wirthschaft und die Verkehrsverhältnisse
dieselben bleiben -- und die haben sich bis 1831 wenig
geändert --, wird die Thatsache, daß die vorzüglichsten

1 Rau, Grundsätze der Volkswirthschafts - Politik. 2te Abth.
5. Aufl. S. 29; es sind Zahlen, welche der preuß. Staats-
zeitung entlehnt sind.

Der Vergleich von 1803 und 1831.
iſt ſie 20 % höher als 1814—15.1 Durch ſolche
Schwankungen in Folge der Kriege wird aber unſere
Behauptung nur noch in helleres Licht geſtellt. Trotz-
dem, daß Alles erſchüttert, geändert, umgeſtürzt wurde,
— kann man ſagen — bringen es gleichmäßig ſich erhal-
tende volkswirthſchaftliche Bedingungen dahin, daß nach
wenigen Jahren Alles ſo ziemlich im alten Geleiſe iſt,
daß ähnliche Zahlenproportionen ſich bei den ſtatiſtiſchen
Aufnahmen wieder ergeben.

Dabei will ich allerdings Eins im Voraus als
Einſchränkung meiner Behauptung hinzufügen. Die
elementare, vom Wechſel der Jahre, wie der ſtaatlichen
Verfaſſung und Verwaltung wenig berührte Natur der
wichtigſten Handwerke, die vor Allem gegenüber dem
viel wechſelvollern Leben der Großinduſtrie zu betonen
iſt, wird ſich immer geltend machen; immer werden
die Aenderungen ſchwer ſich vollziehen, ſchon weil ſie
zuſammenhängen mit den ſchwer ſich ändernden Lebens-
gewohnheiten, häuslichen Sitten und Bräuchen des ganzen
Volkes. Aber zunächſt beweiſen die vorſtehenden Zahlen
nur, daß die großen Ereigniſſe von 1795—1831 daran
wenig geändert haben. Wir werden ſehen, daß ſpäter
vielleicht unbedeutendere Ereigniſſe, aber Ereigniſſe
anderer Art, tiefer eingreifen. Nur ſolange die Technik,
die häusliche Wirthſchaft und die Verkehrsverhältniſſe
dieſelben bleiben — und die haben ſich bis 1831 wenig
geändert —, wird die Thatſache, daß die vorzüglichſten

1 Rau, Grundſätze der Volkswirthſchafts - Politik. 2te Abth.
5. Aufl. S. 29; es ſind Zahlen, welche der preuß. Staats-
zeitung entlehnt ſind.
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[57/0079] Der Vergleich von 1803 und 1831. iſt ſie 20 % höher als 1814—15. 1 Durch ſolche Schwankungen in Folge der Kriege wird aber unſere Behauptung nur noch in helleres Licht geſtellt. Trotz- dem, daß Alles erſchüttert, geändert, umgeſtürzt wurde, — kann man ſagen — bringen es gleichmäßig ſich erhal- tende volkswirthſchaftliche Bedingungen dahin, daß nach wenigen Jahren Alles ſo ziemlich im alten Geleiſe iſt, daß ähnliche Zahlenproportionen ſich bei den ſtatiſtiſchen Aufnahmen wieder ergeben. Dabei will ich allerdings Eins im Voraus als Einſchränkung meiner Behauptung hinzufügen. Die elementare, vom Wechſel der Jahre, wie der ſtaatlichen Verfaſſung und Verwaltung wenig berührte Natur der wichtigſten Handwerke, die vor Allem gegenüber dem viel wechſelvollern Leben der Großinduſtrie zu betonen iſt, wird ſich immer geltend machen; immer werden die Aenderungen ſchwer ſich vollziehen, ſchon weil ſie zuſammenhängen mit den ſchwer ſich ändernden Lebens- gewohnheiten, häuslichen Sitten und Bräuchen des ganzen Volkes. Aber zunächſt beweiſen die vorſtehenden Zahlen nur, daß die großen Ereigniſſe von 1795—1831 daran wenig geändert haben. Wir werden ſehen, daß ſpäter vielleicht unbedeutendere Ereigniſſe, aber Ereigniſſe anderer Art, tiefer eingreifen. Nur ſolange die Technik, die häusliche Wirthſchaft und die Verkehrsverhältniſſe dieſelben bleiben — und die haben ſich bis 1831 wenig geändert —, wird die Thatſache, daß die vorzüglichſten 1 Rau, Grundſätze der Volkswirthſchafts - Politik. 2te Abth. 5. Aufl. S. 29; es ſind Zahlen, welche der preuß. Staats- zeitung entlehnt ſind.

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Zitationshilfe: Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/79>, abgerufen am 21.11.2024.