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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739.

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fruchtbare Bäume stunden, vor demselben aber die
offenbahre See ins Gesichte. Wir gingen bis an
das Ufer der See, und fanden selbiges sehr bequem
zum Anländen, an keinem Ende des Platzes aber,
war man vermögend um das Gebürge herum zu
kommen, sondern die steilen Felsen-Spitzen gingen
weit in die See hinein, machten also, daß dieser grü-
ne Platz, dessen Länge am Ufer etwa 500. Schritt,
die Breite aber von dem Berge biß zum Ufer etwa
400. Schritt war, ein rundes aufgeschnittenes
Brod praesentirte.

Bey unserer Herum-Fahrt um diese kleine Jn-
sul, war dieser grüne Platz zwischen und unter den
rauhen Felsen bereits angemerckt worden, weßwe-
gen es keine Mühe bedurffte, mit dem Boote da-
selbst anzufahren, weiln es aber bereits Mittag
war, rieth Mons. van Blac, daß wir nunmehro,
da unsere Curiosität satsam vergnügt, den Rück-
weg suchen, und so viel als möglich, nach den Hül-
ten eilen möchten, indem sonsten die Zurückgeschick-
ten sich eines uns begegneten Unglücks-Falls be-
sorgen, also ohnfehlbar kommen, und uns aussu-
chen würden. Capitain Horn versetzte hierauf:
"Meine Herren! ich habe auch etwas zu erinnern;"
mir scheinet nicht rathsam zu seyn, von allen dem"
was wir unter diesem Gebürge gefunden und ge-"
sehen haben, meinen Leuten und den Portugiesen"
einen wahrhafften Bericht abzustatten; die Ursa-"
chen sind leicht zu errathen, was wir ihnen aber vor-"
schwatzen wollen, das kan unterwegs unter uns ver-"
abredet werden, damit wir alle bey einerley Rede"
bleiben. Mein getreuer Rath ist demnach dieser,"

daß

fruchtbare Baͤume ſtunden, vor demſelben aber die
offenbahre See ins Geſichte. Wir gingen bis an
das Ufer der See, und fanden ſelbiges ſehr bequem
zum Anlaͤnden, an keinem Ende des Platzes aber,
war man vermoͤgend um das Gebuͤrge herum zu
kommen, ſondern die ſteilen Felſen-Spitzen gingen
weit in die See hinein, machten alſo, daß dieſer gruͤ-
ne Platz, deſſen Laͤnge am Ufer etwa 500. Schritt,
die Breite aber von dem Berge biß zum Ufer etwa
400. Schritt war, ein rundes aufgeſchnittenes
Brod præſentirte.

Bey unſerer Herum-Fahrt um dieſe kleine Jn-
ſul, war dieſer gruͤne Platz zwiſchen und unter den
rauhen Felſen bereits angemerckt worden, weßwe-
gen es keine Muͤhe bedurffte, mit dem Boote da-
ſelbſt anzufahren, weiln es aber bereits Mittag
war, rieth Monſ. van Blac, daß wir nunmehro,
da unſere Curiositaͤt ſatſam vergnuͤgt, den Ruͤck-
weg ſuchen, und ſo viel als moͤglich, nach den Huͤl-
ten eilen moͤchten, indem ſonſten die Zuruͤckgeſchick-
ten ſich eines uns begegneten Ungluͤcks-Falls be-
ſorgen, alſo ohnfehlbar kommen, und uns auſſu-
chen wuͤrden. Capitain Horn verſetzte hierauf:
„Meine Herren! ich habe auch etwas zu erinnern;„
mir ſcheinet nicht rathſam zu ſeyn, von allen dem„
was wir unter dieſem Gebuͤrge gefunden und ge-„
ſehen haben, meinen Leuten und den Portugieſen„
einen wahrhafften Bericht abzuſtatten; die Urſa-„
chen ſind leicht zu errathen, was wir ihnen aber vor-„
ſchwatzen wollen, das kan unterwegs unter uns ver-„
abredet werden, damit wir alle bey einerley Rede„
bleiben. Mein getreuer Rath iſt demnach dieſer,„

daß
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[335/0343] fruchtbare Baͤume ſtunden, vor demſelben aber die offenbahre See ins Geſichte. Wir gingen bis an das Ufer der See, und fanden ſelbiges ſehr bequem zum Anlaͤnden, an keinem Ende des Platzes aber, war man vermoͤgend um das Gebuͤrge herum zu kommen, ſondern die ſteilen Felſen-Spitzen gingen weit in die See hinein, machten alſo, daß dieſer gruͤ- ne Platz, deſſen Laͤnge am Ufer etwa 500. Schritt, die Breite aber von dem Berge biß zum Ufer etwa 400. Schritt war, ein rundes aufgeſchnittenes Brod præſentirte. Bey unſerer Herum-Fahrt um dieſe kleine Jn- ſul, war dieſer gruͤne Platz zwiſchen und unter den rauhen Felſen bereits angemerckt worden, weßwe- gen es keine Muͤhe bedurffte, mit dem Boote da- ſelbſt anzufahren, weiln es aber bereits Mittag war, rieth Monſ. van Blac, daß wir nunmehro, da unſere Curiositaͤt ſatſam vergnuͤgt, den Ruͤck- weg ſuchen, und ſo viel als moͤglich, nach den Huͤl- ten eilen moͤchten, indem ſonſten die Zuruͤckgeſchick- ten ſich eines uns begegneten Ungluͤcks-Falls be- ſorgen, alſo ohnfehlbar kommen, und uns auſſu- chen wuͤrden. Capitain Horn verſetzte hierauf: „Meine Herren! ich habe auch etwas zu erinnern;„ mir ſcheinet nicht rathſam zu ſeyn, von allen dem„ was wir unter dieſem Gebuͤrge gefunden und ge-„ ſehen haben, meinen Leuten und den Portugieſen„ einen wahrhafften Bericht abzuſtatten; die Urſa-„ chen ſind leicht zu errathen, was wir ihnen aber vor-„ ſchwatzen wollen, das kan unterwegs unter uns ver-„ abredet werden, damit wir alle bey einerley Rede„ bleiben. Mein getreuer Rath iſt demnach dieſer,„ daß

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739, S. 335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata03_1739/343>, abgerufen am 22.11.2024.