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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740.

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ribus opprimar, Scriptum id est d. xxvii.
Jun. cl lc vi.

Vivo quidem, sed morti proximus. d. xxviii.
xxix. & xxx.
Junii.

Adhuc d. I. Jul. II. III. IV.

Nachdem wir über diese sonderbare Antiquität
und die sinnreiche Schrifft, welche gewiß aus kei-
nem ungelehrten Kopffe geflossen war, noch ein und
anders Gespräch gehalten hatten, gab mir der Alt-
Vater Albertus die drey zinnern Tafeln, (wovon
die eine eben dasselbe in Spanischer Sprache zu
vernehmen gab, was wir auf der grossen Lateinisch
gelesen,) nebst den übrigen schrifftlichen Uhrkunden
in Verwahrung, mit dem Befehle: Daß ich alles,
was Lateinisch wäre, bey künfftigen müßigen Stun-
den ins Hoch-Teutsche übersetzen solte, welches ich
auch mit ehesten zu liefern versprach. Worauf er
uns nach verrichteten Abend-Gebeth beurlaubte,
und sich zur Ruhe legte.

Jch Eberhard Julius hingegen war nebst Hn.
M. Schmeltzern viel zu neugierig, um zu wissen
was die alten Brieffschafften in sich hielten, da wir
denn in Lateinischer Sprache eine Lebens-Beschrei-
bung des Spanischen Edelmanns Don. Cyrillo de
Valaro
darunter fanden, (welches eben der 131.
jährige Greiß war, dessen Cörper damals in der
Höle unter dem Alberts-Hügel gefunden worden,)
und biß zu Mitternacht ein Theil derselben mit grö-
stem Vergnügen durchlasen. Jch habe dieselbe
nachhero so zierlich, als es mir damals möglich, ins
Hoch-Teutsche übersetzt, allein um den geneigten Le-

ser
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ribus opprimar, Scriptum id eſt d. xxvii.
Jun. ⅽⅼↄ ⅼↄⅽ vi.

Vivo quidem, ſed morti proximus. d. xxviii.
xxix. & xxx.
Junii.

Adhuc d. I. Jul. II. III. IV.

Nachdem wir uͤber dieſe ſonderbare Antiquitaͤt
und die ſinnreiche Schrifft, welche gewiß aus kei-
nem ungelehrten Kopffe gefloſſen war, noch ein und
anders Geſpraͤch gehalten hatten, gab mir der Alt-
Vater Albertus die drey zinnern Tafeln, (wovon
die eine eben daſſelbe in Spaniſcher Sprache zu
vernehmen gab, was wir auf der groſſen Lateiniſch
geleſen,) nebſt den uͤbrigen ſchrifftlichen Uhrkunden
in Verwahrung, mit dem Befehle: Daß ich alles,
was Lateiniſch waͤre, bey kuͤnfftigen muͤßigen Stun-
den ins Hoch-Teutſche uͤberſetzen ſolte, welches ich
auch mit eheſten zu liefern verſprach. Worauf er
uns nach verrichteten Abend-Gebeth beurlaubte,
und ſich zur Ruhe legte.

Jch Eberhard Julius hingegen war nebſt Hn.
M. Schmeltzern viel zu neugierig, um zu wiſſen
was die alten Brieffſchafften in ſich hielten, da wir
denn in Lateiniſcher Sprache eine Lebens-Beſchrei-
bung des Spaniſchen Edelmanns Don. Cyrillo de
Valaro
darunter fanden, (welches eben der 131.
jaͤhrige Greiß war, deſſen Coͤrper damals in der
Hoͤle unter dem Alberts-Huͤgel gefunden worden,)
und biß zu Mitternacht ein Theil derſelben mit groͤ-
ſtem Vergnuͤgen durchlaſen. Jch habe dieſelbe
nachhero ſo zierlich, als es mir damals moͤglich, ins
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[181/0195] ribus opprimar, Scriptum id eſt d. xxvii. Jun. ⅽⅼↄ ⅼↄⅽ vi. Vivo quidem, ſed morti proximus. d. xxviii. xxix. & xxx. Junii. Adhuc d. I. Jul. II. III. IV. Nachdem wir uͤber dieſe ſonderbare Antiquitaͤt und die ſinnreiche Schrifft, welche gewiß aus kei- nem ungelehrten Kopffe gefloſſen war, noch ein und anders Geſpraͤch gehalten hatten, gab mir der Alt- Vater Albertus die drey zinnern Tafeln, (wovon die eine eben daſſelbe in Spaniſcher Sprache zu vernehmen gab, was wir auf der groſſen Lateiniſch geleſen,) nebſt den uͤbrigen ſchrifftlichen Uhrkunden in Verwahrung, mit dem Befehle: Daß ich alles, was Lateiniſch waͤre, bey kuͤnfftigen muͤßigen Stun- den ins Hoch-Teutſche uͤberſetzen ſolte, welches ich auch mit eheſten zu liefern verſprach. Worauf er uns nach verrichteten Abend-Gebeth beurlaubte, und ſich zur Ruhe legte. Jch Eberhard Julius hingegen war nebſt Hn. M. Schmeltzern viel zu neugierig, um zu wiſſen was die alten Brieffſchafften in ſich hielten, da wir denn in Lateiniſcher Sprache eine Lebens-Beſchrei- bung des Spaniſchen Edelmanns Don. Cyrillo de Valaro darunter fanden, (welches eben der 131. jaͤhrige Greiß war, deſſen Coͤrper damals in der Hoͤle unter dem Alberts-Huͤgel gefunden worden,) und biß zu Mitternacht ein Theil derſelben mit groͤ- ſtem Vergnuͤgen durchlaſen. Jch habe dieſelbe nachhero ſo zierlich, als es mir damals moͤglich, ins Hoch-Teutſche uͤberſetzt, allein um den geneigten Le- ſer M 3

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/195>, abgerufen am 21.11.2024.