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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737.

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Ruhm, auch manche unverhoffte Gunst-Bezeigun-
gen und Geschencke von solchen Leuten zu empfan-
gen, die ich öffters kurtz vorhero nicht einmahl gese-
hen oder gekennet hatte. Jedoch wir werden von
unsern 4. jährigen Beysammenseyn, und dem, was
sich binnen der Zeit zugetragen, noch öffter mit ein-
ander zu sprechen, Gelegenheit haben, derowegen
will voritzo nur in meinen Particulier-Geschichten
fortfahren.

Vor Ostern 1720. schrieb mir ein gewisser vor-
nehmer Universitäts-Patron, mit dem ich bishero
wenigstens monatlich Briefe gewechselt hatte: Jch
solte meine Condition bey Herrn Frantz Mar-
tin Julio
aufgeben, und je eher je lieber zu ihm kom-
men, weilen er verschiedene tüchtige Subjecta, in ein
und anderes austrägliches Amt vorzuschlagen, ge-
nöthiget worden, wannenhero er sonderlich auf mich,
der ich doch würcklich kein Jüngling mehr sey, gantz
besondere Reflexion gemacht habe, um GOtt und
der christl Gemeinde, entweder auf der Cantzel oder
auf dem Schul-Catheder meine möglichsten Dien-
ste zu leisten. Jch konte dergleichen Ruf nicht an-
ders als vor regulair erkennen, derowegen nahm
kurtz nach Ostern von meinem bisherigen vortreffli-
chen Wohlthäter, Herrn Julio, wie auch allen an-
dern Freunden, zärtlichen Abschied, und reisete mit
der geschwinden Post, zu nur erwehnten meinem ein-
gebildeten grossen Beförderer. Selbiger empfing
mich aufs allerfreundlichste, und gab mir nach Ver-
lauff weniger Tage, vortreffliche Recommenda-
tions-
Schreiben, an verschiedene Schul-Patronos
einer gewissen Stadt, von welchen ich mit-Worten

sehr

Ruhm, auch manche unverhoffte Gunſt-Bezeigun-
gen und Geſchencke von ſolchen Leuten zu empfan-
gen, die ich oͤffters kurtz vorhero nicht einmahl geſe-
hen oder gekennet hatte. Jedoch wir werden von
unſern 4. jaͤhrigen Beyſammenſeyn, und dem, was
ſich binnen der Zeit zugetragen, noch oͤffter mit ein-
ander zu ſprechen, Gelegenheit haben, derowegen
will voritzo nur in meinen Particulier-Geſchichten
fortfahren.

Vor Oſtern 1720. ſchrieb mir ein gewiſſer vor-
nehmer Univerſitaͤts-Patron, mit dem ich bishero
wenigſtens monatlich Briefe gewechſelt hatte: Jch
ſolte meine Condition bey Herrn Frantz Mar-
tin Julio
aufgeben, und je eher je lieber zu ihm kom-
men, weilen er verſchiedene tuͤchtige Subjecta, in ein
und anderes austraͤgliches Amt vorzuſchlagen, ge-
noͤthiget worden, wannenhero er ſonderlich auf mich,
der ich doch wuͤrcklich kein Juͤngling mehr ſey, gantz
beſondere Reflexion gemacht habe, um GOtt und
der chriſtl Gemeinde, entweder auf der Cantzel oder
auf dem Schul-Catheder meine moͤglichſten Dien-
ſte zu leiſten. Jch konte dergleichen Ruf nicht an-
ders als vor regulair erkennen, derowegen nahm
kurtz nach Oſtern von meinem bisherigen vortreffli-
chen Wohlthaͤter, Herrn Julio, wie auch allen an-
dern Freunden, zaͤrtlichen Abſchied, und reiſete mit
der geſchwinden Poſt, zu nur erwehnten meinem ein-
gebildeten groſſen Befoͤrderer. Selbiger empfing
mich aufs allerfreundlichſte, und gab mir nach Ver-
lauff weniger Tage, vortreffliche Recommenda-
tions-
Schreiben, an verſchiedene Schul-Patronos
einer gewiſſen Stadt, von welchen ich mit-Worten

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[42/0056] Ruhm, auch manche unverhoffte Gunſt-Bezeigun- gen und Geſchencke von ſolchen Leuten zu empfan- gen, die ich oͤffters kurtz vorhero nicht einmahl geſe- hen oder gekennet hatte. Jedoch wir werden von unſern 4. jaͤhrigen Beyſammenſeyn, und dem, was ſich binnen der Zeit zugetragen, noch oͤffter mit ein- ander zu ſprechen, Gelegenheit haben, derowegen will voritzo nur in meinen Particulier-Geſchichten fortfahren. Vor Oſtern 1720. ſchrieb mir ein gewiſſer vor- nehmer Univerſitaͤts-Patron, mit dem ich bishero wenigſtens monatlich Briefe gewechſelt hatte: Jch ſolte meine Condition bey Herrn Frantz Mar- tin Julio aufgeben, und je eher je lieber zu ihm kom- men, weilen er verſchiedene tuͤchtige Subjecta, in ein und anderes austraͤgliches Amt vorzuſchlagen, ge- noͤthiget worden, wannenhero er ſonderlich auf mich, der ich doch wuͤrcklich kein Juͤngling mehr ſey, gantz beſondere Reflexion gemacht habe, um GOtt und der chriſtl Gemeinde, entweder auf der Cantzel oder auf dem Schul-Catheder meine moͤglichſten Dien- ſte zu leiſten. Jch konte dergleichen Ruf nicht an- ders als vor regulair erkennen, derowegen nahm kurtz nach Oſtern von meinem bisherigen vortreffli- chen Wohlthaͤter, Herrn Julio, wie auch allen an- dern Freunden, zaͤrtlichen Abſchied, und reiſete mit der geſchwinden Poſt, zu nur erwehnten meinem ein- gebildeten groſſen Befoͤrderer. Selbiger empfing mich aufs allerfreundlichſte, und gab mir nach Ver- lauff weniger Tage, vortreffliche Recommenda- tions-Schreiben, an verſchiedene Schul-Patronos einer gewiſſen Stadt, von welchen ich mit-Worten ſehr

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/56>, abgerufen am 04.12.2024.