In der nun folgenden Tabelle, in welche ich die Bevölkerung Preußens nach Dieterici's Handbuch der Statistik des preußischen Staates1 einsetze, vergleiche ich das Verhältniß des Handwerkerstandes zur Total- bevölkerung. Die erste Prozentberechnung giebt Ant- wort auf die Frage, wie viel Prozente der Bevölke- rung machen Meister und Gehülfen zusammen aus? Die zweite auf die Frage, wie viel Prozente der Bevöl- kerung machen die Meister mit ihren Familien und Gehülfen aus? Die Familie eines Meisters ist dabei nach dem Vorgang Dieterici's2 zu 4,1 Personen gerechnet. Da die Gehülfen alle als unverheiratet angenommen sind, während die zahlreichen Maurer- und Zimmer- gesellen wenigstens zu einem großen Theil verheiratet sind, so bleiben jedenfalls die Summen der so gewon- nenen ganzen vom Handwerk lebenden Bevölkerung weit eher unter, als über der Wirklichkeit.
Daß überhaupt gefragt werden muß, nicht ob die Zahl der Handwerker an sich, sondern ob sie im Ver- hältniß der Bevölkerung zugenommen hat, darüber brauche ich wohl kein Wort hinzu zu fügen. Nur daran möchte ich noch erinnern, daß allerdings bei einer so stark fortschreitenden Bevölkerung, wie bei der preußischen von 1816--43, eine Zunahme im Verhältniß der Bevöl-
denen auch damals die Gehülfen noch nicht gezählt wurden, eine ungefähre Schätzung derselben einstellt, dahin gehend, daß wenigstens so viele Gehülfen als Meister vorhanden seien.
1 Berlin 1861. S. 134. Ich erwähne das nur, weil Kolb z. B. etwas andere Zahlen angiebt.
2 Statistische Tabellen pro 1843 S. 145.
Die preußiſchen Aufnahmen.
In der nun folgenden Tabelle, in welche ich die Bevölkerung Preußens nach Dieterici’s Handbuch der Statiſtik des preußiſchen Staates1 einſetze, vergleiche ich das Verhältniß des Handwerkerſtandes zur Total- bevölkerung. Die erſte Prozentberechnung giebt Ant- wort auf die Frage, wie viel Prozente der Bevölke- rung machen Meiſter und Gehülfen zuſammen aus? Die zweite auf die Frage, wie viel Prozente der Bevöl- kerung machen die Meiſter mit ihren Familien und Gehülfen aus? Die Familie eines Meiſters iſt dabei nach dem Vorgang Dieterici’s2 zu 4,1 Perſonen gerechnet. Da die Gehülfen alle als unverheiratet angenommen ſind, während die zahlreichen Maurer- und Zimmer- geſellen wenigſtens zu einem großen Theil verheiratet ſind, ſo bleiben jedenfalls die Summen der ſo gewon- nenen ganzen vom Handwerk lebenden Bevölkerung weit eher unter, als über der Wirklichkeit.
Daß überhaupt gefragt werden muß, nicht ob die Zahl der Handwerker an ſich, ſondern ob ſie im Ver- hältniß der Bevölkerung zugenommen hat, darüber brauche ich wohl kein Wort hinzu zu fügen. Nur daran möchte ich noch erinnern, daß allerdings bei einer ſo ſtark fortſchreitenden Bevölkerung, wie bei der preußiſchen von 1816—43, eine Zunahme im Verhältniß der Bevöl-
denen auch damals die Gehülfen noch nicht gezählt wurden, eine ungefähre Schätzung derſelben einſtellt, dahin gehend, daß wenigſtens ſo viele Gehülfen als Meiſter vorhanden ſeien.
1 Berlin 1861. S. 134. Ich erwähne das nur, weil Kolb z. B. etwas andere Zahlen angiebt.
2 Statiſtiſche Tabellen pro 1843 S. 145.
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Die preußiſchen Aufnahmen.
In der nun folgenden Tabelle, in welche ich die
Bevölkerung Preußens nach Dieterici’s Handbuch der
Statiſtik des preußiſchen Staates 1 einſetze, vergleiche
ich das Verhältniß des Handwerkerſtandes zur Total-
bevölkerung. Die erſte Prozentberechnung giebt Ant-
wort auf die Frage, wie viel Prozente der Bevölke-
rung machen Meiſter und Gehülfen zuſammen aus? Die
zweite auf die Frage, wie viel Prozente der Bevöl-
kerung machen die Meiſter mit ihren Familien und
Gehülfen aus? Die Familie eines Meiſters iſt dabei
nach dem Vorgang Dieterici’s 2 zu 4,1 Perſonen gerechnet.
Da die Gehülfen alle als unverheiratet angenommen
ſind, während die zahlreichen Maurer- und Zimmer-
geſellen wenigſtens zu einem großen Theil verheiratet
ſind, ſo bleiben jedenfalls die Summen der ſo gewon-
nenen ganzen vom Handwerk lebenden Bevölkerung weit
eher unter, als über der Wirklichkeit.
Daß überhaupt gefragt werden muß, nicht ob die
Zahl der Handwerker an ſich, ſondern ob ſie im Ver-
hältniß der Bevölkerung zugenommen hat, darüber
brauche ich wohl kein Wort hinzu zu fügen. Nur daran
möchte ich noch erinnern, daß allerdings bei einer ſo ſtark
fortſchreitenden Bevölkerung, wie bei der preußiſchen von
1816—43, eine Zunahme im Verhältniß der Bevöl-
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1 Berlin 1861. S. 134. Ich erwähne das nur, weil
Kolb z. B. etwas andere Zahlen angiebt.
2 Statiſtiſche Tabellen pro 1843 S. 145.
3 denen auch damals die Gehülfen noch nicht gezählt wurden,
eine ungefähre Schätzung derſelben einſtellt, dahin gehend, daß
wenigſtens ſo viele Gehülfen als Meiſter vorhanden ſeien.
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Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/86>, abgerufen am 24.11.2024.
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