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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740.

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D. C. de Valaro.

JCh Don Cyrillo de Valaro, bin im Jahr
nach CHristi Geburt 1475. den 9. Aug.
von meiner Mutter Blanca de Cordua
im Feld-Lager unter einem Gezelt zur Welt ge-
bracht worden. Denn mein Vater Don Diony-
sio de Valaro,
welcher in des neuen Castilianischen
Königs Ferdinandi Kriegs-Dienste, als Obrister
über ein Regiment Fuß-Volck getreten war, hatte
meine Mutter mit sich geführet, da er gegen den
Portugisischen König Alphonsum mit zu Felde
gehen muste. Dieser Alphonsus hatte sich mit der
Johanna Henrici, des IV. Königs in Castilien Toch-
ter, welche doch von jedermann vor ein Bastardge-
halten wurde, verlobet, und dieserwegen nicht allein
den Titul und Wapen von Castilien angenommen,
mithin unserm Ferdinando die Crone dispudirlich
gemacht, sondern sich bereits vieler Städte bemäch-
tiget, weiln ihn, so wohl König Ludwig [XI.] aus
Franckreich, al[s] auch viele Grandes aus Castilien
starck zu secundiren, versprochen. Nachdem aber
die Portugiesen im folgenden 1476ten Jahre bey
Toro ziemlich geklofft worden, und mein Vater
vermerckte: Daß es wegen des vielen hin und her
marchirens nicht wohl gethan sey, uns länger bey
sich zubehalten, schaffte er meine Mutter und mich
zurück nach Madrit, er selbst aber kam nicht ehe
wieder zu uns, biß die Portugiesen 1479. bey Albu-
hera totalit
er geschlagen, und zum Frieden gezwun-
gen worden, worbey Alphonsus nicht allein auf
Castilien, sondern auch auf seine Braut renuncir-

te,
D. C. de Valaro.

JCh Don Cyrillo de Valaro, bin im Jahr
nach CHriſti Geburt 1475. den 9. Aug.
von meiner Mutter Blanca de Cordua
im Feld-Lager unter einem Gezelt zur Welt ge-
bracht worden. Denn mein Vater Don Diony-
ſio de Valaro,
welcher in des neuen Caſtilianiſchen
Koͤnigs Ferdinandi Kriegs-Dienſte, als Obriſter
uͤber ein Regiment Fuß-Volck getreten war, hatte
meine Mutter mit ſich gefuͤhret, da er gegen den
Portugiſiſchen Koͤnig Alphonſum mit zu Felde
gehen muſte. Dieſer Alphonſus hatte ſich mit der
Johanna Henrici, des IV. Koͤnigs in Caſtilien Toch-
ter, welche doch von jedermann vor ein Baſtardge-
halten wurde, verlobet, und dieſerwegen nicht allein
den Titul und Wapen von Caſtilien angenommen,
mithin unſerm Ferdinando die Crone diſpudirlich
gemacht, ſondern ſich bereits vieler Staͤdte bemaͤch-
tiget, weiln ihn, ſo wohl Koͤnig Ludwig [XI.] aus
Franckreich, al[s] auch viele Grandes aus Caſtilien
ſtarck zu ſecundiren, verſprochen. Nachdem aber
die Portugieſen im folgenden 1476ten Jahre bey
Toro ziemlich geklofft worden, und mein Vater
vermerckte: Daß es wegen des vielen hin und her
marchirens nicht wohl gethan ſey, uns laͤnger bey
ſich zubehalten, ſchaffte er meine Mutter und mich
zuruͤck nach Madrit, er ſelbſt aber kam nicht ehe
wieder zu uns, biß die Portugieſen 1479. bey Albu-
hera totalit
er geſchlagen, und zum Frieden gezwun-
gen worden, worbey Alphonſus nicht allein auf
Caſtilien, ſondern auch auf ſeine Braut renuncir-

te,
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[490/0504] D. C. de Valaro. JCh Don Cyrillo de Valaro, bin im Jahr nach CHriſti Geburt 1475. den 9. Aug. von meiner Mutter Blanca de Cordua im Feld-Lager unter einem Gezelt zur Welt ge- bracht worden. Denn mein Vater Don Diony- ſio de Valaro, welcher in des neuen Caſtilianiſchen Koͤnigs Ferdinandi Kriegs-Dienſte, als Obriſter uͤber ein Regiment Fuß-Volck getreten war, hatte meine Mutter mit ſich gefuͤhret, da er gegen den Portugiſiſchen Koͤnig Alphonſum mit zu Felde gehen muſte. Dieſer Alphonſus hatte ſich mit der Johanna Henrici, des IV. Koͤnigs in Caſtilien Toch- ter, welche doch von jedermann vor ein Baſtardge- halten wurde, verlobet, und dieſerwegen nicht allein den Titul und Wapen von Caſtilien angenommen, mithin unſerm Ferdinando die Crone diſpudirlich gemacht, ſondern ſich bereits vieler Staͤdte bemaͤch- tiget, weiln ihn, ſo wohl Koͤnig Ludwig XI. aus Franckreich, als auch viele Grandes aus Caſtilien ſtarck zu ſecundiren, verſprochen. Nachdem aber die Portugieſen im folgenden 1476ten Jahre bey Toro ziemlich geklofft worden, und mein Vater vermerckte: Daß es wegen des vielen hin und her marchirens nicht wohl gethan ſey, uns laͤnger bey ſich zubehalten, ſchaffte er meine Mutter und mich zuruͤck nach Madrit, er ſelbſt aber kam nicht ehe wieder zu uns, biß die Portugieſen 1479. bey Albu- hera totaliter geſchlagen, und zum Frieden gezwun- gen worden, worbey Alphonſus nicht allein auf Caſtilien, ſondern auch auf ſeine Braut renuncir- te,

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 490. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/504>, abgerufen am 21.11.2024.