tain hatte ihm etwas Bisquit und Wein geben lassen, woran er sich labte; indem aber ich mich nur blicken ließ, sagte der Capitain: Monsieur, wenn es euch gefällig ist, wollen wir diesen Menschen mit nach Felsenburg nehmen, denn Herr Schmeltzer meynt, daß er wegen der vielen Sprachen die er ex funda- mento verstehet, einen guten Praeceptorem abge- ben könte. So ist, versetzte ich, meiner Schwester Bitte erfüllet. Horn lachte und sagte: so ist dieses be- jammerns-würdigen Menschen Wunsch erhöret, de- rowegen will ich so gleich auf den Trödel schicken und ihm das beste Kleyd so da ist, bringen lassen, denn wir haben keine Zeit ihn neu zu kleyden. Augenblick- lich schickte er fort, ich und meine Schwester aber wandten uns zu dem Mons. van Blac und fragten: ob er mit uns nach Ost-Jndien fahren wolte? Ach? seufzete er, wenn ich so glücklich seyn könte mein Le- ben in Dero Diensten zu enden. Wir wollen euch, gab ich ihm zur Antwort, nicht zu unsern Diener, sondern zu einem Mitgenossen, unsers, mit GOtt zu hoffen habenden Glücks und Vergnügens ma- chen, auch eure zeitliche Wohlfahrt möglichstens befördern. Er küssete hierauf meinem Vater, mir, meiner Schwester und dem Capitain Horn die Hände und versprach, daferne er in unserer Gesell- schafft mit reisen dürffte, so bald es von ihm verlangt würde, den Eyd der Treue abzulegen. Bald her- nach kamen verschiedene Kleyder, der Capitain Horn kauffte ein rothes, und noch ein braunes, wel- che beyden ihm am besten passeten, und also war un- ser Mons. van Blac wieder ein Kerl, der Abends mit bey uns zu Tische sitzen konte, indem wir uns seiner
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tain hatte ihm etwas Biſquit und Wein geben laſſen, woran er ſich labte; indem aber ich mich nur blicken ließ, ſagte der Capitain: Monſieur, wenn es euch gefaͤllig iſt, wollen wir dieſen Menſchen mit nach Felſenburg nehmen, denn Herr Schmeltzer meynt, daß er wegen der vielen Sprachen die er ex funda- mento verſtehet, einen guten Præceptorem abge- ben koͤnte. So iſt, verſetzte ich, meiner Schweſter Bitte erfuͤllet. Horn lachte und ſagte: ſo iſt dieſes be- jammerns-wuͤrdigen Menſchen Wunſch erhoͤret, de- rowegen will ich ſo gleich auf den Troͤdel ſchicken und ihm das beſte Kleyd ſo da iſt, bringen laſſen, denn wir haben keine Zeit ihn neu zu kleyden. Augenblick- lich ſchickte er fort, ich und meine Schweſter aber wandten uns zu dem Monſ. van Blac und fragten: ob er mit uns nach Oſt-Jndien fahren wolte? Ach? ſeufzete er, wenn ich ſo gluͤcklich ſeyn koͤnte mein Le- ben in Dero Dienſten zu enden. Wir wollen euch, gab ich ihm zur Antwort, nicht zu unſern Diener, ſondern zu einem Mitgenoſſen, unſers, mit GOtt zu hoffen habenden Gluͤcks und Vergnuͤgens ma- chen, auch eure zeitliche Wohlfahrt moͤglichſtens befoͤrdern. Er kuͤſſete hierauf meinem Vater, mir, meiner Schweſter und dem Capitain Horn die Haͤnde und verſprach, daferne er in unſerer Geſell- ſchafft mit reiſen duͤrffte, ſo bald es von ihm verlangt wuͤrde, den Eyd der Treue abzulegen. Bald her- nach kamen verſchiedene Kleyder, der Capitain Horn kauffte ein rothes, und noch ein braunes, wel- che beyden ihm am beſten paſſeten, und alſo war un- ſer Monſ. van Blac wieder ein Kerl, der Abends mit bey uns zu Tiſche ſitzen konte, indem wir uns ſeiner
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tain hatte ihm etwas Biſquit und Wein geben laſſen,
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gefaͤllig iſt, wollen wir dieſen Menſchen mit nach
Felſenburg nehmen, denn Herr Schmeltzer meynt,
daß er wegen der vielen Sprachen die er ex funda-
mento verſtehet, einen guten Præceptorem abge-
ben koͤnte. So iſt, verſetzte ich, meiner Schweſter
Bitte erfuͤllet. Horn lachte und ſagte: ſo iſt dieſes be-
jammerns-wuͤrdigen Menſchen Wunſch erhoͤret, de-
rowegen will ich ſo gleich auf den Troͤdel ſchicken
und ihm das beſte Kleyd ſo da iſt, bringen laſſen, denn
wir haben keine Zeit ihn neu zu kleyden. Augenblick-
lich ſchickte er fort, ich und meine Schweſter aber
wandten uns zu dem Monſ. van Blac und fragten:
ob er mit uns nach Oſt-Jndien fahren wolte? Ach?
ſeufzete er, wenn ich ſo gluͤcklich ſeyn koͤnte mein Le-
ben in Dero Dienſten zu enden. Wir wollen euch,
gab ich ihm zur Antwort, nicht zu unſern Diener,
ſondern zu einem Mitgenoſſen, unſers, mit GOtt
zu hoffen habenden Gluͤcks und Vergnuͤgens ma-
chen, auch eure zeitliche Wohlfahrt moͤglichſtens
befoͤrdern. Er kuͤſſete hierauf meinem Vater, mir,
meiner Schweſter und dem Capitain Horn die
Haͤnde und verſprach, daferne er in unſerer Geſell-
ſchafft mit reiſen duͤrffte, ſo bald es von ihm verlangt
wuͤrde, den Eyd der Treue abzulegen. Bald her-
nach kamen verſchiedene Kleyder, der Capitain
Horn kauffte ein rothes, und noch ein braunes, wel-
che beyden ihm am beſten paſſeten, und alſo war un-
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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata03_1739/17>, abgerufen am 24.11.2024.
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