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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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doch wenigstens Holländische Schiffe antreffen
werde, deren mich eines aus Commiseration auf
eine in den Ost-Jndischen Gewässern gelegene
Jnsul vielleicht mitnehmen möchte, denn ich kan
nicht läugnen, daß ich wenig in Mitteln habe;
dancke aber doch dem Himmel, daß er so gnädig
gewesen, mir zu vergönnen, daß ich mitten in dem
Treffen mit den Barbaren unsere Pässe, Wech-
sel-Briefe, Obligationes und dergleichen listiger
Weise erretten können; sonsten aber habe von allem
unsern Gelde, Gut und Kleidern nichts behalten,
als einige Jubelen, Ringe und Gold-Stücke,
die doch ingesammt keine 5. oder 6000. Thlr. werth
sind, komme ich aber glücklich auf die Jnsul, all-
wo mein seeliger Mann eine starcke Forderung
hat, so wird mir und den Meinigen schon geholffen
seyn, ich will den übrigen Rest meines Lebens auf
dieser Jnsul beschliessen, und mich, so lange meine
Augen offen stehen, niemahls wieder auf die See
wagen, viel lieber mein in Engelland noch haben-
des Vermögen im Stiche lassen, wenn meine
Verwandten so unbarmhertzig seyn solten, mir
selbiges nicht mit guter Gelegenheit nachzuschi-
cken.

Madame! (gab ich zur Antwort) ich ver-
hoffe sie mit den Jhrigen, so GOTT will,
glücklich auf das Cap. zu bringen, da sie denn ihre
Messures weiter nach Belieben nehmen können.
Sie haben sich bey mir einer franck und freyen
Fahrt zu getrösten, nur bitte mit der Schiffs-Kost
und Commoditee, so gut ich dieselbe nur immer
besorgen kan, gütigst vorlieb zu nehmen. Auch

soll
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doch wenigſtens Hollaͤndiſche Schiffe antreffen
werde, deren mich eines aus Commiſeration auf
eine in den Oſt-Jndiſchen Gewaͤſſern gelegene
Jnſul vielleicht mitnehmen moͤchte, denn ich kan
nicht laͤugnen, daß ich wenig in Mitteln habe;
dancke aber doch dem Himmel, daß er ſo gnaͤdig
geweſen, mir zu vergoͤnnen, daß ich mitten in dem
Treffen mit den Barbaren unſere Paͤſſe, Wech-
ſel-Briefe, Obligationes und dergleichen liſtiger
Weiſe erretten koͤnnen; ſonſten aber habe von allem
unſern Gelde, Gut und Kleidern nichts behalten,
als einige Jubelen, Ringe und Gold-Stuͤcke,
die doch ingeſammt keine 5. oder 6000. Thlr. werth
ſind, komme ich aber gluͤcklich auf die Jnſul, all-
wo mein ſeeliger Mann eine ſtarcke Forderung
hat, ſo wird mir und den Meinigen ſchon geholffen
ſeyn, ich will den uͤbrigen Reſt meines Lebens auf
dieſer Jnſul beſchlieſſen, und mich, ſo lange meine
Augen offen ſtehen, niemahls wieder auf die See
wagen, viel lieber mein in Engelland noch haben-
des Vermoͤgen im Stiche laſſen, wenn meine
Verwandten ſo unbarmhertzig ſeyn ſolten, mir
ſelbiges nicht mit guter Gelegenheit nachzuſchi-
cken.

Madame! (gab ich zur Antwort) ich ver-
hoffe ſie mit den Jhrigen, ſo GOTT will,
gluͤcklich auf das Cap. zu bringen, da ſie denn ihre
Meſſures weiter nach Belieben nehmen koͤnnen.
Sie haben ſich bey mir einer franck und freyen
Fahrt zu getroͤſten, nur bitte mit der Schiffs-Koſt
und Commoditee, ſo gut ich dieſelbe nur immer
beſorgen kan, guͤtigſt vorlieb zu nehmen. Auch

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[137/0147] doch wenigſtens Hollaͤndiſche Schiffe antreffen werde, deren mich eines aus Commiſeration auf eine in den Oſt-Jndiſchen Gewaͤſſern gelegene Jnſul vielleicht mitnehmen moͤchte, denn ich kan nicht laͤugnen, daß ich wenig in Mitteln habe; dancke aber doch dem Himmel, daß er ſo gnaͤdig geweſen, mir zu vergoͤnnen, daß ich mitten in dem Treffen mit den Barbaren unſere Paͤſſe, Wech- ſel-Briefe, Obligationes und dergleichen liſtiger Weiſe erretten koͤnnen; ſonſten aber habe von allem unſern Gelde, Gut und Kleidern nichts behalten, als einige Jubelen, Ringe und Gold-Stuͤcke, die doch ingeſammt keine 5. oder 6000. Thlr. werth ſind, komme ich aber gluͤcklich auf die Jnſul, all- wo mein ſeeliger Mann eine ſtarcke Forderung hat, ſo wird mir und den Meinigen ſchon geholffen ſeyn, ich will den uͤbrigen Reſt meines Lebens auf dieſer Jnſul beſchlieſſen, und mich, ſo lange meine Augen offen ſtehen, niemahls wieder auf die See wagen, viel lieber mein in Engelland noch haben- des Vermoͤgen im Stiche laſſen, wenn meine Verwandten ſo unbarmhertzig ſeyn ſolten, mir ſelbiges nicht mit guter Gelegenheit nachzuſchi- cken. Madame! (gab ich zur Antwort) ich ver- hoffe ſie mit den Jhrigen, ſo GOTT will, gluͤcklich auf das Cap. zu bringen, da ſie denn ihre Meſſures weiter nach Belieben nehmen koͤnnen. Sie haben ſich bey mir einer franck und freyen Fahrt zu getroͤſten, nur bitte mit der Schiffs-Koſt und Commoditee, ſo gut ich dieſelbe nur immer beſorgen kan, guͤtigſt vorlieb zu nehmen. Auch ſoll (i) 5

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/147>, abgerufen am 24.11.2024.