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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740.

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dencken getragen, vielmehr meine Schuldigkeit zu
seyn erachtet, dieses von ihm herstammende Werck
in seiner Person und Nahmen zu demonstriren.
Uber dieses so halte doch davor, und bleibe darbey,
daß die meisten Leser solchergestalt desto besser di-
verti
rt werden. Beugen doch die Post-Kutscher
auch zuweilen aus, und dennoch moquirt sich kein
Passagier drüber, wenn sie nur nicht gar stecken
bleiben, oder umwerffen, sondern zu gehöriger Zeit
fein wieder in die Gleisen kommen.

Nun solte mich zwar bey dieser Gelegenheit
auch besinnen, ob ich als ein Recroute unter den
Regimentern der Herren Geschichts-Beschreiber,
dem (s. T. p.) Hochgeöhrten und Wohlnaseweisen
Herrn Momo, wie nicht weniger dessen Dutz-
Bruder, Herrn Zoilo, bey bevorstehender Revüe
mit einer Spanischen Zähnfletzschenden Grandezze,
oder Polnischen Sub-Submission entgegen gehen
müsse? Allein, weil ich die Zeit und alles, was
man dieser Confusionarien halber anwendet, vor
schändlich verdorben schätze, will ich kein Wort
mehr gegen sie reden, sondern die übrigen in mente
behalten.

Solte aber geneigter Leser! dasjenige, was
ich zu diesem Wercke an Mühe und Fleisse beyge-
tragen, von Dir gütig und wohl aufgenommen
werden, so sey versichert, daß in meiner geringen
Person ein solches Gemüth anzutreffen, welches
nur den geringsten Schein einer Erkänntlichkeit mit
immerwährenden Dancke zu erwiedern bemühet
lebt. Was an der Vollständigkeit desselben an-
noch ermangelt, soll, so bald als möglich, hinzu

gefügt

dencken getragen, vielmehr meine Schuldigkeit zu
ſeyn erachtet, dieſes von ihm herſtammende Werck
in ſeiner Perſon und Nahmen zu demonſtriren.
Uber dieſes ſo halte doch davor, und bleibe darbey,
daß die meiſten Leſer ſolchergeſtalt deſto beſſer di-
verti
rt werden. Beugen doch die Poſt-Kutſcher
auch zuweilen aus, und dennoch moquirt ſich kein
Paſſagier druͤber, wenn ſie nur nicht gar ſtecken
bleiben, oder umwerffen, ſondern zu gehoͤriger Zeit
fein wieder in die Gleiſen kommen.

Nun ſolte mich zwar bey dieſer Gelegenheit
auch beſinnen, ob ich als ein Recroute unter den
Regimentern der Herren Geſchichts-Beſchreiber,
dem (s. T. p.) Hochgeoͤhrten und Wohlnaſeweiſen
Herrn Momo, wie nicht weniger deſſen Dutz-
Bruder, Herrn Zoilo, bey bevorſtehender Revüe
mit einer Spaniſchen Zaͤhnfletzſchenden Grandezze,
oder Polniſchen Sub-Submiſſion entgegen gehen
muͤſſe? Allein, weil ich die Zeit und alles, was
man dieſer Confuſionarien halber anwendet, vor
ſchaͤndlich verdorben ſchaͤtze, will ich kein Wort
mehr gegen ſie reden, ſondern die uͤbrigen in mente
behalten.

Solte aber geneigter Leſer! dasjenige, was
ich zu dieſem Wercke an Muͤhe und Fleiſſe beyge-
tragen, von Dir guͤtig und wohl aufgenommen
werden, ſo ſey verſichert, daß in meiner geringen
Perſon ein ſolches Gemuͤth anzutreffen, welches
nur den geringſten Schein einer Erkaͤnntlichkeit mit
immerwaͤhrenden Dancke zu erwiedern bemuͤhet
lebt. Was an der Vollſtaͤndigkeit deſſelben an-
noch ermangelt, ſoll, ſo bald als moͤglich, hinzu

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/11>, abgerufen am 21.11.2024.