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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737.

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angebundenen Cörper, mit einer Matte, und be-
gruben ihn ehrbarlich an die Seite unsers GOttes-
Ackers.

Wir bekamen sonsten selbiges Jahr, nach Auf-
sage der Aeltern, einen mittelmäßigen Geträyde-doch
ziemlich starcken Trauben-Seegen, die wilden Af-
fen wolten sich hierbey ziemlich dreuste machen, uns
berauben, und unsere mit allerhand farbigen Hals-
Bändern gezeichneten Affen, verfolgen, allein ich,
Mons. Harckert und andere Europäer, so bey der
Kirchen-Arbeit wenig wichtige Hülffe leisten kon-
ten, legten den äussersten Fleiß an, unsere dienstbare
Affen zu schützen, und die Fremden mit Feuer und
Schwerd zu verfolgen. Jedoch wendeten wir
nicht alle unsere Zeit hierauf, sondern besorgten
auch andere nützliche Dinge, absonderlich war mei-
ne Arbeit, Herrn Mag. Schmelzern bey seiner auf
sich genommenen Mühe täglich 4. Stunden abzu-
lösen, selbige aber bestund darinnen: Es hatte er-
meldter Herr Mag. Schmeltzer eine Schule von
achtzehen Knaben, die ohngefähr 12. bis 14. Jahr
alt waren, angelegt, so daß sich von jeder Gemeine
zwey darinnen befanden, diese fing er an, nicht allein
in den aller nachsinnlichsten Puncten der Theolo-
gie,
sondern auch in den Grund Sprachen zu infor-
mir
en, ich aber mußte täglich zwey Stunden zum
Latein, eine Stunde zum Schreiben, und eine Stun-
de zum Rechnen mit ihnen anwenden, so daß diese
Knaben früh von 6. bis 10. Uhr, und nachmittags
von 1. bis 5. Uhr, in beständigen Fleisse verharren
mußten, also hatte ich früh von 8. bis 10. Uhr das La-
tein, Mittags von 1. bis 2. Uhr das Schreiben, und

von

angebundenen Coͤrper, mit einer Matte, und be-
gruben ihn ehrbarlich an die Seite unſers GOttes-
Ackers.

Wir bekamen ſonſten ſelbiges Jahr, nach Auf-
ſage der Aeltern, einen mittelmaͤßigen Getraͤyde-doch
ziemlich ſtarcken Trauben-Seegen, die wilden Af-
fen wolten ſich hierbey ziemlich dreuſte machen, uns
berauben, und unſere mit allerhand farbigen Hals-
Baͤndern gezeichneten Affen, verfolgen, allein ich,
Monſ. Harckert und andere Europaͤer, ſo bey der
Kirchen-Arbeit wenig wichtige Huͤlffe leiſten kon-
ten, legten den aͤuſſerſten Fleiß an, unſere dienſtbare
Affen zu ſchuͤtzen, und die Fremden mit Feuer und
Schwerd zu verfolgen. Jedoch wendeten wir
nicht alle unſere Zeit hierauf, ſondern beſorgten
auch andere nuͤtzliche Dinge, abſonderlich war mei-
ne Arbeit, Herrn Mag. Schmelzern bey ſeiner auf
ſich genommenen Muͤhe taͤglich 4. Stunden abzu-
loͤſen, ſelbige aber beſtund darinnen: Es hatte er-
meldter Herr Mag. Schmeltzer eine Schule von
achtzehen Knaben, die ohngefaͤhr 12. bis 14. Jahr
alt waren, angelegt, ſo daß ſich von jeder Gemeine
zwey darinnen befanden, dieſe fing er an, nicht allein
in den aller nachſinnlichſten Puncten der Theolo-
gie,
ſondern auch in den Grund Sprachen zu infor-
mir
en, ich aber mußte taͤglich zwey Stunden zum
Latein, eine Stunde zum Schreiben, und eine Stun-
de zum Rechnen mit ihnen anwenden, ſo daß dieſe
Knaben fruͤh von 6. bis 10. Uhr, und nachmittags
von 1. bis 5. Uhr, in beſtaͤndigen Fleiſſe verharren
mußten, alſo hatte ich fruͤh von 8. bis 10. Uhr das La-
tein, Mittags von 1. bis 2. Uhr das Schreiben, und

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[75/0089] angebundenen Coͤrper, mit einer Matte, und be- gruben ihn ehrbarlich an die Seite unſers GOttes- Ackers. Wir bekamen ſonſten ſelbiges Jahr, nach Auf- ſage der Aeltern, einen mittelmaͤßigen Getraͤyde-doch ziemlich ſtarcken Trauben-Seegen, die wilden Af- fen wolten ſich hierbey ziemlich dreuſte machen, uns berauben, und unſere mit allerhand farbigen Hals- Baͤndern gezeichneten Affen, verfolgen, allein ich, Monſ. Harckert und andere Europaͤer, ſo bey der Kirchen-Arbeit wenig wichtige Huͤlffe leiſten kon- ten, legten den aͤuſſerſten Fleiß an, unſere dienſtbare Affen zu ſchuͤtzen, und die Fremden mit Feuer und Schwerd zu verfolgen. Jedoch wendeten wir nicht alle unſere Zeit hierauf, ſondern beſorgten auch andere nuͤtzliche Dinge, abſonderlich war mei- ne Arbeit, Herrn Mag. Schmelzern bey ſeiner auf ſich genommenen Muͤhe taͤglich 4. Stunden abzu- loͤſen, ſelbige aber beſtund darinnen: Es hatte er- meldter Herr Mag. Schmeltzer eine Schule von achtzehen Knaben, die ohngefaͤhr 12. bis 14. Jahr alt waren, angelegt, ſo daß ſich von jeder Gemeine zwey darinnen befanden, dieſe fing er an, nicht allein in den aller nachſinnlichſten Puncten der Theolo- gie, ſondern auch in den Grund Sprachen zu infor- miren, ich aber mußte taͤglich zwey Stunden zum Latein, eine Stunde zum Schreiben, und eine Stun- de zum Rechnen mit ihnen anwenden, ſo daß dieſe Knaben fruͤh von 6. bis 10. Uhr, und nachmittags von 1. bis 5. Uhr, in beſtaͤndigen Fleiſſe verharren mußten, alſo hatte ich fruͤh von 8. bis 10. Uhr das La- tein, Mittags von 1. bis 2. Uhr das Schreiben, und von

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/89>, abgerufen am 29.11.2024.