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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739.

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Am 7. Jan. des abgewichenen 1734sten Jahres
ging ich von Felsenburg ab und zu Schiffe, fand auf
selbigen alles in bester Ordnung, so, daß ich den 8.
dito mit anbrechen den Tage bey gutem Winde und
Wetter von dannen seegeln konte, nachdem ich mit
12. Canonen Schüssen nochmahligen Abschied ge-
nommen, das Glück auf die Reise! aus ihren Ca-
nonen aber annoch hören konte, da ich schon etliche
Meilen von dannen war. Noch niemahls habe ich
eine geruhigere Fahrt gehabt, als dieses mahl, weil
es aber zuweilen gar zu langsam ging, bin ich erstlich
zu Ende des May-Monats im Texel eingelauffen.
Nachdem ich nun die Portugiesen, so ich mitgefüh-
ret, bereits an dem Ufer ihres Vaterlandes ausge-
setzt, versprach ich meinen Leuten alles dasjenige zu
halten, was ihnen annoch in Felsenburg versprochen
worden, sie musten mir aber ihren gethanen Eyd
wiederholen, daß sie von allen unsern Begebenheiten
in Holland nicht viel Plauderens und grosses We-
sen machen wolten. Hierauf brachte ich, vermit-
telst einer guten Summa Geldes, alles in solche gute
Ordnung und Richtigkeit, daß ich mein Volck und
Bagage frey und sicher ausschiffen durffte, nahm
auch mein Logis abermahls in Amsterdam bey
Herrn G. v. B. welcher mich mit sehr grossen Freu-
den-Bezeigungen empfing. Nachdem nun das
Schiffs-Volck wohl befriediget war, ließ ich alles
von mir, mit der Erklärung, daß, wer von ihnen Lust
hätte, noch eine Reise mit mir zu thun, nach Ostern
1735. in Amsterdam bey Herrn G. v. B. oder wenn
ich gegenwärtig, sich bey mir selbst melden könte;
mithin behielt nur die 9. Freygelassenen zur Bedie-

nung
III. Theil. (G g)

Am 7. Jan. des abgewichenen 1734ſten Jahres
ging ich von Felſenburg ab und zu Schiffe, fand auf
ſelbigen alles in beſter Ordnung, ſo, daß ich den 8.
dito mit anbrechen den Tage bey gutem Winde und
Wetter von dannen ſeegeln konte, nachdem ich mit
12. Canonen Schuͤſſen nochmahligen Abſchied ge-
nommen, das Gluͤck auf die Reiſe! aus ihren Ca-
nonen aber annoch hoͤren konte, da ich ſchon etliche
Meilen von dannen war. Noch niemahls habe ich
eine geruhigere Fahrt gehabt, als dieſes mahl, weil
es aber zuweilen gar zu langſam ging, bin ich erſtlich
zu Ende des May-Monats im Texel eingelauffen.
Nachdem ich nun die Portugieſen, ſo ich mitgefuͤh-
ret, bereits an dem Ufer ihres Vaterlandes ausge-
ſetzt, verſprach ich meinen Leuten alles dasjenige zu
halten, was ihnen annoch in Felſenburg verſprochen
worden, ſie muſten mir aber ihren gethanen Eyd
wiederholen, daß ſie von allen unſern Begebenheiten
in Holland nicht viel Plauderens und groſſes We-
ſen machen wolten. Hierauf brachte ich, vermit-
telſt einer guten Summa Geldes, alles in ſolche gute
Ordnung und Richtigkeit, daß ich mein Volck und
Bagage frey und ſicher ausſchiffen durffte, nahm
auch mein Logis abermahls in Amſterdam bey
Herrn G. v. B. welcher mich mit ſehr groſſen Freu-
den-Bezeigungen empfing. Nachdem nun das
Schiffs-Volck wohl befriediget war, ließ ich alles
von mir, mit der Erklaͤrung, daß, wer von ihnen Luſt
haͤtte, noch eine Reiſe mit mir zu thun, nach Oſtern
1735. in Amſterdam bey Herrn G. v. B. oder wenn
ich gegenwaͤrtig, ſich bey mir ſelbſt melden koͤnte;
mithin behielt nur die 9. Freygelaſſenen zur Bedie-

nung
III. Theil. (G g)
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[465/0473] Am 7. Jan. des abgewichenen 1734ſten Jahres ging ich von Felſenburg ab und zu Schiffe, fand auf ſelbigen alles in beſter Ordnung, ſo, daß ich den 8. dito mit anbrechen den Tage bey gutem Winde und Wetter von dannen ſeegeln konte, nachdem ich mit 12. Canonen Schuͤſſen nochmahligen Abſchied ge- nommen, das Gluͤck auf die Reiſe! aus ihren Ca- nonen aber annoch hoͤren konte, da ich ſchon etliche Meilen von dannen war. Noch niemahls habe ich eine geruhigere Fahrt gehabt, als dieſes mahl, weil es aber zuweilen gar zu langſam ging, bin ich erſtlich zu Ende des May-Monats im Texel eingelauffen. Nachdem ich nun die Portugieſen, ſo ich mitgefuͤh- ret, bereits an dem Ufer ihres Vaterlandes ausge- ſetzt, verſprach ich meinen Leuten alles dasjenige zu halten, was ihnen annoch in Felſenburg verſprochen worden, ſie muſten mir aber ihren gethanen Eyd wiederholen, daß ſie von allen unſern Begebenheiten in Holland nicht viel Plauderens und groſſes We- ſen machen wolten. Hierauf brachte ich, vermit- telſt einer guten Summa Geldes, alles in ſolche gute Ordnung und Richtigkeit, daß ich mein Volck und Bagage frey und ſicher ausſchiffen durffte, nahm auch mein Logis abermahls in Amſterdam bey Herrn G. v. B. welcher mich mit ſehr groſſen Freu- den-Bezeigungen empfing. Nachdem nun das Schiffs-Volck wohl befriediget war, ließ ich alles von mir, mit der Erklaͤrung, daß, wer von ihnen Luſt haͤtte, noch eine Reiſe mit mir zu thun, nach Oſtern 1735. in Amſterdam bey Herrn G. v. B. oder wenn ich gegenwaͤrtig, ſich bey mir ſelbſt melden koͤnte; mithin behielt nur die 9. Freygelaſſenen zur Bedie- nung III. Theil. (G g)

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739, S. 465. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata03_1739/473>, abgerufen am 24.11.2024.