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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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von uns kaum etwa die Linie erreicht habt, als wir
wegen des beständigen Sturm-Wetters eurent-
wegen sehr besorgt waren, und um so viel desto
fleißiger vor euch und eure Reise-Gefährten bete-
ten, weiln ein beständiger Nord-Wind dergestalt
tobte, als man sich seit langer Zeit nicht zu entsin-
nen wuste, es währete derselbe mit seinem Wüten
fast biß in die dritte Woche, und wir bekamen da-
durch von Tage zu Tage ein erstaunliches Stück
Arbeit, weilen die Wellen alle Nächte dergestalt
viel von zerscheiterten Schiffen auf unsere Sand-
Bäncke und an den Fuß unsers Felsens geführet,
daß wir immer mehr und mehr aufzuräumen be-
kamen, ja, mit einem Worte zu sagen, unserer
bevorstehenden Arbeit kein Ende sahen; Jeden-
noch liessen wir uns endlich dieselbe anzutreten
nicht verdrüssen, sondern es machte sich Alt und
Jung von beyderley Geschlechte mit gröstem Eifer
daran, da wir denn die auserlesensten, besten und
kostbarsten Sachen immer nach und nach in die
Höhe auf die Jnsul brachten; das Mittel-Gut
und Waaren verschiedener Sorten aber, so wir
nicht eben allzu höchstnöthig brauchten, brachten
wir unten in die Klüffte des Felsens, und weilen die
Menge des Holtzes von zerscheiterten Schiffen der-
gestalt groß war, daß wir selbiges bald unmöglich
alles auf die Jnsul bringen konten, so liessen wir
vieles liegen, wo es lag, hergegen wurde so wohl
bey Tags als Nachts-Zeit unten am Fusse des
Felsens auch eine gantz erstaunliche Menge ver-
brannt, weilen es wegen des hefftig tobenden Nord-
Windes eine so grimmige Kälte war, daß wir des

Feuers

von uns kaum etwa die Linie erreicht habt, als wir
wegen des beſtaͤndigen Sturm-Wetters eurent-
wegen ſehr beſorgt waren, und um ſo viel deſto
fleißiger vor euch und eure Reiſe-Gefaͤhrten bete-
ten, weiln ein beſtaͤndiger Nord-Wind dergeſtalt
tobte, als man ſich ſeit langer Zeit nicht zu entſin-
nen wuſte, es waͤhrete derſelbe mit ſeinem Wuͤten
faſt biß in die dritte Woche, und wir bekamen da-
durch von Tage zu Tage ein erſtaunliches Stuͤck
Arbeit, weilen die Wellen alle Naͤchte dergeſtalt
viel von zerſcheiterten Schiffen auf unſere Sand-
Baͤncke und an den Fuß unſers Felſens gefuͤhret,
daß wir immer mehr und mehr aufzuraͤumen be-
kamen, ja, mit einem Worte zu ſagen, unſerer
bevorſtehenden Arbeit kein Ende ſahen; Jeden-
noch lieſſen wir uns endlich dieſelbe anzutreten
nicht verdruͤſſen, ſondern es machte ſich Alt und
Jung von beyderley Geſchlechte mit groͤſtem Eifer
daran, da wir denn die auserleſenſten, beſten und
koſtbarſten Sachen immer nach und nach in die
Hoͤhe auf die Jnſul brachten; das Mittel-Gut
und Waaren verſchiedener Sorten aber, ſo wir
nicht eben allzu hoͤchſtnoͤthig brauchten, brachten
wir unten in die Kluͤffte des Felſens, und weilen die
Menge des Holtzes von zerſcheiterten Schiffen der-
geſtalt groß war, daß wir ſelbiges bald unmoͤglich
alles auf die Jnſul bringen konten, ſo lieſſen wir
vieles liegen, wo es lag, hergegen wurde ſo wohl
bey Tags als Nachts-Zeit unten am Fuſſe des
Felſens auch eine gantz erſtaunliche Menge ver-
brannt, weilen es wegen des hefftig tobenden Nord-
Windes eine ſo grimmige Kaͤlte war, daß wir des

Feuers
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[237/0247] von uns kaum etwa die Linie erreicht habt, als wir wegen des beſtaͤndigen Sturm-Wetters eurent- wegen ſehr beſorgt waren, und um ſo viel deſto fleißiger vor euch und eure Reiſe-Gefaͤhrten bete- ten, weiln ein beſtaͤndiger Nord-Wind dergeſtalt tobte, als man ſich ſeit langer Zeit nicht zu entſin- nen wuſte, es waͤhrete derſelbe mit ſeinem Wuͤten faſt biß in die dritte Woche, und wir bekamen da- durch von Tage zu Tage ein erſtaunliches Stuͤck Arbeit, weilen die Wellen alle Naͤchte dergeſtalt viel von zerſcheiterten Schiffen auf unſere Sand- Baͤncke und an den Fuß unſers Felſens gefuͤhret, daß wir immer mehr und mehr aufzuraͤumen be- kamen, ja, mit einem Worte zu ſagen, unſerer bevorſtehenden Arbeit kein Ende ſahen; Jeden- noch lieſſen wir uns endlich dieſelbe anzutreten nicht verdruͤſſen, ſondern es machte ſich Alt und Jung von beyderley Geſchlechte mit groͤſtem Eifer daran, da wir denn die auserleſenſten, beſten und koſtbarſten Sachen immer nach und nach in die Hoͤhe auf die Jnſul brachten; das Mittel-Gut und Waaren verſchiedener Sorten aber, ſo wir nicht eben allzu hoͤchſtnoͤthig brauchten, brachten wir unten in die Kluͤffte des Felſens, und weilen die Menge des Holtzes von zerſcheiterten Schiffen der- geſtalt groß war, daß wir ſelbiges bald unmoͤglich alles auf die Jnſul bringen konten, ſo lieſſen wir vieles liegen, wo es lag, hergegen wurde ſo wohl bey Tags als Nachts-Zeit unten am Fuſſe des Felſens auch eine gantz erſtaunliche Menge ver- brannt, weilen es wegen des hefftig tobenden Nord- Windes eine ſo grimmige Kaͤlte war, daß wir des Feuers

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/247>, abgerufen am 21.11.2024.