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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737.

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dern auch das Land einige Früchte und Fleisch Werck,
jedoch was das letztere anbetraff, nicht sonderlich
überflüßig.

Wir machten uns meistentheils vor allererst
über das Portugiesische sehr zerlästerte Schiff her,
und brachten dasselbe, nach vieler sauern Arbeit, end-
lich in vollkommen guten Stand, hierauf wurde
das Unserige vorgenommen, welches mit leichte-
rer Mühe und in kurtzer Zeit völlig ausgebessert
war.

Jmmittelst begegneten uns auf dieser Jnsul
zweyerley Unglücks-Fälle, denn beym Holtz-ab-
hauen fuhr einem von unsern Leuten ein scharff zu-
gespitztes Beil vom Handgriffe ab, und dem gegen
über sitzenden, der seine Axt auf dem Schleifsteine
wetzte, solchergestalt gerade und tieff in das lincke
Auge hinein, daß er, ohngeacht alles angewandten
Fleisses dreyer Wund-Aertzte, nemlich des unsern,
wie auch des Portugiesischen und Englischen, zwey
Tage hernach sterben mußte. Er hieß Johann To-
bias Fasert, meines behalts von Minden an der
Weser gebürtig, seiner Profession ein Becker, son-
sten ein feiner arbeitsamer und behertzter Mensch
von etwa 26. Jahren.

Das andere Unglück begab sich folgender ge-
stalt: Zwey Portugiesen, 2. von meinen Leuten, und
ein Engelländer, streifften eines Tages etwas weit in
die Jnsul hinein, und brachten gegen Abend zwey
junge Stücken Wild, 6 geschossene Vogel, die an
Grösse den Amseln gleichten, und dann einen ziem-
lichen Sack voll delicater Wurtzeln, von welchen
man ein überaus wohlschmeckendes Gemüse kochen

konte,

dern auch das Land einige Fruͤchte und Fleiſch Werck,
jedoch was das letztere anbetraff, nicht ſonderlich
uͤberfluͤßig.

Wir machten uns meiſtentheils vor allererſt
uͤber das Portugieſiſche ſehr zerlaͤſterte Schiff her,
und brachten daſſelbe, nach vieler ſauern Arbeit, end-
lich in vollkommen guten Stand, hierauf wurde
das Unſerige vorgenommen, welches mit leichte-
rer Muͤhe und in kurtzer Zeit voͤllig ausgebeſſert
war.

Jmmittelſt begegneten uns auf dieſer Jnſul
zweyerley Ungluͤcks-Faͤlle, denn beym Holtz-ab-
hauen fuhr einem von unſern Leuten ein ſcharff zu-
geſpitztes Beil vom Handgriffe ab, und dem gegen
uͤber ſitzenden, der ſeine Axt auf dem Schleifſteine
wetzte, ſolchergeſtalt gerade und tieff in das lincke
Auge hinein, daß er, ohngeacht alles angewandten
Fleiſſes dreyer Wund-Aertzte, nemlich des unſern,
wie auch des Portugieſiſchen und Engliſchen, zwey
Tage hernach ſterben mußte. Er hieß Johann To-
bias Faſert, meines behalts von Minden an der
Weſer gebuͤrtig, ſeiner Profeſſion ein Becker, ſon-
ſten ein feiner arbeitſamer und behertzter Menſch
von etwa 26. Jahren.

Das andere Ungluͤck begab ſich folgender ge-
ſtalt: Zwey Portugieſen, 2. von meinen Leuten, und
ein Engellaͤnder, ſtreifften eines Tages etwas weit in
die Jnſul hinein, und brachten gegen Abend zwey
junge Stuͤcken Wild, 6 geſchoſſene Vogel, die an
Groͤſſe den Amſeln gleichten, und dann einen ziem-
lichen Sack voll delicater Wurtzeln, von welchen
man ein uͤberaus wohlſchmeckendes Gemuͤſe kochen

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[523/0539] dern auch das Land einige Fruͤchte und Fleiſch Werck, jedoch was das letztere anbetraff, nicht ſonderlich uͤberfluͤßig. Wir machten uns meiſtentheils vor allererſt uͤber das Portugieſiſche ſehr zerlaͤſterte Schiff her, und brachten daſſelbe, nach vieler ſauern Arbeit, end- lich in vollkommen guten Stand, hierauf wurde das Unſerige vorgenommen, welches mit leichte- rer Muͤhe und in kurtzer Zeit voͤllig ausgebeſſert war. Jmmittelſt begegneten uns auf dieſer Jnſul zweyerley Ungluͤcks-Faͤlle, denn beym Holtz-ab- hauen fuhr einem von unſern Leuten ein ſcharff zu- geſpitztes Beil vom Handgriffe ab, und dem gegen uͤber ſitzenden, der ſeine Axt auf dem Schleifſteine wetzte, ſolchergeſtalt gerade und tieff in das lincke Auge hinein, daß er, ohngeacht alles angewandten Fleiſſes dreyer Wund-Aertzte, nemlich des unſern, wie auch des Portugieſiſchen und Engliſchen, zwey Tage hernach ſterben mußte. Er hieß Johann To- bias Faſert, meines behalts von Minden an der Weſer gebuͤrtig, ſeiner Profeſſion ein Becker, ſon- ſten ein feiner arbeitſamer und behertzter Menſch von etwa 26. Jahren. Das andere Ungluͤck begab ſich folgender ge- ſtalt: Zwey Portugieſen, 2. von meinen Leuten, und ein Engellaͤnder, ſtreifften eines Tages etwas weit in die Jnſul hinein, und brachten gegen Abend zwey junge Stuͤcken Wild, 6 geſchoſſene Vogel, die an Groͤſſe den Amſeln gleichten, und dann einen ziem- lichen Sack voll delicater Wurtzeln, von welchen man ein uͤberaus wohlſchmeckendes Gemuͤſe kochen konte,

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737, S. 523. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/539>, abgerufen am 21.11.2024.