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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739.

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An der dritten Seite der Pyramide war eben
diese Gedenck-Schrifft in Englischer Sprache zu
lesen, und an den drey Seiten des Fuß-Gestelles
der Pyramide noch dieses, ebenfalls in dreyerley
Sprachen:

Albertus Julius
ward gebohren
Ao. 1628. d. 8. Januar.
entdeckte diese Jnsul Ao. 1646. d. 8. Semptembr.
hat also auf der Welt gelebt; 102. Jahr
9. Monat.
auf dieser Jnsul zugebrachr 84. Jahr
1. Monat.
Leichen-Text:
Der 23ste Psalm.
Der HErr ist mein Hirt, mir wird
nichts mangeln, etc. etc.

Es gab diese Pyramide unsern Gottes-Acker
eine nicht geringe Zierde, weßwegen wir manchen
Spatzier-Gang dahin thaten, und selbigen nie-
mahls leer von Leuten antraffen, sonderlich lief-
fen die Kinder fast täglich Hauffen-weise dahin,
weiln aber auch die unvernünfftigen und wilden
Thiere darauf herum lieffen, so beschlossen wir,
den gantzen Gottes-Ackers-Platz in behöriger
Weite mit einer Mauer einzufassen, und nicht
mehr als 2. Thore zum Ein- und Ausgange zu
lassen, nehmlich eins/ so auf den grossen Garten, und
das andere, so auf den Fluß stossen solte, wo sich
derselbe oben in 2. Ströme theilet. Nachdem
nun, ausser den vielen Steinen, so in selbiger Ge-

gend

An der dritten Seite der Pyramide war eben
dieſe Gedenck-Schrifft in Engliſcher Sprache zu
leſen, und an den drey Seiten des Fuß-Geſtelles
der Pyramide noch dieſes, ebenfalls in dreyerley
Sprachen:

Albertus Julius
ward gebohren
Ao. 1628. d. 8. Januar.
entdeckte dieſe Jnſul Ao. 1646. d. 8. Semptembr.
hat alſo auf der Welt gelebt; 102. Jahr
9. Monat.
auf dieſer Jnſul zugebrachr 84. Jahr
1. Monat.
Leichen-Text:
Der 23ſte Pſalm.
Der HErr iſt mein Hirt, mir wird
nichts mangeln, ꝛc. ꝛc.

Es gab dieſe Pyramide unſern Gottes-Acker
eine nicht geringe Zierde, weßwegen wir manchen
Spatzier-Gang dahin thaten, und ſelbigen nie-
mahls leer von Leuten antraffen, ſonderlich lief-
fen die Kinder faſt taͤglich Hauffen-weiſe dahin,
weiln aber auch die unvernuͤnfftigen und wilden
Thiere darauf herum lieffen, ſo beſchloſſen wir,
den gantzen Gottes-Ackers-Platz in behoͤriger
Weite mit einer Mauer einzufaſſen, und nicht
mehr als 2. Thore zum Ein- und Ausgange zu
laſſen, nehmlich eins/ ſo auf den groſſen Garten, und
das andere, ſo auf den Fluß ſtoſſen ſolte, wo ſich
derſelbe oben in 2. Stroͤme theilet. Nachdem
nun, auſſer den vielen Steinen, ſo in ſelbiger Ge-

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[292/0300] An der dritten Seite der Pyramide war eben dieſe Gedenck-Schrifft in Engliſcher Sprache zu leſen, und an den drey Seiten des Fuß-Geſtelles der Pyramide noch dieſes, ebenfalls in dreyerley Sprachen: Albertus Julius ward gebohren Ao. 1628. d. 8. Januar. entdeckte dieſe Jnſul Ao. 1646. d. 8. Semptembr. hat alſo auf der Welt gelebt; 102. Jahr 9. Monat. auf dieſer Jnſul zugebrachr 84. Jahr 1. Monat. Leichen-Text: Der 23ſte Pſalm. Der HErr iſt mein Hirt, mir wird nichts mangeln, ꝛc. ꝛc. Es gab dieſe Pyramide unſern Gottes-Acker eine nicht geringe Zierde, weßwegen wir manchen Spatzier-Gang dahin thaten, und ſelbigen nie- mahls leer von Leuten antraffen, ſonderlich lief- fen die Kinder faſt taͤglich Hauffen-weiſe dahin, weiln aber auch die unvernuͤnfftigen und wilden Thiere darauf herum lieffen, ſo beſchloſſen wir, den gantzen Gottes-Ackers-Platz in behoͤriger Weite mit einer Mauer einzufaſſen, und nicht mehr als 2. Thore zum Ein- und Ausgange zu laſſen, nehmlich eins/ ſo auf den groſſen Garten, und das andere, ſo auf den Fluß ſtoſſen ſolte, wo ſich derſelbe oben in 2. Stroͤme theilet. Nachdem nun, auſſer den vielen Steinen, ſo in ſelbiger Ge- gend

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata03_1739/300>, abgerufen am 22.11.2024.