Verbeisse deinen Schmertz Mein Eberhard, und laß den Himmel walten, Der kan, und will, und wird dich wohl er- halten. Bleibt gleich dein halbes Hertz Auch hier bey deinerCordulazurücke; So büssest du an solchem schönen Stücke Doch gar nichts ein, Ein gantzes Hertzgen soll davor dein eigen seyn, So bald der Himmel dich, nach unserm Hoffen, Gesund zurück gebracht; Drum sey auf lauter Trost und keinen Schmertz bedacht Ein frischer Muth hat stets das beste Ziel ge- troffen.
Aria.
So reise denn, geliebter Freund! Und komm und eile bald zurücke. Der Himmel, der dir günstig scheint, Verdopple stets die Sonnen Blicke. Regen, Winde, Sturm und Wellen, Die sich dir entgegen stellen, Müssen so, wie Sonnen-Schein, Deiner Großmuth Zeugen seyn; Bis daß wir dich wieder in Felsenburg haben, Allwo dich dein Hertzgen mit Küssen kan laben.
Diese
Recitativ.
Verbeiſſe deinen Schmertz Mein Eberhard, und laß den Himmel walten, Der kan, und will, und wird dich wohl er- halten. Bleibt gleich dein halbes Hertz Auch hier bey deinerCordulazuruͤcke; So buͤſſeſt du an ſolchem ſchoͤnen Stuͤcke Doch gar nichts ein, Ein gantzes Hertzgen ſoll davor dein eigen ſeyn, So bald der Himmel dich, nach unſerm Hoffen, Geſund zuruͤck gebracht; Drum ſey auf lauter Troſt und keinen Schmertz bedacht Ein friſcher Muth hat ſtets das beſte Ziel ge- troffen.
Aria.
So reiſe denn, geliebter Freund! Und komm und eile bald zuruͤcke. Der Himmel, der dir guͤnſtig ſcheint, Verdopple ſtets die Sonnen Blicke. Regen, Winde, Sturm und Wellen, Die ſich dir entgegen ſtellen, Muͤſſen ſo, wie Sonnen-Schein, Deiner Großmuth Zeugen ſeyn; Bis daß wir dich wieder in Felſenburg haben, Allwo dich dein Hertzgen mit Kuͤſſen kan laben.
Dieſe
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><lgtype="poem"><pbfacs="#f0588"n="572"/><lgn="4"><head><hirendition="#c"><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Recitativ.</hi></hi></hi></head><lb/><l><hirendition="#fr">Verbeiſſe deinen Schmertz</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Mein Eberhard, und laß den Himmel walten,</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Der kan, und will, und wird dich wohl er-<lb/><hirendition="#et">halten.</hi></hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Bleibt gleich dein halbes Hertz</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Auch hier bey deiner</hi><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Cordula</hi></hi><hirendition="#fr">zuruͤcke;</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">So buͤſſeſt du an ſolchem ſchoͤnen Stuͤcke</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Doch gar nichts ein,</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Ein gantzes Hertzgen ſoll davor dein eigen ſeyn,</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">So bald der Himmel dich, nach unſerm Hoffen,</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Geſund zuruͤck gebracht;</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Drum ſey auf lauter Troſt und keinen Schmertz<lb/><hirendition="#et">bedacht</hi></hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Ein friſcher Muth hat ſtets das beſte Ziel ge-<lb/><hirendition="#et">troffen.</hi></hi></l></lg><lb/><lgn="5"><head><hirendition="#c"><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Aria.</hi></hi></hi></head><lb/><l><hirendition="#fr">So reiſe denn, geliebter Freund!</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Und komm und eile bald zuruͤcke.</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Der Himmel, der dir guͤnſtig ſcheint,</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Verdopple ſtets die Sonnen Blicke.</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Regen, Winde, Sturm und Wellen,</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Die ſich dir entgegen ſtellen,</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Muͤſſen ſo, wie Sonnen-Schein,</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Deiner Großmuth Zeugen ſeyn;</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Bis daß wir dich wieder in Felſenburg<lb/><hirendition="#et">haben,</hi></hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Allwo dich dein Hertzgen mit Kuͤſſen kan<lb/><hirendition="#et">laben.</hi></hi></l></lg></lg><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Dieſe</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[572/0588]
Recitativ.
Verbeiſſe deinen Schmertz
Mein Eberhard, und laß den Himmel walten,
Der kan, und will, und wird dich wohl er-
halten.
Bleibt gleich dein halbes Hertz
Auch hier bey deiner Cordula zuruͤcke;
So buͤſſeſt du an ſolchem ſchoͤnen Stuͤcke
Doch gar nichts ein,
Ein gantzes Hertzgen ſoll davor dein eigen ſeyn,
So bald der Himmel dich, nach unſerm Hoffen,
Geſund zuruͤck gebracht;
Drum ſey auf lauter Troſt und keinen Schmertz
bedacht
Ein friſcher Muth hat ſtets das beſte Ziel ge-
troffen.
Aria.
So reiſe denn, geliebter Freund!
Und komm und eile bald zuruͤcke.
Der Himmel, der dir guͤnſtig ſcheint,
Verdopple ſtets die Sonnen Blicke.
Regen, Winde, Sturm und Wellen,
Die ſich dir entgegen ſtellen,
Muͤſſen ſo, wie Sonnen-Schein,
Deiner Großmuth Zeugen ſeyn;
Bis daß wir dich wieder in Felſenburg
haben,
Allwo dich dein Hertzgen mit Kuͤſſen kan
laben.
Dieſe
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737, S. 572. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/588>, abgerufen am 16.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.