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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737.

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Wie ich bereits oben gemeldet, waren nicht allein
die allermeisten Einwohner hierüber hefftig erschro-
cken, so, daß auch fast kein eintziger Mensch an das
Schlafen gedacht, sondern das Ende abgewartet
hat, sondern es wurde auch davor gehalten, daß die-
ses Feuerzeichen eine vorher Verkündigung gantz
besonderer Zufälle seyn müsse, allein, da Herr Mag.
Schmeltzer, Mons. Litzberg,
Herr Wolffgang
nebst dem Alt-Vater, und andern, die sich von der
Physic einen rechten Begriff machen konten, die
Sache weiter überlegten, und darinnen einig wur-
den, daß dieses Wunder vor ein starckes Meteoron
oder Nord-Licht zu achten sey, Herr Mag. Schmel-
ter
auch nächst darauf folgenden Sonntag Nach-
mittags einen erbaulichen Sermon darüber gehal-
ten, und die Wunder GOttes, welche er in die Na-
tur gelegt, anbey die vernünfftigen Ursachen solcher
Feuerzeichen angezeiget hatte, verwandelte sich der
meiste Theil des Schreckens bey allen in eine Got-
tesfürchtige Verwunderung, so, daß wir dergleichen
Meteora, welche sich nachhero noch etliche mahl,
wiewohl nicht gar so sehr fürchterlich zeigten, sämt-
lich mit mehrerer Gelassenheit betrachteten.

*
* Mons. Eberhard Julius hat bey dieser Passage ei-
nen gar feinen und gelehrten Discours, den die
Felsenburgischen Herren Naturkündiger dieses
Meteori wegen gehalten, beygebracht, weil
aber derselbe gar zu weitläufftig, über dieses
seit wenig Jahren fast aller Orten verschiedene
Observationes und Abhandlungen von sol-
cher Materie, in teutscher, lateinischer und
andern Sprachen gedruckt zum Vorscheine
gekom-

Wie ich bereits oben gemeldet, waren nicht allein
die allermeiſten Einwohner hieruͤber hefftig erſchro-
cken, ſo, daß auch faſt kein eintziger Menſch an das
Schlafen gedacht, ſondern das Ende abgewartet
hat, ſondern es wurde auch davor gehalten, daß die-
ſes Feuerzeichen eine vorher Verkuͤndigung gantz
beſonderer Zufaͤlle ſeyn muͤſſe, allein, da Herr Mag.
Schmeltzer, Monſ. Litzberg,
Herr Wolffgang
nebſt dem Alt-Vater, und andern, die ſich von der
Phyſic einen rechten Begriff machen konten, die
Sache weiter uͤberlegten, und darinnen einig wur-
den, daß dieſes Wunder vor ein ſtarckes Meteoron
oder Nord-Licht zu achten ſey, Herr Mag. Schmel-
ter
auch naͤchſt darauf folgenden Sonntag Nach-
mittags einen erbaulichen Sermon daruͤber gehal-
ten, und die Wunder GOttes, welche er in die Na-
tur gelegt, anbey die vernuͤnfftigen Urſachen ſolcher
Feuerzeichen angezeiget hatte, verwandelte ſich der
meiſte Theil des Schreckens bey allen in eine Got-
tesfuͤrchtige Verwunderung, ſo, daß wir dergleichen
Meteora, welche ſich nachhero noch etliche mahl,
wiewohl nicht gar ſo ſehr fuͤrchterlich zeigten, ſaͤmt-
lich mit mehrerer Gelaſſenheit betrachteten.

*
* Monſ. Eberhard Julius hat bey dieſer Paſſage ei-
nen gar feinen und gelehrten Diſcours, den die
Felſenburgiſchen Herren Naturkuͤndiger dieſes
Meteori wegen gehalten, beygebracht, weil
aber derſelbe gar zu weitlaͤufftig, uͤber dieſes
ſeit wenig Jahren faſt aller Orten verſchiedene
Obſervationes und Abhandlungen von ſol-
cher Materie, in teutſcher, lateiniſcher und
andern Sprachen gedruckt zum Vorſcheine
gekom-
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[512/0528] Wie ich bereits oben gemeldet, waren nicht allein die allermeiſten Einwohner hieruͤber hefftig erſchro- cken, ſo, daß auch faſt kein eintziger Menſch an das Schlafen gedacht, ſondern das Ende abgewartet hat, ſondern es wurde auch davor gehalten, daß die- ſes Feuerzeichen eine vorher Verkuͤndigung gantz beſonderer Zufaͤlle ſeyn muͤſſe, allein, da Herr Mag. Schmeltzer, Monſ. Litzberg, Herr Wolffgang nebſt dem Alt-Vater, und andern, die ſich von der Phyſic einen rechten Begriff machen konten, die Sache weiter uͤberlegten, und darinnen einig wur- den, daß dieſes Wunder vor ein ſtarckes Meteoron oder Nord-Licht zu achten ſey, Herr Mag. Schmel- ter auch naͤchſt darauf folgenden Sonntag Nach- mittags einen erbaulichen Sermon daruͤber gehal- ten, und die Wunder GOttes, welche er in die Na- tur gelegt, anbey die vernuͤnfftigen Urſachen ſolcher Feuerzeichen angezeiget hatte, verwandelte ſich der meiſte Theil des Schreckens bey allen in eine Got- tesfuͤrchtige Verwunderung, ſo, daß wir dergleichen Meteora, welche ſich nachhero noch etliche mahl, wiewohl nicht gar ſo ſehr fuͤrchterlich zeigten, ſaͤmt- lich mit mehrerer Gelaſſenheit betrachteten. * * Monſ. Eberhard Julius hat bey dieſer Paſſage ei- nen gar feinen und gelehrten Diſcours, den die Felſenburgiſchen Herren Naturkuͤndiger dieſes Meteori wegen gehalten, beygebracht, weil aber derſelbe gar zu weitlaͤufftig, uͤber dieſes ſeit wenig Jahren faſt aller Orten verſchiedene Obſervationes und Abhandlungen von ſol- cher Materie, in teutſcher, lateiniſcher und andern Sprachen gedruckt zum Vorſcheine gekom-

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737, S. 512. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/528>, abgerufen am 22.11.2024.