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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737.

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Recitativ.
Verbeisse deinen Schmertz
Mein Eberhard, und laß den Himmel walten,
Der kan, und will, und wird dich wohl er-
halten.

Bleibt gleich dein halbes Hertz
Auch hier bey deiner Cordula zurücke;
So büssest du an solchem schönen Stücke
Doch gar nichts ein,
Ein gantzes Hertzgen soll davor dein eigen seyn,
So bald der Himmel dich, nach unserm Hoffen,
Gesund zurück gebracht;
Drum sey auf lauter Trost und keinen Schmertz
bedacht

Ein frischer Muth hat stets das beste Ziel ge-
troffen.
Aria.
So reise denn, geliebter Freund!
Und komm und eile bald zurücke.
Der Himmel, der dir günstig scheint,
Verdopple stets die Sonnen Blicke.
Regen, Winde, Sturm und Wellen,
Die sich dir entgegen stellen,
Müssen so, wie Sonnen-Schein,
Deiner Großmuth Zeugen seyn;
Bis daß wir dich wieder in Felsenburg
haben,

Allwo dich dein Hertzgen mit Küssen kan
laben.
Diese
Recitativ.
Verbeiſſe deinen Schmertz
Mein Eberhard, und laß den Himmel walten,
Der kan, und will, und wird dich wohl er-
halten.

Bleibt gleich dein halbes Hertz
Auch hier bey deiner Cordula zuruͤcke;
So buͤſſeſt du an ſolchem ſchoͤnen Stuͤcke
Doch gar nichts ein,
Ein gantzes Hertzgen ſoll davor dein eigen ſeyn,
So bald der Himmel dich, nach unſerm Hoffen,
Geſund zuruͤck gebracht;
Drum ſey auf lauter Troſt und keinen Schmertz
bedacht

Ein friſcher Muth hat ſtets das beſte Ziel ge-
troffen.
Aria.
So reiſe denn, geliebter Freund!
Und komm und eile bald zuruͤcke.
Der Himmel, der dir guͤnſtig ſcheint,
Verdopple ſtets die Sonnen Blicke.
Regen, Winde, Sturm und Wellen,
Die ſich dir entgegen ſtellen,
Muͤſſen ſo, wie Sonnen-Schein,
Deiner Großmuth Zeugen ſeyn;
Bis daß wir dich wieder in Felſenburg
haben,

Allwo dich dein Hertzgen mit Kuͤſſen kan
laben.
Dieſe
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[572/0588] Recitativ. Verbeiſſe deinen Schmertz Mein Eberhard, und laß den Himmel walten, Der kan, und will, und wird dich wohl er- halten. Bleibt gleich dein halbes Hertz Auch hier bey deiner Cordula zuruͤcke; So buͤſſeſt du an ſolchem ſchoͤnen Stuͤcke Doch gar nichts ein, Ein gantzes Hertzgen ſoll davor dein eigen ſeyn, So bald der Himmel dich, nach unſerm Hoffen, Geſund zuruͤck gebracht; Drum ſey auf lauter Troſt und keinen Schmertz bedacht Ein friſcher Muth hat ſtets das beſte Ziel ge- troffen. Aria. So reiſe denn, geliebter Freund! Und komm und eile bald zuruͤcke. Der Himmel, der dir guͤnſtig ſcheint, Verdopple ſtets die Sonnen Blicke. Regen, Winde, Sturm und Wellen, Die ſich dir entgegen ſtellen, Muͤſſen ſo, wie Sonnen-Schein, Deiner Großmuth Zeugen ſeyn; Bis daß wir dich wieder in Felſenburg haben, Allwo dich dein Hertzgen mit Kuͤſſen kan laben. Dieſe

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737, S. 572. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/588>, abgerufen am 24.11.2024.