Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

Bild:
<< vorherige Seite

nem, und eben so viel von meinem Schiffe brachte,
und dieselben nach der gemachten Disposition ran-
girt
e und eintheilete.

So bald die Sonne Abschied genommen, er-
innerte der gütige Gouverneur, daß es nunmehro
Zeit wäre, den Leichen-Conduct anzufangen,
demnach wurde nach seiner gemachten Disposition
die Leiche erstlich auf den Leichen-Wagen gesetzt,
bey welchem auf beyden Seiten 12. Jnsulanische
Ober-Officiers und eben so viel Unter-Ossiciers
hergiengen. So bald die Clerisey und die Mi-
liz in Ordnung gebracht, wurde eine auf dem
Lande stehende Canone gelöset, welches das Signal
war; Hierauf wurden von unsern und den Portu-
giesischen Schiffen 24. Canonen abgebrannt, wor-
auf von der Citadelle mit 24. Canonen geant-
wortet wurde, und alle Mannschafft, so Infanterie
als Cavallerie, gaben eine general-Salve. So-
dann gieng der March fort. Die Clerisey sung
recht charmante Lieder, und es gieng alles gantz
doucement, weilen die Trompeter der Cavallerie
die Serdinen eingesteckt und die Paucker so wohl
als die infanterischen Tambours, ihre Trommeln
gedämpfft hatten. Wir kamen also ohngefähr
um 9. Uhr Abends vor dem Stadt-Thore an, da
denn auf der Citadelle 24. Canonen gelöset, von
unsern Schiffen aber mit eben so vielen geantwor-
tet wurde.

Als wir vor der Haupt-Kirche anlangten,
wurden abermahls 24. Canonen gelöset, worauf
von unsern Schiffen mit eben so vielen Canonen
repondirt wurde. Es wurde in dieser Kirche über

eine

nem, und eben ſo viel von meinem Schiffe brachte,
und dieſelben nach der gemachten Diſpoſition ran-
girt
e und eintheilete.

So bald die Sonne Abſchied genommen, er-
innerte der guͤtige Gouverneur, daß es nunmehro
Zeit waͤre, den Leichen-Conduct anzufangen,
demnach wurde nach ſeiner gemachten Diſpoſition
die Leiche erſtlich auf den Leichen-Wagen geſetzt,
bey welchem auf beyden Seiten 12. Jnſulaniſche
Ober-Officiers und eben ſo viel Unter-Oſſiciers
hergiengen. So bald die Cleriſey und die Mi-
liz in Ordnung gebracht, wurde eine auf dem
Lande ſtehende Canone geloͤſet, welches das Signal
war; Hierauf wurden von unſern und den Portu-
gieſiſchen Schiffen 24. Canonen abgebrannt, wor-
auf von der Citadelle mit 24. Canonen geant-
wortet wurde, und alle Mannſchafft, ſo Infanterie
als Cavallerie, gaben eine general-Salve. So-
dann gieng der March fort. Die Cleriſey ſung
recht charmante Lieder, und es gieng alles gantz
douçement, weilen die Trompeter der Cavallerie
die Serdinen eingeſteckt und die Paucker ſo wohl
als die infanteriſchen Tambours, ihre Trommeln
gedaͤmpfft hatten. Wir kamen alſo ohngefaͤhr
um 9. Uhr Abends vor dem Stadt-Thore an, da
denn auf der Citadelle 24. Canonen geloͤſet, von
unſern Schiffen aber mit eben ſo vielen geantwor-
tet wurde.

Als wir vor der Haupt-Kirche anlangten,
wurden abermahls 24. Canonen geloͤſet, worauf
von unſern Schiffen mit eben ſo vielen Canonen
repondirt wurde. Es wurde in dieſer Kirche uͤber

eine
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0124" n="114"/>
nem, und eben &#x017F;o viel von meinem Schiffe brachte,<lb/>
und die&#x017F;elben nach der gemachten <hi rendition="#aq">Di&#x017F;po&#x017F;iti</hi>on <hi rendition="#aq">ran-<lb/>
girt</hi>e und eintheilete.</p><lb/>
        <p>So bald die Sonne Ab&#x017F;chied genommen, er-<lb/>
innerte der gu&#x0364;tige <hi rendition="#aq">Gouverneur,</hi> daß es nunmehro<lb/>
Zeit wa&#x0364;re, den Leichen-<hi rendition="#aq">Conduct</hi> anzufangen,<lb/>
demnach wurde nach &#x017F;einer gemachten <hi rendition="#aq">Di&#x017F;po&#x017F;iti</hi>on<lb/>
die Leiche er&#x017F;tlich auf den Leichen-Wagen ge&#x017F;etzt,<lb/>
bey welchem auf beyden Seiten 12. Jn&#x017F;ulani&#x017F;che<lb/>
Ober-<hi rendition="#aq">Officiers</hi> und eben &#x017F;o viel Unter-<hi rendition="#aq">O&#x017F;&#x017F;iciers</hi><lb/>
hergiengen. So bald die Cleri&#x017F;ey und die Mi-<lb/>
liz in Ordnung gebracht, wurde eine auf dem<lb/>
Lande &#x017F;tehende <hi rendition="#aq">Canon</hi>e gelo&#x0364;&#x017F;et, welches das <hi rendition="#aq">Signal</hi><lb/>
war; Hierauf wurden von un&#x017F;ern und den Portu-<lb/>
gie&#x017F;i&#x017F;chen Schiffen 24. <hi rendition="#aq">Canon</hi>en abgebrannt, wor-<lb/>
auf von der <hi rendition="#aq">Citadelle</hi> mit 24. <hi rendition="#aq">Canon</hi>en geant-<lb/>
wortet wurde, und alle Mann&#x017F;chafft, &#x017F;o <hi rendition="#aq">Infanterie</hi><lb/>
als <hi rendition="#aq">Cavallerie,</hi> gaben eine <hi rendition="#aq">general-Salve.</hi> So-<lb/>
dann gieng der <hi rendition="#aq">March</hi> fort. Die Cleri&#x017F;ey &#x017F;ung<lb/>
recht <hi rendition="#aq">charmant</hi>e Lieder, und es gieng alles gantz<lb/><hi rendition="#aq">douçement,</hi> weilen die Trompeter der <hi rendition="#aq">Cavallerie</hi><lb/>
die <hi rendition="#aq">Serdin</hi>en einge&#x017F;teckt und die Paucker &#x017F;o wohl<lb/>
als die <hi rendition="#aq">infant</hi>eri&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Tambours,</hi> ihre Trommeln<lb/>
geda&#x0364;mpfft hatten. Wir kamen al&#x017F;o ohngefa&#x0364;hr<lb/>
um 9. Uhr Abends vor dem Stadt-Thore an, da<lb/>
denn auf der <hi rendition="#aq">Citadell</hi>e 24. <hi rendition="#aq">Canon</hi>en gelo&#x0364;&#x017F;et, von<lb/>
un&#x017F;ern Schiffen aber mit eben &#x017F;o vielen geantwor-<lb/>
tet wurde.</p><lb/>
        <p>Als wir vor der Haupt-Kirche anlangten,<lb/>
wurden abermahls 24. <hi rendition="#aq">Canon</hi>en gelo&#x0364;&#x017F;et, worauf<lb/>
von un&#x017F;ern Schiffen mit eben &#x017F;o vielen <hi rendition="#aq">Canon</hi>en<lb/><hi rendition="#aq">repondi</hi>rt wurde. Es wurde in die&#x017F;er Kirche u&#x0364;ber<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">eine</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[114/0124] nem, und eben ſo viel von meinem Schiffe brachte, und dieſelben nach der gemachten Diſpoſition ran- girte und eintheilete. So bald die Sonne Abſchied genommen, er- innerte der guͤtige Gouverneur, daß es nunmehro Zeit waͤre, den Leichen-Conduct anzufangen, demnach wurde nach ſeiner gemachten Diſpoſition die Leiche erſtlich auf den Leichen-Wagen geſetzt, bey welchem auf beyden Seiten 12. Jnſulaniſche Ober-Officiers und eben ſo viel Unter-Oſſiciers hergiengen. So bald die Cleriſey und die Mi- liz in Ordnung gebracht, wurde eine auf dem Lande ſtehende Canone geloͤſet, welches das Signal war; Hierauf wurden von unſern und den Portu- gieſiſchen Schiffen 24. Canonen abgebrannt, wor- auf von der Citadelle mit 24. Canonen geant- wortet wurde, und alle Mannſchafft, ſo Infanterie als Cavallerie, gaben eine general-Salve. So- dann gieng der March fort. Die Cleriſey ſung recht charmante Lieder, und es gieng alles gantz douçement, weilen die Trompeter der Cavallerie die Serdinen eingeſteckt und die Paucker ſo wohl als die infanteriſchen Tambours, ihre Trommeln gedaͤmpfft hatten. Wir kamen alſo ohngefaͤhr um 9. Uhr Abends vor dem Stadt-Thore an, da denn auf der Citadelle 24. Canonen geloͤſet, von unſern Schiffen aber mit eben ſo vielen geantwor- tet wurde. Als wir vor der Haupt-Kirche anlangten, wurden abermahls 24. Canonen geloͤſet, worauf von unſern Schiffen mit eben ſo vielen Canonen repondirt wurde. Es wurde in dieſer Kirche uͤber eine

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/124
Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/124>, abgerufen am 21.11.2024.