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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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seiner gantzen Familie zu uns zu Gaste laden, an-
bey vernehmen, welchen Tag er uns die Ehre gön-
nen wolte, damit wir uns einiger Maassen dar-
nach richten könten.

Als der Lieutenant zurück kam, brachte er
zur Antwort, daß der Gouvernenr benebst den
Seinigen gleich Ubermorgen uns eine freundliche
Visite geben wolten; derowegen rufften wir von
unsern und den Portugiesischen Schiffen alle zu-
sammen, die sich aufs Schlachten, Braten, Ko-
chen, Backen und Zurichtung des Confects und
dergleichen verstunden, zusammen, brachten auch
wild und zahm Fleisch, wie nicht weniger die de-
licat
esten Sorten von Fischen, so wohl aus der
See, als aus den auf der Jnsul befindlichen Tei-
chen und Bächen, indem der Gouverneur mei-
nen Leuten Erlaubniß geben lassen, auf der gan-
tzen Jnsul herum sich so viel Wild zu schiessen, und
so viel Fische zu fangen, als sie nur immer verzeh-
ren könten, indem an allen beyden gnugsamer Uber-
fluß vorhanden wäre.

Am bestimmten Tage hielt der Gouverneur
sein Wort, kam mit seiner Gemahlin, Töchtern
und Söhnen in leichten offenen Wagens. Hin-
ter welchen auch noch 6. zugemachte Wagens, in
welchen sich Frauenzimmer befand, die Officiers
und Cavaliers aber kamen zu Pferde. Dieses
geschahe ohngefähr um 11. Uhr.

Jch hatte unter 6. Zeltern, deren Wände
in die Höhe gezogen waren, grosse Taffeln aufrich-
ten lassen, an deren jeder biß 30. Personen sitzen
konten, allein es wurden kaum 4. Taffeln recht völ-
lig besetzt.

So

ſeiner gantzen Familie zu uns zu Gaſte laden, an-
bey vernehmen, welchen Tag er uns die Ehre goͤn-
nen wolte, damit wir uns einiger Maaſſen dar-
nach richten koͤnten.

Als der Lieutenant zuruͤck kam, brachte er
zur Antwort, daß der Gouvernenr benebſt den
Seinigen gleich Ubermorgen uns eine freundliche
Viſite geben wolten; derowegen rufften wir von
unſern und den Portugieſiſchen Schiffen alle zu-
ſammen, die ſich aufs Schlachten, Braten, Ko-
chen, Backen und Zurichtung des Confects und
dergleichen verſtunden, zuſammen, brachten auch
wild und zahm Fleiſch, wie nicht weniger die de-
licat
eſten Sorten von Fiſchen, ſo wohl aus der
See, als aus den auf der Jnſul befindlichen Tei-
chen und Baͤchen, indem der Gouverneur mei-
nen Leuten Erlaubniß geben laſſen, auf der gan-
tzen Jnſul herum ſich ſo viel Wild zu ſchieſſen, und
ſo viel Fiſche zu fangen, als ſie nur immer verzeh-
ren koͤnten, indem an allen beyden gnugſamer Uber-
fluß vorhanden waͤre.

Am beſtimmten Tage hielt der Gouverneur
ſein Wort, kam mit ſeiner Gemahlin, Toͤchtern
und Soͤhnen in leichten offenen Wagens. Hin-
ter welchen auch noch 6. zugemachte Wagens, in
welchen ſich Frauenzimmer befand, die Officiers
und Cavaliers aber kamen zu Pferde. Dieſes
geſchahe ohngefaͤhr um 11. Uhr.

Jch hatte unter 6. Zeltern, deren Waͤnde
in die Hoͤhe gezogen waren, groſſe Taffeln aufrich-
ten laſſen, an deren jeder biß 30. Perſonen ſitzen
konten, allein es wurden kaum 4. Taffeln recht voͤl-
lig beſetzt.

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[123/0133] ſeiner gantzen Familie zu uns zu Gaſte laden, an- bey vernehmen, welchen Tag er uns die Ehre goͤn- nen wolte, damit wir uns einiger Maaſſen dar- nach richten koͤnten. Als der Lieutenant zuruͤck kam, brachte er zur Antwort, daß der Gouvernenr benebſt den Seinigen gleich Ubermorgen uns eine freundliche Viſite geben wolten; derowegen rufften wir von unſern und den Portugieſiſchen Schiffen alle zu- ſammen, die ſich aufs Schlachten, Braten, Ko- chen, Backen und Zurichtung des Confects und dergleichen verſtunden, zuſammen, brachten auch wild und zahm Fleiſch, wie nicht weniger die de- licateſten Sorten von Fiſchen, ſo wohl aus der See, als aus den auf der Jnſul befindlichen Tei- chen und Baͤchen, indem der Gouverneur mei- nen Leuten Erlaubniß geben laſſen, auf der gan- tzen Jnſul herum ſich ſo viel Wild zu ſchieſſen, und ſo viel Fiſche zu fangen, als ſie nur immer verzeh- ren koͤnten, indem an allen beyden gnugſamer Uber- fluß vorhanden waͤre. Am beſtimmten Tage hielt der Gouverneur ſein Wort, kam mit ſeiner Gemahlin, Toͤchtern und Soͤhnen in leichten offenen Wagens. Hin- ter welchen auch noch 6. zugemachte Wagens, in welchen ſich Frauenzimmer befand, die Officiers und Cavaliers aber kamen zu Pferde. Dieſes geſchahe ohngefaͤhr um 11. Uhr. Jch hatte unter 6. Zeltern, deren Waͤnde in die Hoͤhe gezogen waren, groſſe Taffeln aufrich- ten laſſen, an deren jeder biß 30. Perſonen ſitzen konten, allein es wurden kaum 4. Taffeln recht voͤl- lig beſetzt. So

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/133>, abgerufen am 24.11.2024.