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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739.

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sie in mein Zimmer hinüber führete, der Helenae
Kleider, Strümpffe und Pantoffeln vorzeigte, und
selbige meiner nunmehrigen Liebste in Verwahrung
gab. Und wenn ihr mir, sagte diese, mein nun-
mehriger allerliebster Schatz, 100000. Thlr. zum
Mahl-Schatze gegeben hättet, so wären mir selbi-
ge doch nicht halb so angenehm, als diese Equip-
page;
Stille! nun wollen wir nicht mehr unter
dem Verdeck spielen, sondern dem van Steen zei-
gen, was er verlohren oder gewonnen hat, inzwi-
schen bin ich vergnügt, Mons. van Blac, daß ich
mich nunmehro die Eurige nennen darff und kan.
Morgen früh will ich mich mit euch copuliren lassen,
daferne ihr ein Zeugniß aus Antwerpen bey euch
habt, daß daselbst von eurer Verehligung mit je-
mand, keiner etwas wisse, (dieses zeigte ich ihr so
gleich) sodann will ich noch 1000. und mehr Thaler
daran wenden, wenn es ja erfodert werden solte,
daß die H - - - Helena rechtschaffen prostituiret,
und den van Steen der Staar gestochen werden
möge.

Wie viel mir nun auch an der Person der van
Bredal
gelegen war, so hielt ich doch nicht vor rath-
sam, daß wir uns in diesem Stück übereileten, in-
dem uns von unsern Feinden garstige Possen gespie-
let werden könten, hergegen war ich der Meinung,
daß es besser wäre, wenn wir uns, so bald wir un-
sere Sachen alle in Ordnung gebracht, je ehe je lie-
ber nach Engelland übersetzen liessen, mitlerweile
wolte ich die gantze Comödie von der Helena mit
allen Umständen zu Pappier bringen, einen Brief
an den van Steen darzu legen, der Helenae Klei-

der
(O 4)

ſie in mein Zimmer hinuͤber fuͤhrete, der Helenæ
Kleider, Struͤmpffe und Pantoffeln vorzeigte, und
ſelbige meiner nunmehrigen Liebſte in Verwahrung
gab. Und wenn ihr mir, ſagte dieſe, mein nun-
mehriger allerliebſter Schatz, 100000. Thlr. zum
Mahl-Schatze gegeben haͤttet, ſo waͤren mir ſelbi-
ge doch nicht halb ſo angenehm, als dieſe Equip-
page;
Stille! nun wollen wir nicht mehr unter
dem Verdeck ſpielen, ſondern dem van Steen zei-
gen, was er verlohren oder gewonnen hat, inzwi-
ſchen bin ich vergnuͤgt, Monſ. van Blac, daß ich
mich nunmehro die Eurige nennen darff und kan.
Morgen fruͤh will ich mich mit euch copuliren laſſen,
daferne ihr ein Zeugniß aus Antwerpen bey euch
habt, daß daſelbſt von eurer Verehligung mit je-
mand, keiner etwas wiſſe, (dieſes zeigte ich ihr ſo
gleich) ſodann will ich noch 1000. und mehr Thaler
daran wenden, wenn es ja erfodert werden ſolte,
daß die H ‒ ‒ ‒ Helena rechtſchaffen proſtituiret,
und den van Steen der Staar geſtochen werden
moͤge.

Wie viel mir nun auch an der Perſon der van
Bredal
gelegen war, ſo hielt ich doch nicht vor rath-
ſam, daß wir uns in dieſem Stuͤck uͤbereileten, in-
dem uns von unſern Feinden garſtige Poſſen geſpie-
let werden koͤnten, hergegen war ich der Meinung,
daß es beſſer waͤre, wenn wir uns, ſo bald wir un-
ſere Sachen alle in Ordnung gebracht, je ehe je lie-
ber nach Engelland uͤberſetzen lieſſen, mitlerweile
wolte ich die gantze Comoͤdie von der Helena mit
allen Umſtaͤnden zu Pappier bringen, einen Brief
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der
(O 4)
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[215/0223] ſie in mein Zimmer hinuͤber fuͤhrete, der Helenæ Kleider, Struͤmpffe und Pantoffeln vorzeigte, und ſelbige meiner nunmehrigen Liebſte in Verwahrung gab. Und wenn ihr mir, ſagte dieſe, mein nun- mehriger allerliebſter Schatz, 100000. Thlr. zum Mahl-Schatze gegeben haͤttet, ſo waͤren mir ſelbi- ge doch nicht halb ſo angenehm, als dieſe Equip- page; Stille! nun wollen wir nicht mehr unter dem Verdeck ſpielen, ſondern dem van Steen zei- gen, was er verlohren oder gewonnen hat, inzwi- ſchen bin ich vergnuͤgt, Monſ. van Blac, daß ich mich nunmehro die Eurige nennen darff und kan. Morgen fruͤh will ich mich mit euch copuliren laſſen, daferne ihr ein Zeugniß aus Antwerpen bey euch habt, daß daſelbſt von eurer Verehligung mit je- mand, keiner etwas wiſſe, (dieſes zeigte ich ihr ſo gleich) ſodann will ich noch 1000. und mehr Thaler daran wenden, wenn es ja erfodert werden ſolte, daß die H ‒ ‒ ‒ Helena rechtſchaffen proſtituiret, und den van Steen der Staar geſtochen werden moͤge. Wie viel mir nun auch an der Perſon der van Bredal gelegen war, ſo hielt ich doch nicht vor rath- ſam, daß wir uns in dieſem Stuͤck uͤbereileten, in- dem uns von unſern Feinden garſtige Poſſen geſpie- let werden koͤnten, hergegen war ich der Meinung, daß es beſſer waͤre, wenn wir uns, ſo bald wir un- ſere Sachen alle in Ordnung gebracht, je ehe je lie- ber nach Engelland uͤberſetzen lieſſen, mitlerweile wolte ich die gantze Comoͤdie von der Helena mit allen Umſtaͤnden zu Pappier bringen, einen Brief an den van Steen darzu legen, der Helenæ Klei- der (O 4)

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata03_1739/223>, abgerufen am 24.11.2024.