weil geschrieben stünde: Du sollst den Bösen von dir thun.
Hierauff kamen sie alle drey, und langeten ohne eintziges Wort sprechen diejenigen Geschirre und an- dere höchstnöthigen Sachen ab, welche ich durch die Jndianer entgegen setzen ließ, und verlohren sich da- mit in das Ostliche Theil der Jnsul, so daß wir in et- lichen Wochen nicht das geringste von ihnen zu sehen bekamen, doch war ich nebst den Meinen fleißig auf der Hut, damit sie uns nicht etwa bey nächtlicher Zeit überfallen und erschlagen möchten.
Allein hiermit hatte es endlich keine Noth, denn ihr böses Gewissen und zaghaffte Furchtsamkeit mochte sie zurück halten, jedoch die Rache folgte ih- nen auf dem Fusse nach, denn die Bösewichter mu- sten kurtz hernach einander erschrecklicher Weise selbsten aufreiben, und den Lohn ihrer Boßheiten geben, weil sich niemand zum weltlichen Richter über sie aufwerffen wolte.
Eines Tages in aller Frühe, da ich den dritten Theil der Nacht-Wache hielt, hörete ich etliche mahl nach einander meinen Nahmen Don Valaro von ferne laut ausruffen, nahm derowegen mein Gewehr, gieng vor die Hütte heraus, und erblickte auf dem gemachten Damme des Nord-Flusses ei- nen von den dreyen Bösewichtern stehen, der mit der rechten Hand ein grosses Messer in die Höhe reckte. So bald er mich ersahe, kam er eilends her- zu gelauffen, da aber ich mein aufgezogenes Gewehr ihm entgegen hielt, blieb er etwa 20. Schritt vor mir stehen und schrye mit lauter Stimme: Mein Herr! mit diesem Messer habe ich in vergangener
Nacht
weil geſchrieben ſtuͤnde: Du ſollſt den Boͤſen von dir thun.
Hierauff kamen ſie alle drey, und langeten ohne eintziges Wort ſprechen diejenigen Geſchirre und an- dere hoͤchſtnoͤthigen Sachen ab, welche ich durch die Jndianer entgegen ſetzen ließ, und verlohren ſich da- mit in das Oſtliche Theil der Jnſul, ſo daß wir in et- lichen Wochen nicht das geringſte von ihnen zu ſehen bekamen, doch war ich nebſt den Meinen fleißig auf der Hut, damit ſie uns nicht etwa bey naͤchtlicher Zeit uͤberfallen und erſchlagen moͤchten.
Allein hiermit hatte es endlich keine Noth, denn ihr boͤſes Gewiſſen und zaghaffte Furchtſamkeit mochte ſie zuruͤck halten, jedoch die Rache folgte ih- nen auf dem Fuſſe nach, denn die Boͤſewichter mu- ſten kurtz hernach einander erſchrecklicher Weiſe ſelbſten aufreiben, und den Lohn ihrer Boßheiten geben, weil ſich niemand zum weltlichen Richter uͤber ſie aufwerffen wolte.
Eines Tages in aller Fruͤhe, da ich den dritten Theil der Nacht-Wache hielt, hoͤrete ich etliche mahl nach einander meinen Nahmen Don Valaro von ferne laut ausruffen, nahm derowegen mein Gewehr, gieng vor die Huͤtte heraus, und erblickte auf dem gemachten Damme des Nord-Fluſſes ei- nen von den dreyen Boͤſewichtern ſtehen, der mit der rechten Hand ein groſſes Meſſer in die Hoͤhe reckte. So bald er mich erſahe, kam er eilends her- zu gelauffen, da aber ich mein aufgezogenes Gewehr ihm entgegen hielt, blieb er etwa 20. Schritt vor mir ſtehen und ſchrye mit lauter Stimme: Mein Herr! mit dieſem Meſſer habe ich in vergangener
Nacht
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weil geſchrieben ſtuͤnde: Du ſollſt den Boͤſen von
dir thun.
Hierauff kamen ſie alle drey, und langeten ohne
eintziges Wort ſprechen diejenigen Geſchirre und an-
dere hoͤchſtnoͤthigen Sachen ab, welche ich durch die
Jndianer entgegen ſetzen ließ, und verlohren ſich da-
mit in das Oſtliche Theil der Jnſul, ſo daß wir in et-
lichen Wochen nicht das geringſte von ihnen zu ſehen
bekamen, doch war ich nebſt den Meinen fleißig auf
der Hut, damit ſie uns nicht etwa bey naͤchtlicher
Zeit uͤberfallen und erſchlagen moͤchten.
Allein hiermit hatte es endlich keine Noth, denn
ihr boͤſes Gewiſſen und zaghaffte Furchtſamkeit
mochte ſie zuruͤck halten, jedoch die Rache folgte ih-
nen auf dem Fuſſe nach, denn die Boͤſewichter mu-
ſten kurtz hernach einander erſchrecklicher Weiſe
ſelbſten aufreiben, und den Lohn ihrer Boßheiten
geben, weil ſich niemand zum weltlichen Richter
uͤber ſie aufwerffen wolte.
Eines Tages in aller Fruͤhe, da ich den dritten
Theil der Nacht-Wache hielt, hoͤrete ich etliche
mahl nach einander meinen Nahmen Don Valaro
von ferne laut ausruffen, nahm derowegen mein
Gewehr, gieng vor die Huͤtte heraus, und erblickte
auf dem gemachten Damme des Nord-Fluſſes ei-
nen von den dreyen Boͤſewichtern ſtehen, der mit
der rechten Hand ein groſſes Meſſer in die Hoͤhe
reckte. So bald er mich erſahe, kam er eilends her-
zu gelauffen, da aber ich mein aufgezogenes Gewehr
ihm entgegen hielt, blieb er etwa 20. Schritt vor
mir ſtehen und ſchrye mit lauter Stimme: Mein
Herr! mit dieſem Meſſer habe ich in vergangener
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage… [mehr]
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage folgte schon 1732. Zum Zeitpunkt der Digitalisierung stand nur die dritte Auflage von 1740 zur Verfügung. (Link zur Erstausgabe: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:3:1-459276)
Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 600. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/614>, abgerufen am 21.11.2024.
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