Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

Bild:
<< vorherige Seite

guter Hoffnung, daß Uberbringer dieses, nach-
dem er seine Sachen wohl ausgerichtet, glücklich
bey Jhnen anlangen werde.

Kaum hatte ich meinen Vorsatz unsern Re-
genten, Alberto II. den grauen Häuptern und
Aeltesten, wie auch den Herrn Geistlichen und
andern guten Freunden gemeldet, als ich ersucht
wurde, den Anfang gegenwärtigen meines vierd-
ten Berichts, mit folgender Addresse zu machen:

Wir, Albertus Julius der andere, der Zeit
erblicher Regent, der beyden von Gott gantz
besonders gesegneten Jnsuln,
Groß-und Klein-
Felsenburg, die Aeltesten, grauen Häupter,
die Ehrwürdige Geistlichkeit, welche mit
mir über unser Volck regieren, entbiethen un-
sern geliebtesten und allerwerthesten Freun-
den in Europa unsern dienst-freund-brüder-
lichen Gruß, nebst Anwünschung alles See-
len- und Leibes-Vergnügens und Wohler-
gehens. Dergleichen Grüsse und Wünsche
erfolgen auch von allen andern löblichen und
ansehnlichen Personen beyderley Geschlechts,
biß auf die Säuglinge, welche noch nicht
wissen und verstehen, was vor theure und
werthe Freunde sie in Europa haben, die
weit vornehmer sind, als wir, denn wir
schätzen uns geringe und einander alle gleich,
beobachten doch aber, nicht allein aus der
heil. Schrifft, sondern bloß aus dem Lichte
der Natur die Gebote: Ehre, dem die Eh-
re gebühret; Gehorsam, dem Gehorsam ge-
bühret, und dieses um guter Ordnung we-

gen.

guter Hoffnung, daß Uberbringer dieſes, nach-
dem er ſeine Sachen wohl ausgerichtet, gluͤcklich
bey Jhnen anlangen werde.

Kaum hatte ich meinen Vorſatz unſern Re-
genten, Alberto II. den grauen Haͤuptern und
Aelteſten, wie auch den Herrn Geiſtlichen und
andern guten Freunden gemeldet, als ich erſucht
wurde, den Anfang gegenwaͤrtigen meines vierd-
ten Berichts, mit folgender Addreſſe zu machen:

Wir, Albertus Julius der andere, der Zeit
erblicher Regent, der beyden von Gott gantz
beſonders geſegneten Jnſuln,
Groß-und Klein-
Felſenburg, die Aelteſten, grauen Haͤupter,
die Ehrwuͤrdige Geiſtlichkeit, welche mit
mir uͤber unſer Volck regieren, entbiethen un-
ſern geliebteſten und allerwertheſten Freun-
den in Europa unſern dienſt-freund-bruͤder-
lichen Gruß, nebſt Anwuͤnſchung alles See-
len- und Leibes-Vergnuͤgens und Wohler-
gehens. Dergleichen Gruͤſſe und Wuͤnſche
erfolgen auch von allen andern loͤblichen und
anſehnlichen Perſonen beyderley Geſchlechts,
biß auf die Saͤuglinge, welche noch nicht
wiſſen und verſtehen, was vor theure und
werthe Freunde ſie in Europa haben, die
weit vornehmer ſind, als wir, denn wir
ſchaͤtzen uns geringe und einander alle gleich,
beobachten doch aber, nicht allein aus der
heil. Schrifft, ſondern bloß aus dem Lichte
der Natur die Gebote: Ehre, dem die Eh-
re gebuͤhret; Gehorſam, dem Gehorſam ge-
buͤhret, und dieſes um guter Ordnung we-

gen.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0012" n="2"/>
guter Hoffnung, daß Uberbringer die&#x017F;es, nach-<lb/>
dem er &#x017F;eine Sachen wohl ausgerichtet, glu&#x0364;cklich<lb/>
bey Jhnen anlangen werde.</p><lb/>
        <p>Kaum hatte ich meinen Vor&#x017F;atz un&#x017F;ern Re-<lb/>
genten, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Alberto II.</hi></hi> den grauen Ha&#x0364;uptern und<lb/>
Aelte&#x017F;ten, wie auch den Herrn Gei&#x017F;tlichen und<lb/>
andern guten Freunden gemeldet, als ich er&#x017F;ucht<lb/>
wurde, den Anfang gegenwa&#x0364;rtigen meines vierd-<lb/>
ten Berichts, mit folgender <hi rendition="#aq">Addre&#x017F;&#x017F;e</hi> zu machen:</p><lb/>
        <floatingText>
          <body>
            <div>
              <p><hi rendition="#fr">Wir,</hi><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Albertus Julius</hi></hi><hi rendition="#fr">der andere, der Zeit<lb/>
erblicher Regent, der beyden von Gott gantz<lb/>
be&#x017F;onders ge&#x017F;egneten Jn&#x017F;uln,</hi> Groß-und Klein-<lb/>
Fel&#x017F;enburg, <hi rendition="#fr">die Aelte&#x017F;ten, grauen Ha&#x0364;upter,<lb/>
die Ehrwu&#x0364;rdige Gei&#x017F;tlichkeit, welche mit<lb/>
mir u&#x0364;ber un&#x017F;er Volck regieren, entbiethen un-<lb/>
&#x017F;ern geliebte&#x017F;ten und allerwerthe&#x017F;ten Freun-<lb/>
den in Europa un&#x017F;ern dien&#x017F;t-freund-bru&#x0364;der-<lb/>
lichen Gruß, neb&#x017F;t Anwu&#x0364;n&#x017F;chung alles See-<lb/>
len- und Leibes-Vergnu&#x0364;gens und Wohler-<lb/>
gehens. Dergleichen Gru&#x0364;&#x017F;&#x017F;e und Wu&#x0364;n&#x017F;che<lb/>
erfolgen auch von allen andern lo&#x0364;blichen und<lb/>
an&#x017F;ehnlichen Per&#x017F;onen beyderley Ge&#x017F;chlechts,<lb/>
biß auf die Sa&#x0364;uglinge, welche noch nicht<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;en und ver&#x017F;tehen, was vor theure und<lb/>
werthe Freunde &#x017F;ie in Europa haben, die<lb/>
weit vornehmer &#x017F;ind, als wir, denn wir<lb/>
&#x017F;cha&#x0364;tzen uns geringe und einander alle gleich,<lb/>
beobachten doch aber, nicht allein aus der<lb/>
heil. Schrifft, &#x017F;ondern bloß aus dem Lichte<lb/>
der Natur die Gebote: Ehre, dem die Eh-<lb/>
re gebu&#x0364;hret; Gehor&#x017F;am, dem Gehor&#x017F;am ge-<lb/>
bu&#x0364;hret, und die&#x017F;es um guter Ordnung we-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">gen.</hi></fw><lb/></p>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[2/0012] guter Hoffnung, daß Uberbringer dieſes, nach- dem er ſeine Sachen wohl ausgerichtet, gluͤcklich bey Jhnen anlangen werde. Kaum hatte ich meinen Vorſatz unſern Re- genten, Alberto II. den grauen Haͤuptern und Aelteſten, wie auch den Herrn Geiſtlichen und andern guten Freunden gemeldet, als ich erſucht wurde, den Anfang gegenwaͤrtigen meines vierd- ten Berichts, mit folgender Addreſſe zu machen: Wir, Albertus Julius der andere, der Zeit erblicher Regent, der beyden von Gott gantz beſonders geſegneten Jnſuln, Groß-und Klein- Felſenburg, die Aelteſten, grauen Haͤupter, die Ehrwuͤrdige Geiſtlichkeit, welche mit mir uͤber unſer Volck regieren, entbiethen un- ſern geliebteſten und allerwertheſten Freun- den in Europa unſern dienſt-freund-bruͤder- lichen Gruß, nebſt Anwuͤnſchung alles See- len- und Leibes-Vergnuͤgens und Wohler- gehens. Dergleichen Gruͤſſe und Wuͤnſche erfolgen auch von allen andern loͤblichen und anſehnlichen Perſonen beyderley Geſchlechts, biß auf die Saͤuglinge, welche noch nicht wiſſen und verſtehen, was vor theure und werthe Freunde ſie in Europa haben, die weit vornehmer ſind, als wir, denn wir ſchaͤtzen uns geringe und einander alle gleich, beobachten doch aber, nicht allein aus der heil. Schrifft, ſondern bloß aus dem Lichte der Natur die Gebote: Ehre, dem die Eh- re gebuͤhret; Gehorſam, dem Gehorſam ge- buͤhret, und dieſes um guter Ordnung we- gen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/12
Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/12>, abgerufen am 21.11.2024.